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Ensemble Gärtnerplatzviertel
Ensemble Gärtnerplatzviertel. - Umgrenzung (begonnen am
Reichenbachplatz und weiter im Uhrzeigersinn): Jeweils die
rückwärtigen Gebäudegrenzen von: Buttermelcherstraße 2, Rei-
chenbachstraße 13, 15, 17, 19, Klenzestraße 24, 22, 18, 16, 14,
Buttermelcherstraße 6, Klenzestraße 23, 25, 27, 33, Gärtnerplatz
2, Corneliusstraße 15-31 (ungerade Nummern) und 36-16 (ge-
rade Nummern), Reichenbachstraße 21-43, 47/49-55 (ungerade
Nummern), Fraunhoferstraße 41, Reichenbachstraße 39, 40a,
40-18 (gerade Nummern), Gärtnerplatz 3, Klenzestraße 35-49
(ungerade Nummern), Fraunhoferstraße 19, 17, Klenzestraße
46-26, 26a, 26b (gerade Nummern), Gärtnerplatz 5, Cornelius-
straße 14, 12, 6, 4, 2 und 1-13 (ungerade Nummern), Reichen-
bachstraße 16, 14, 12, 10, Rumfordstraße 8.
Das Gärtnerplatzviertel als bedeutendste Stadterweiterung des
spätklassizistischen Städtebaus in München ist ein Ensemble.
Seine Begrenzung ergibt sich aus der konzeptionellen und ge-
stalterischen Einheit des Quartiers nach dem Erweiterungs-
plan von 1861, der aufbaut auf der Basisachse der Fraunhofer-
straße und begrenzt wird durch den Verlauf des Kaiblmühl-
bachs und Heiliggeistmühlbachs; die unmittelbar auf diesen
Plan über den Kaibimühlbach hinweg bis zur Baaderstraße
verlängerte Achse der Corneliusstraße gehört mit zum städte-
baulichen Ensemble.
In der Reihe planmäßiger Stadterweiterungen in München
steht das Gärtnerplatzviertel chronologisch an zweiter Stelle
nach der ersten Erweiterung durch die Max-Vorstadt. Seine
stadtbaugeschichtliche Bedeutung ergibt sich aus mehreren
Faktoren: Einmal markiert das Gärtnerplatzviertel den Über-
gang zwischen der klassizistischen Stadterweiterungsplanung
unter König Ludwig I. und dem kommunalen gründerzeitli-
chen Städtebau, wie er in den 70er Jahren in Haidhausen (vgl.
Ensemble Ostbahnhofviertel) einsetzt. In dem zwischen 1860
und 1870 angelegten Gärtnerplatzviertel wird ein bereits 30
Jahre früher genehmigter Bebauungsplan respektiert. Zu den
Auflagen der königlichen Genehmigung von 1830 gehörte
z. B., daß die Höhe der Häuser die Straßenbreite nicht über-
schreiten durfte. Zweitens handelt es sich bei dem Gärtner-
platzviertel um das erste planmäßig erbaute Wohnquartier,
das ausschließlich Mietshäuser aufweist. Drittens entstand das
Projekt aus einem privatwirtschaftlichen Motiv heraus auf Ini-
tiative durch die Bankiersfamilie von Eichthal.
Stadttopographisch ist das Gärtnerplatzviertel Quartier vor
der stumpfen Abwinkelung der ehern. Stadtbefestigung zwi-
schen Sendlinger Tor und Isartor. Die Fraunhoferstraße als
Basisachse des Quartiers schafft über die Reichenbachbrücke
Verkehrsverbindung zur ehern. Vorstadt Au und führt am dor-
tigen Maria-Hilf-Platz tangential vorbei in südöstliche Rich-
tung. Das Gärtnerplatzviertel selbst, Mittelpunkt der Isar-Vor-
stadt, erhält seine quartierstopographische Orientierung durch
die vom Viktualienmarkt ausgehende Nord-Süd-Achse der
Reichenbachstraße, die Blickbezug nimmt auf den Turm des
Alten Rathauses.
Typologisch dokumentiert das Gärtnerplatzviertel in Grund-
riß und Aufriß ein streng geometrisches Planungskonzept. Zur
Basis der Fraunhoferstraße ist in schematischer Weise ein
rechtwinkliges Achsenkreuz gelegt (Klenze- und Cornelius-
A Ensemble Gärtnerplatzviertel
Ensemble Gärtnerplatzviertel von Süden >
Ensemble Gärtnerplatzviertel
Ensemble Gärtnerplatzviertel. - Umgrenzung (begonnen am
Reichenbachplatz und weiter im Uhrzeigersinn): Jeweils die
rückwärtigen Gebäudegrenzen von: Buttermelcherstraße 2, Rei-
chenbachstraße 13, 15, 17, 19, Klenzestraße 24, 22, 18, 16, 14,
Buttermelcherstraße 6, Klenzestraße 23, 25, 27, 33, Gärtnerplatz
2, Corneliusstraße 15-31 (ungerade Nummern) und 36-16 (ge-
rade Nummern), Reichenbachstraße 21-43, 47/49-55 (ungerade
Nummern), Fraunhoferstraße 41, Reichenbachstraße 39, 40a,
40-18 (gerade Nummern), Gärtnerplatz 3, Klenzestraße 35-49
(ungerade Nummern), Fraunhoferstraße 19, 17, Klenzestraße
46-26, 26a, 26b (gerade Nummern), Gärtnerplatz 5, Cornelius-
straße 14, 12, 6, 4, 2 und 1-13 (ungerade Nummern), Reichen-
bachstraße 16, 14, 12, 10, Rumfordstraße 8.
Das Gärtnerplatzviertel als bedeutendste Stadterweiterung des
spätklassizistischen Städtebaus in München ist ein Ensemble.
Seine Begrenzung ergibt sich aus der konzeptionellen und ge-
stalterischen Einheit des Quartiers nach dem Erweiterungs-
plan von 1861, der aufbaut auf der Basisachse der Fraunhofer-
straße und begrenzt wird durch den Verlauf des Kaiblmühl-
bachs und Heiliggeistmühlbachs; die unmittelbar auf diesen
Plan über den Kaibimühlbach hinweg bis zur Baaderstraße
verlängerte Achse der Corneliusstraße gehört mit zum städte-
baulichen Ensemble.
In der Reihe planmäßiger Stadterweiterungen in München
steht das Gärtnerplatzviertel chronologisch an zweiter Stelle
nach der ersten Erweiterung durch die Max-Vorstadt. Seine
stadtbaugeschichtliche Bedeutung ergibt sich aus mehreren
Faktoren: Einmal markiert das Gärtnerplatzviertel den Über-
gang zwischen der klassizistischen Stadterweiterungsplanung
unter König Ludwig I. und dem kommunalen gründerzeitli-
chen Städtebau, wie er in den 70er Jahren in Haidhausen (vgl.
Ensemble Ostbahnhofviertel) einsetzt. In dem zwischen 1860
und 1870 angelegten Gärtnerplatzviertel wird ein bereits 30
Jahre früher genehmigter Bebauungsplan respektiert. Zu den
Auflagen der königlichen Genehmigung von 1830 gehörte
z. B., daß die Höhe der Häuser die Straßenbreite nicht über-
schreiten durfte. Zweitens handelt es sich bei dem Gärtner-
platzviertel um das erste planmäßig erbaute Wohnquartier,
das ausschließlich Mietshäuser aufweist. Drittens entstand das
Projekt aus einem privatwirtschaftlichen Motiv heraus auf Ini-
tiative durch die Bankiersfamilie von Eichthal.
Stadttopographisch ist das Gärtnerplatzviertel Quartier vor
der stumpfen Abwinkelung der ehern. Stadtbefestigung zwi-
schen Sendlinger Tor und Isartor. Die Fraunhoferstraße als
Basisachse des Quartiers schafft über die Reichenbachbrücke
Verkehrsverbindung zur ehern. Vorstadt Au und führt am dor-
tigen Maria-Hilf-Platz tangential vorbei in südöstliche Rich-
tung. Das Gärtnerplatzviertel selbst, Mittelpunkt der Isar-Vor-
stadt, erhält seine quartierstopographische Orientierung durch
die vom Viktualienmarkt ausgehende Nord-Süd-Achse der
Reichenbachstraße, die Blickbezug nimmt auf den Turm des
Alten Rathauses.
Typologisch dokumentiert das Gärtnerplatzviertel in Grund-
riß und Aufriß ein streng geometrisches Planungskonzept. Zur
Basis der Fraunhoferstraße ist in schematischer Weise ein
rechtwinkliges Achsenkreuz gelegt (Klenze- und Cornelius-
A Ensemble Gärtnerplatzviertel
Ensemble Gärtnerplatzviertel von Süden >