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rieh IV. den Plan angeregt, den englischen König auf
seiner Rückkehr fangen zu lassen. Jedenfalls wird
er es ganz mit der hellen Freude begrüsst haben, die
der Kaiser bei ihm voraussetzte1), als ein Brief Hein-
richs ihm die Kunde brachte, dass „der Feind des Reiches
und der Unruhestifter für Frankreich2)“ von denHäschern,
die der Herzog von Oesterreich aufgestellt hatte, ge-
griffen sei. Sofort, nachdem er selbst die Kunde em-
pfangen, muss der Kaiser das schon vom 28. Dezember
datierte Schreiben an Philipp gerichtet haben.
Der verräterische Bruder Richards, Johann ohne
Land, hatte sich, um die Krone seines Bruders sich an-
zueignen, schon zuvor mit Philipp gegen den Abwesen-
den vereinigt. Jetzt wurde das Bündnis enger geschlossen,
ein Vertrag wurde vereinbart, in dem Johann mit Ab-
tretungen nicht geizte; mit seinem Bruder verpflichtete
er sich ohne Philipps Willen nicht Frieden zu schliessen3 4).
Philipp schickte in ungrossmütigem Hohne Gesandte
an den Gefangenen, der inzwischen den Händen des
Kaisers überliefert war1), um ihm Krieg anzusagen5).
Der Ankündigung gemäss handelte er: am 31. März
1) Der Wortlaut des Briefes bei Rog. v. Hoveden, Rec.
XVII, 551.
2) „Inimicus imperii nostri et turbator regni tui.“
3) Die Urkunde Rec. XVII, 39/40. Ueber die Datierung der-
selben (Januar 1193) Scheffer-Boichhorst, „Deutschi, und Phil.
Äug.“, Forsch. Bd. VIII, 491, n. 5.
4) Rad. de Diceto (Rec. XVII, 644 c): „feria tertia post Ramos
palmarum“. Ostern fiel 1193 auf den 28. März; die Auslieferung
an den Kaiser also 23. März.
5) Guillelm. Neubrigensis, Rec. XVIII, 37d.
rieh IV. den Plan angeregt, den englischen König auf
seiner Rückkehr fangen zu lassen. Jedenfalls wird
er es ganz mit der hellen Freude begrüsst haben, die
der Kaiser bei ihm voraussetzte1), als ein Brief Hein-
richs ihm die Kunde brachte, dass „der Feind des Reiches
und der Unruhestifter für Frankreich2)“ von denHäschern,
die der Herzog von Oesterreich aufgestellt hatte, ge-
griffen sei. Sofort, nachdem er selbst die Kunde em-
pfangen, muss der Kaiser das schon vom 28. Dezember
datierte Schreiben an Philipp gerichtet haben.
Der verräterische Bruder Richards, Johann ohne
Land, hatte sich, um die Krone seines Bruders sich an-
zueignen, schon zuvor mit Philipp gegen den Abwesen-
den vereinigt. Jetzt wurde das Bündnis enger geschlossen,
ein Vertrag wurde vereinbart, in dem Johann mit Ab-
tretungen nicht geizte; mit seinem Bruder verpflichtete
er sich ohne Philipps Willen nicht Frieden zu schliessen3 4).
Philipp schickte in ungrossmütigem Hohne Gesandte
an den Gefangenen, der inzwischen den Händen des
Kaisers überliefert war1), um ihm Krieg anzusagen5).
Der Ankündigung gemäss handelte er: am 31. März
1) Der Wortlaut des Briefes bei Rog. v. Hoveden, Rec.
XVII, 551.
2) „Inimicus imperii nostri et turbator regni tui.“
3) Die Urkunde Rec. XVII, 39/40. Ueber die Datierung der-
selben (Januar 1193) Scheffer-Boichhorst, „Deutschi, und Phil.
Äug.“, Forsch. Bd. VIII, 491, n. 5.
4) Rad. de Diceto (Rec. XVII, 644 c): „feria tertia post Ramos
palmarum“. Ostern fiel 1193 auf den 28. März; die Auslieferung
an den Kaiser also 23. März.
5) Guillelm. Neubrigensis, Rec. XVIII, 37d.