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Seit der Zeit, von der an wir Wilhelm Menerii in
der Stellung eines Kastellans von Etampes finden, ver-
stummen dann auch die Klagen Ingeborgs über die
schlimme Behandlung, die sie zu erdulden habe. Wir
werden sehen, dass auch der Papst etwas über zwei
Jahre später andeutet, dass die Lage der Königin sich
gebessert habe.
Der Papst versuchte inzwischen das gewöhnliche
Mittel, die Waffen Frankreichs von England abzulenken,
indem er den König aufforderte, sich gegen die Ketzer
zu wenden. Er hatte schon im Mai 1204 eine derartige
Aufforderung an Philipp gerichtet 9; er suchte ihn dem
Begehren, dass er selbst oder durch seinen Sohn Ludwig
den Kampf wider die Häretiker aufnähme, geneigter zu
machen, indem er ihn bevollmächtigte, die Besitzungen
der Ketzer oder ihrer Begünstiger einzuziehen. Er hat
solche Aufforderungen im Januar und Februar 1205
wiederholt* 1 2). Auch scheint der Papst nochmals Bemühun-
gen — freilich durchaus erfolglose — für Otto bei dem
König von Frankreich gemacht zu haben3).
Welche Gründe nun Innocenz auch in dieser Zeit be-
zu setzen. Der Dekan der Zeit der Sedisvakanz nach Richards
Tode (dieselbe dauerte 1210 Mai 14 bis 1212) war der bereits er-
wähnte Simon, so dass die Briefe nicht in diese Zeit gesetzt wer-
den können.
1) Ep. VII, 79 von 1204 Mai 28.
2) Ep. VII, 186 und 212.
3) Der Brief Philipps an den Papst (Inn. Opp. [ed. Migne] IV,
p. 299), der nach Scheffer-Boichhorst( „Deutschland und Phil. August
von Frankreich“, Forsch. VIII, 517 n.) 1204/5 zu setzen ist, deutet
in seiner schroffen Ablehnung gegen Otto, in den Ausdrücken
der Feindschaft gegen diesen, auf erneute Versuche des Papstes,
die Versöhnung herbeizuführen, hin.
Seit der Zeit, von der an wir Wilhelm Menerii in
der Stellung eines Kastellans von Etampes finden, ver-
stummen dann auch die Klagen Ingeborgs über die
schlimme Behandlung, die sie zu erdulden habe. Wir
werden sehen, dass auch der Papst etwas über zwei
Jahre später andeutet, dass die Lage der Königin sich
gebessert habe.
Der Papst versuchte inzwischen das gewöhnliche
Mittel, die Waffen Frankreichs von England abzulenken,
indem er den König aufforderte, sich gegen die Ketzer
zu wenden. Er hatte schon im Mai 1204 eine derartige
Aufforderung an Philipp gerichtet 9; er suchte ihn dem
Begehren, dass er selbst oder durch seinen Sohn Ludwig
den Kampf wider die Häretiker aufnähme, geneigter zu
machen, indem er ihn bevollmächtigte, die Besitzungen
der Ketzer oder ihrer Begünstiger einzuziehen. Er hat
solche Aufforderungen im Januar und Februar 1205
wiederholt* 1 2). Auch scheint der Papst nochmals Bemühun-
gen — freilich durchaus erfolglose — für Otto bei dem
König von Frankreich gemacht zu haben3).
Welche Gründe nun Innocenz auch in dieser Zeit be-
zu setzen. Der Dekan der Zeit der Sedisvakanz nach Richards
Tode (dieselbe dauerte 1210 Mai 14 bis 1212) war der bereits er-
wähnte Simon, so dass die Briefe nicht in diese Zeit gesetzt wer-
den können.
1) Ep. VII, 79 von 1204 Mai 28.
2) Ep. VII, 186 und 212.
3) Der Brief Philipps an den Papst (Inn. Opp. [ed. Migne] IV,
p. 299), der nach Scheffer-Boichhorst( „Deutschland und Phil. August
von Frankreich“, Forsch. VIII, 517 n.) 1204/5 zu setzen ist, deutet
in seiner schroffen Ablehnung gegen Otto, in den Ausdrücken
der Feindschaft gegen diesen, auf erneute Versuche des Papstes,
die Versöhnung herbeizuführen, hin.