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Erstes Buch: Der christlich-antike Stil.
KONSTANTINOPEL: HAGIA THEOTOKOS (Taf. 13, Fig. 3, 4)
um das beginnende 10. Jahrhundert von dem Patrizier Konstantinus
gegründet. Der äussere Narthex eine spätere Zuthat.
MAILAND: S. SATIRO (Taf. 13, Fig. 5, 6), eine byzantinische
Kapelle neben Santa Maria presso S. Satiro, fast ganz modernisiert.
Erbauungszeit unbekannt.
VENEDIG: S. GIACOMETTO DI RIALTO (Taf. 13, Fig. 7),
angeblich um a. 520 gegründet, mit verlängertem Westarme, die Vierungs-
kuppel nicht erhalten, auch sonst modifiziert.
STILO m Unteritalien: LA CATTOLICA (Taf. 13, Fig. 8, 9). Alle
Kuppeln auf Tambours. Eine griechische Inschrift am Portal weist auf
byzantinischen Ursprung.
PALERMO: LA MARTORANA (Taf. 13, Fig. 10, n), a. 1143
gegründet und bis um a. 1220 mit griechischen Mönchen besetzt. In
allen Details normannisch. Die Kirche wurde später verlängert. Weitere
Beispiele bei Rahn, Kuppelbau S. 101 ff.
Ihrer Komposition nach gehört in diese Gruppe auch die kleine
Kirche zu GERMIGNY DES PRES (Taf. 13, Fig. 12) aus dem be-
ginnenden saec. 9, mit einem flachgedeckten Turme über dem Mittel-
raum. (Vgl. Taf. 41 und Buch II, Kap. 1.)
Eine eigene Stellung nimmt der merkwürdige Zentralbau STA.
FOSCA auf der Insel TORCELLO bei Venedig ein (Taf. 13, Fig. 13, 14).
Vielleicht schon im saec. 9 erbaut, im saec. 11 erweitert. Ein grie-
chisches Kreuz, dessen Arme durch Säulenstellungen geteilt sind, so
dass die Vierungsbögen (wenn der Ausdruck gestattet ist) nicht die
ganze Breite des Mittelraumes einnehmen. Ueber dem Mittelraume
ursprünglich eine Kuppel auf Gewölbezwickeln, welche in eigentüm-
licher Weise durch Nischen unterbrochen sind (die Schnitte Fig. 14
nach Hübsch und Mothes, namentlich der Diagonalschnitt nicht ganz
richtig, eine eigene Skizze Taf. 39, Fig. 9). Der Grund dieser Anord-
nung dürfte darin zu suchen sein, dass der Vierungsbögen nicht die
ganze Breite des Quadrates einnimmt, so ist zunächst ein unregel-
mässiges Achteck geschaffen (unterer Bogen) und von dem aus eine
zweite Einziehung begonnen, welche nach dem Grundkreise der Kuppel
überführt. In statischer, wie künstlerischer Beziehung sehr beachtens-
wert. Die Verlängerung des Chores und der äussere Portikus jünger.
(Vgl. auch Taf. 24, Fig. '\.)
Erstes Buch: Der christlich-antike Stil.
KONSTANTINOPEL: HAGIA THEOTOKOS (Taf. 13, Fig. 3, 4)
um das beginnende 10. Jahrhundert von dem Patrizier Konstantinus
gegründet. Der äussere Narthex eine spätere Zuthat.
MAILAND: S. SATIRO (Taf. 13, Fig. 5, 6), eine byzantinische
Kapelle neben Santa Maria presso S. Satiro, fast ganz modernisiert.
Erbauungszeit unbekannt.
VENEDIG: S. GIACOMETTO DI RIALTO (Taf. 13, Fig. 7),
angeblich um a. 520 gegründet, mit verlängertem Westarme, die Vierungs-
kuppel nicht erhalten, auch sonst modifiziert.
STILO m Unteritalien: LA CATTOLICA (Taf. 13, Fig. 8, 9). Alle
Kuppeln auf Tambours. Eine griechische Inschrift am Portal weist auf
byzantinischen Ursprung.
PALERMO: LA MARTORANA (Taf. 13, Fig. 10, n), a. 1143
gegründet und bis um a. 1220 mit griechischen Mönchen besetzt. In
allen Details normannisch. Die Kirche wurde später verlängert. Weitere
Beispiele bei Rahn, Kuppelbau S. 101 ff.
Ihrer Komposition nach gehört in diese Gruppe auch die kleine
Kirche zu GERMIGNY DES PRES (Taf. 13, Fig. 12) aus dem be-
ginnenden saec. 9, mit einem flachgedeckten Turme über dem Mittel-
raum. (Vgl. Taf. 41 und Buch II, Kap. 1.)
Eine eigene Stellung nimmt der merkwürdige Zentralbau STA.
FOSCA auf der Insel TORCELLO bei Venedig ein (Taf. 13, Fig. 13, 14).
Vielleicht schon im saec. 9 erbaut, im saec. 11 erweitert. Ein grie-
chisches Kreuz, dessen Arme durch Säulenstellungen geteilt sind, so
dass die Vierungsbögen (wenn der Ausdruck gestattet ist) nicht die
ganze Breite des Mittelraumes einnehmen. Ueber dem Mittelraume
ursprünglich eine Kuppel auf Gewölbezwickeln, welche in eigentüm-
licher Weise durch Nischen unterbrochen sind (die Schnitte Fig. 14
nach Hübsch und Mothes, namentlich der Diagonalschnitt nicht ganz
richtig, eine eigene Skizze Taf. 39, Fig. 9). Der Grund dieser Anord-
nung dürfte darin zu suchen sein, dass der Vierungsbögen nicht die
ganze Breite des Quadrates einnimmt, so ist zunächst ein unregel-
mässiges Achteck geschaffen (unterer Bogen) und von dem aus eine
zweite Einziehung begonnen, welche nach dem Grundkreise der Kuppel
überführt. In statischer, wie künstlerischer Beziehung sehr beachtens-
wert. Die Verlängerung des Chores und der äussere Portikus jünger.
(Vgl. auch Taf. 24, Fig. '\.)