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Habel, Heinrich [Hrsg.]; Himen, Helga [Hrsg.]; Petzet, Michael [Hrsg.]
Denkmäler in Bayern (Band 1.1): Landeshauptstadt München: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler — München: R. Oldenbourg Verlag, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.63268#0168
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Ensemble Thalkirchen

Ensemble Thalkirchen. - Umgrenzung: Fraunbergstraße 3, 4, 7
bis 14, 16. 18, 20, 22, 24, Fraunbergplatz 5, 6, 7, Münchner
Straße 24, 26, 28, Maria-Einsiedel-Straße 2, Emil-Geis-Straße
41. - Das ehern. Dorf Thalkirchen in seiner Ausdehnung bei-
derseits der Fraunbergstraße hat seinen dörflichen Charakter
hinsichtlich Struktur und räumlicher Situation weitgehend be-
wahrt und ist ein Ensemble. Die Geschichte des Dorfes Thal-
kirchen hängt eng zusammen mit der von Sendling, das bereits
782 als Bajuwarenniederlassung beurkundet ist. Erwähnt ist
der Name Thalkirchen erst 1268. Die Siedlung aber, die sich
auf einer Hangterrasse auf halber Höhe zwischen Isar und
dem oberhalb liegenden Sendling entwickelte, ist wesentlich
älter. Hier unten, in Thalkirchen, stand die Pfarrkirche von
Sendling, für die bereits 1249 ein eigener Pfarrer bezeugt ist.
Der Pfarrsitz selbst befand sich oben auf der Höhe von Mitter-
sendling, wo lange eine Hofmark der Kirche bestand. In der
ältesten Beschreibung der Diözese Freising unter Bischof Kon-
rad III. von 1315 findet sich Thalkirchen mit sechs Filialen
aufgeführt: Solln, Pullach, Neuhausen, Schwabing, die beiden
Sendling. Die Sendlinger Pfarrkirche zu Thalkirchen erweist
sich somit als die Urpfarrei sämtlicher Orte auf dem linken
Isarufer südlich von Schwabing, aus der sich, beginnend 1169
mit St. Peter in München, alle übrigen Pfarreien herauslösten.
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Maria am Fraunbergplatz
beherrscht noch heute das Bild des Ortes unterhalb des Send-
linger Hanges. Im wesentlichen stammt der heutige Bau aus
der Zeit um 1400. 1695-98 barockisiert und 1907/08 von Ga-
briel von Seidl in neubarockem Stil erweitert, bietet sich die
Kirche noch heute als typische Dorfkirche dar, umgeben von
dem alten, aufgelassenen Friedhof mit Mauer und schmiedeei-
sernen Grabkreuzen. Das alte Dorf Thalkirchen beschränkte
sich im wesentlichen auf einige Gebäude beiderseits der
Fraunbergstraße. Der relativ knappe Straßenzug, leicht ge-
krümmt in ostwestlicher Richtung verlaufend, weist vor allem
auf der Südseite Bebauung dörflichen Zuschnitts auf. Von We-
sten aus gesehen führen die erd- und zweigeschossigen Trauf-
seitbauten auf die Kirche zu, vor der es zu einer kleinen Platz-
bildung nach Süden kommt; hier wurde 1926/27 das neuere
Pfarrhaus errichtet. Die Fraunbergstraße wird im Westen zum
Hang hin durch den kubusartigen Bau der ehern. Schule op-
tisch geschlossen. Die Gasthöfe im Ostteil sind Hinweis auf
die zu einem Wallfahrtsort gehörenden Wirtshäuser mit gro-
ßen Gärten. Die jüngeren Wohnblöcke auf der Nordseite wah-
ren den straßenräumlichen Zusammenhang.


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