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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 19.1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.13552#0032

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ein Volk, welches in grauer Vorzeit allen anderen als Lehrer diente.
Der persische Teppich aber unterscheidet sich von allen anderen Tep-
pichen schon durch Dichte und Festigkeit des Gewebes, das beim
Biegen den Faden der Kette nicht sichtbar werden läßt, dann aber
auch durch die Haltbarkeit der Farbe, durch das wohlthuend klein-
blumige Muster und durch die breite harmonische Bordüre. Dabei
darf mau sich aber daran stoßen, daß bei manchen Exemplaren in
Folge der außerordentlich langsam vorschreitenden Arbeit die Farbeu-
Nuance nicht überall dieselbe ist: der Umstand ermäßigt den Preis
keineswegs. Weniger dicht als der Teppich aus Farahan im süd-
westlichen Persien ist der Teppich aus Khorassan; auch sind seine
Farben weniger dauerhaft, aber die Zeichnung ist oft prachtvoll, be-
sonders in Bordüren. Der dauerhafteste aber von allen Teppichen
der Welt ist der Turkoman-Teppich und der eigenartigste zugleich:
in seinem dunkelbraunen Grunde sind nur einige wenige winkelige
Figuren eingewebt. Doch die schönsten an Farbenpracht und Har-

monie sowie an Feinheit des Materials Alles überragenden Teppiche
weben die halbwilden Kurden an der östlichen Grenze Persiens. Sie
waren in der Ausstellung zahlreich vertreten und boten in Beziehung
auf Geschmack, Wechsel der Zeichnung, Vollkommenheit des Gewebes
und Gleichheit der Schur das Schönste, was die Teppichweberei je
geleistet hat. Die Weber verstehen sich darauf, die lebhaftesten
Farben, trotzdem sie unvermittelt neben einander sitzen, wunderbar
zusammen zu stimmen. So verdanken die persischen Teppiche ihren
unbestrittenen Vorrang vor allen anderen dem von Jahrhunderte
alter Tradition getragenen Farbengefühle, der instinktiv richtigen
Handhabung der kräftigsten Töne und dem Fcrnliegen des leisesten
Versuches, den natürlichen Bedingungen des Stoffes und der be-
absichtigten Verwendung desselben Zwang anzuthun.

Wir aber bringen mit oder richtiger wegen all' unserer Kultur
keinen solchen Teppich zu Stande.

(Fortsetzung folgt.)

Uusllellungskal'ender.

Kunst-AusstrUnitgeii des Deutschen Reichs.

ZLcrkm. Permanente Gemälde-Ausstellung von Bourquin (Kronen-
Straße 63). Täglich geöffnet. Franco-Zusendungcn zum Ankauf oder Aus-
stellung sind erwünscht.

Düsseldorf. Allgemeine Permanente Kunstausstellung von Bismeyer
und Kraus. Täglich geöffnet, mit wöchentlichem Wechsel der Bilder.

Leipzig. Permanente Kunst-Ausstellung von Pietro del
Vecchio (gegründet 1848), täglich geöffnet. Jährlich viermal Ankäufe für
die Vcrloosungen des Vereins der Kunstfreunde.

Wrcsfau. Permanente Kunstausstellung von Theodor Lichtenberg
(Schweidnitzer Straße 30).

— — Kunsthandlung von F. Kar sch: Moderne Oelgemälde.

Kamliurg. Permanente Gemälde-Ausstellung von Louis
Bock & Sohn (Gr. Bleichen 34), täglich geöffnet von 11—4 Uhr.

Norddeutscher KrMus. Derselbe eröffnet seinen Cyklus zu Bremen
am 1. März, Hamburg am 2. April, Lübeck am 22. Juni, Rostock am
21. August, Stralsund am 3. October. Die Einsendungen sind 8 Tage vor-
her nach Bremen an die Adresse des Kunst Vereins daselbst zu richten.

Aachen. Permanente Kunst-Ausstellung von M. Jacobi.
Täglich geöffnet.

Köln. Allgemeine Permanente Kunst-Ausstellung des
Kölnischen Kunst-Vereins im Museum Wallraf-Richartz. Täglich
geöffnet.

Westdeutscher tzyklus. Die Ausstellungen desselben im Jahre 1874
beginnen zu Hannover (Schlußtermin der Ablieferung) 12. Februar.
Es folgen: Magdeburg (8. April), Halberstadt (20. Mai), Braun-

schweig (20. Juni), Dessau (1. August). Anmeldungen 14 Tage vorher.
(S. das Inserat in Nr. 46 v. I.)

Württcmbcrgilcher Aunstvcrcin in Stuttgart, gehört zum Süd-
deutschen Cyklus (s. d.) S. auch Allg. Ausstellungsprogramm unter A. 2. a.

Stuttgart. Permanente Kunstausstellung im „Römischen Kaiser". Täg-
lich geöffnet. Sonntags neu arrangirt. Einsendungen bei vorheriger Anmel-
dung frachtfrei.

Süddeutscher tzyklus. Eröffnung im Januar 1874 gleichzeitig zu
Augsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Fürth, Nürn-
berg, Bamberg, Bayreuth und Regensburg; Schluß im December
1874. Die Einsendungen sind entweder nach Regensburg, Augsburg oder
Wiesbaden zu richten. (Näheres siehe im Inserat in Nr. 45 v. I.)

Ausländische Ausstellungen.

Wien. Oesterreichifcher Kunstverein. Wechsel der Bilder am Isten
jedes Monats. (Geschlossen während der Monate Juli,. August, September.)
Nur die bis zum 25. jedes Monats eintreffenden Werte gelangen zur nächsten
Monatsausstellung.

— — Genossenschaft der bildenden Künstler. Eröffnung der
permanenten Ausstellung im Künstlerhause am 15. Januar. Die Einreihung
neuer Werte erfolgt am 1. und 15., die Anmeldung bis 12. und 28. eines
jeden Monats. Der Beginn der nächsten internationalen Kunst-Ausstellung
in Wien ist für 1. April 1874 in Aussicht genommen und ist der Einsen-
dungstermin für die im Auslande lebenden Künstler bis zum 15. März
festgesetzt. Alle Anmeldungen und Mittheilungen in Ausstellungsangelcgcn-
heitcn sind ausschließlich an das Sekretariat des Künstlerhauses in
Wien, Lothringerstraße 9, zu richten.

F, Karsch's Kunsthandlung

Breslau..

[Hierdurch ersuche ich die geehrten
Herren Künstler um Uebersendung
von

Original - Oelg emälcLen,
da ich mich jetzt iii meiner seit
über 40 Jahren bestehenden Kunst-
Handlung fast ausschliesslich mit
deren Verkauf beschäftige.

Hochachtungsvoll

[743J Emil Karsch.

0 österreichischer Kmatvwta Ii Wien.

Prämienblätter für das Jahr 1874."MH

I. Kaulbach’s grossartige Meisterschöpfung: „Nero wäh-
rend der Christenverfolgung“. Prachtausgabe in unver-
änderlichem Lichtdruck. (In der artistischen Anstalt
von Franz Hanfstmngl in München, durch ein neues
Verfahren direct von der Metallplatte auf Kupferdruck-
Papier ausgeführt.)

II. „Faust und Gretchen“, Kupferstich nach A. Stückel-

berg. [827]

PrrMnrnteÄUWtellung

Theodor Lichtcnbcrg

Kunsthandlung

BRESLAU

Schweidnitzer Strasse 30.

Ich ersuche die Herren Künstler
freundlichst um Uebersendung von
Gemälden, trage gern einmalige
Fracht und verwende mich thätigst
für deren Verkauf. Alle Wünsche,
die Weiterbeförderung betreffend,
berücksichtige piinktliehst und be-
rechne keinerlei Spesen.

[676] Theodor Lichtenberg.

Dieser Nummer liegt ein Prospekt von Paul Neff in Stuttgart bei, betreffend: ]Racinets
„Das Polychrome Ornament“ etc. [828]

Kommissions-Verlag der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung (Stricker) in Berlin. — Druck von H. Theinhardt in Berlin, Zimmerstr. 98.
 
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