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kiltschr Muck.

Keiblatt: Has Melier.
Zllustrirte Zeitschrift fiir das gesammte deutsche Kunstschaffen.
Zentral-Drgan deutscher Kunst- und Künstler-Vereine.

Preis vierteljährlich 2.80 Mark.
Postzeitungsliste Nr. 1174.

Herausgegeben von
Georg MalkowMu.
Schriflleikung und Verwaltung Berlin ^V.57, Skeimnehstr. 26.

Alle 14 Tage erscheint eine Nummer.
Inserate: 40 Pfennige für die ge-
spaltene Nonpareille-Zeile.

Publikationsorgan des Deutschen Kunstvereins in Berlin, des Schlesischen Kunstvereins in Breslau, des knnstvereins für das Großherzogthum Hessen in Darmstadt, des Anhaltischen Kunst-
vereins in Dessau, des Württembergs chen Kunstvereins in Stuttgart, des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins in kiel, der knnstvereine in München, Dldenburg, Mannheim, Nürnberg, Gera
Altenburg, Llberfel-, Barmen, Bielefeld, Görlitz, Danzig, Königsberg, Stettin u. a.

Nr. 2.

1. November 1898.

III. Jahrgang.

Das Berliner Rünstlerhaus.


as langjährige Sehnen der Berliner Künstlerschaft nach
eigenem Heim ist erfüllt: ein Künstlerhaus steht! Lin
prächtiger Palast in einer der still-vornehmsten Straßen
Berlins und doch benachbart dem gewaltigsten Verkehrs-

zentrum, dem Potsdamer Platz. Carl Hoffacker hat ihn ge-
baut für den Verein Ber-

zahlreiche private Donatoren hatten es vermehrt durch hochsinnige
Stiftungen; immerhin war es nicht so groß, daß nicht die alt-
preußische Tugend „Sparsamkeit" am Platze gewesen wäre. Man
stellte also dem Architekten von vornherein die Aufgabe: das
vorhandene Haus muß sieben bleiben, es darf nur umgebaut
werden. Dazu kam die

liner Künstler. Seit Jah-
ren hat man dieses Mannes
Kraft überall da gesucht
und gebraucht, wo es galt,
eine möglichst praktisch aus-
nutzbare Raumanlage mit
heiter phantastisch-charakte-
ristrter 'Architektur zu ver-
einigen. vielen deutschen
Ausstellungen hat er ihr
Heim geschaffen, das herr-
lichste wohl der Berliner
Gewerbe-Ausstellung. Für
kurzen Glanz berechnet, ist
das alles dahingesunken.
Jetzt hat er Gelegenheit ge-
habt, seinen Rainen zu ver-
knüpfen mit einem Merke,
das bestehen wird. Das
Künstlerhaus wird aufIahr-
zehnte hinaus einen Mark-
stein bilden für das Kunst-
leben der deutschen Riesen-
stadt.
Tine weitere Aufgabe
war zu bewältigen. Der
Verein Berliner Künstler
hatte das Grundstück Belle-
vuestraße 5 gekauft zur Er-
richtung seines Heims. Ts
stand darauf ein große
Privatwohnhaus,hinter dem
ein ausgedehnter Garten lag.
Das Haus mußte geschont
werden, denn zwar besaß
der Verein ein ansehnliches
Vermögen, die Stadt und


L. Hoffacker, Das Berliner Künstlerhaus, Gartenausgang.

Berliner Baupolizei, die
auf das Centimeter ge-
nau angiebt, wieviel Fläche
eines vorhandenen Grund-
stückes bebaut werden darf,
wie hoch die Tranfkanten
der Dächer über dem Erd-
boden stehen dürfen. Mas
so einem Anderen Ein-
engung und F'essel bedeutet
hätte, war Hofsacker An-
regung. Gerade die engen
Bedingungen, in Bezug auf
die auch die kleinsten Kon-
zessionen ausgeschlossen wa-
ren, gaben ihm die An-
regung zu originellem Er-
finden für Grunörißanlage
und Schmuckform.
Der Verein verlangte
folgende Räume: einen
großen Festsaal, Aus-
stellungssäle mit Oberlicht
und nördlichem Seitenlicht,
einen großen Kneipsaal,
einen Billardsaal und Ke-
gelbahnen, Raum für die
große Bibliothek und ko-
stümfammlung des Vereins,
dann eine Anzahl vornehm
ausgeftatteter Klubräume,
in denen besonders auf
einen auch für die Damen
angenehmen Charakter der
Ausstattung zu sehen war,
und dann noch ein aus-
gedehntes Svstem von

Photographie von Zander vnd Labisch.
 
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