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Davidsohn, Robert
Philipp II. August von Frankreich und Ingeborg — Stuttgart: Druck von Gebrüder Kröner, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.51977#0229
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— 221 —
erhalten sind und die wir in dieser Arbeit veröffent-
lichen i)-
Allerdings ergibt sich aus dem Wortlaute derselben
im Zusammenhang mit sonstigen Ermittelungen nur, dass
jene Versuche, verwandtschaftliche Beziehungen der
Königin zu konstruieren, nach Ablauf des Jahres 1201
gemacht worden sind, doch findet sich andererseits nichts,
was der Annahme widerstreitet, sie seien erst an das
Ende des Jahres 1207 oder Anfang des Jahres 1208 zu
setzen1 2).
Die Versuche, eine Verwandtschaft herauszuklügeln,
die in Wirklichkeit nicht vorhanden war, mussten ein
sehr dürftiges oder vielmehr ein negatives Resultat
haben; denn sie stützten sich durchweg auf die Fiktion
der Abstammung Ingeborgs von Knut IV., welche eine
der Persönlichkeiten, die jene Aufzeichnungen vornahmen,
mit wenigen Worten klargestellt hat, indem er auf den
wahren Sachverhalt hin wies, wie er seiner Zeit Cöle-
stin III. gegenüber von Dänemark aus dargelegt war.
Ueberdies war einer dieser Versuche höchst zwei-
schneidig. Wenn man nach wies, dass der Grossvater
Philipp Augusts, der Graf Karl von Flandern und der
Grossvater der ersten Gattin Philipp Augusts Söhne
dreier Schwestern waren, so konnte daraus zwar nur

1) Anhang I.
D Man wird wohl annehmen können, dass man zu jenen
Feststellungen erst schritt, als es sich um eine Wiederaufnahme des
Ehescheidungsprozesses handelte. Eine solche war aber seit dem
Konzil von Soissons nicht mehr erfolgt, während jene Aufzeich-
nungen, wie wir im Anhang nachweisen, erst nach der Zeit jenes
Konzils gemacht sind.
 
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