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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 19.1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.13552#0163

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ircfdje der Künstler im Auge hatte; gleichwohl, ja man möchte fast
sagen, eben deshalb wirkt das ernste Bild so mächtig. Die energische
und doch ruhige Haltung des Königs inmitten des Kampfes imponirt
unwillkürlich; wen» der Künstler aber Männer wie Zielen, Seid-
litz und Prinz Heinrich durch absichtlich mittelmäßige Darstellung
zurücksetzte, so hat er darin nicht blos geschichtlich, sondern auch
künstlerisch Unrecht gcthan. Uebrigens konnte man sich dadurch die
Freude an dem geistig Bedeutsamen nicht verderben lassen. — Die
Geschichte der letzten Kriegsjahre war durch Gysis' in München:
„Napoleon gefangen!" Bodenmüller's „Schlacht bei Sedan"
und H. Lang's daselbst „Batterie Prinz Leopold bei Villepion"
glänzend vertreten. Das Bild von Gysis ist trefflich komponirt
und spricht namentlich durch die charakteristische Jndividualisirung
der Figuren und Köpfe lebhaft an. Als Mangel dagegen erwies
sich, daß der Künstler den Lokaltönen und der Luftperspektive zu
wenig Werth beilegte und das Lokal, wohl eine süddeutsche Stadt,
gar zu allgemein andeutete, indeiu er schwäbische und bayerische Kostüme

durcheinander warf. Bodenmüller's und Lang's Schlachtenbildern sah
man es auf den ersten Blick au, daß die Künstler selbe nicht nach
bloßer Beschreibung Anderer malten. Jener stand bei einer Batterie,
die eben arbeitet, und dieser war im Gefolge des Generals Hart-'
mann. Den Arbeiten Bleibtreu's in Berlin läßt sich große
Lebendigkeit und Klarheit der Darstellung nicht absprechen und diese
waren auch an seinem „Uebergang nach Alfen", an seiner „Redoute
von Chatillon vor Paris" und seinem „Wörth" zu rühmen. Seine
Schwäche aber liegt in der vielfach autrirten Farbe; namentlich hat
sein Hellblau und Roth etwas Glasiges und Unwahres. Weiter
zurück griff Adamo in München in seinem „Der Sturz Robes-
pierres im Nationälkonvent"; die Schwierigkeiten, mit denen der
Künstler zu kämpfen hatte und welche er sieghaft überwand, waren
mehr als gewöhnliche, und trotz des Gerüchtes und Gedränges der
von wildester Leidenschaft aufgestachelten Menge löst sich Alles in
eine Reihe wohlangelegter, lebendig in einander eingreifender Grup-
pen auf. (Forts, folgt.)

Ausstellungskalender.

Kiliist-Änsstrllungrn dos Deutschen Reichs.

Merlin. Akademie der Künste. Akademische Kunst-Ausstellung.
Eröffnung am 6. September. Einlieferungstermin 6. August.

Düsseldorf. Allgemeine'Permanente Kunstausstellung von Bismeycr
und Kraus. Täglich geöffnet, mit wöchentlichem Wechsel der Bilder.

Leipzig. Permanente Kunst-Ausstellung von Pietro Bet
Becchio (gegründet 1848), täglich geöffnet. Jährlich viermal Ankäufe für
die Verloosuugen des Vereins der Kunstfreunde.

Mrcslnu. Permanente Kunstausstellung von Theodor Lichtenberg
(Schweidnitzer Straße 30;.

— — Kunsthandlung von F. Kar sch: Moderne Oelgemälde.

Kamvurg. Permanente Gemälde-Ausstellung von Louis
Bock & Sohn (Gr. Bleichen 34), täglich geöffnet von 11—4 Uhr.

Uorddcutschcr Lylikus. Derselbe eröffnet seinen Cyklus zu Bremen
am 1. Mürz, Hamburg am 2. April, Lübeck am 22. Juni, Rostock am
21. August, Stralsund am 3. October. Die Einsendungen sind 8 Tage vor-
her nach Bremen an die Adresse des Kunstvereins daselbst zu richten.

Aachen. Permanente Kunst-Ausstellung von M. Jacobi.
Täglich geöffnet.

Köln. Allgemeine Permanente Kunst-Ausstellung des
Kölnischen Kunst-Vereins im Museum Wallraf-Richartz. Täglich
geöffnet.

Zklicinischer Knnstvcrein. Eröffnung der Ausstellungen am 1. April
in Karlsruhe, dann folgen: Mannheim vom 1. Mai bis 1. Juni,
Heidelberg 1. Juni bis 1. Juli, Darmstadt 1. Juli bis 1. August,
Baden 1. August bis 1. Scptbr., Freiburg 1. Septbr. bis 1. Oktober,
Mainz 1. Oktober bis 1. November. — In den Städten Karlsruhe,
Baden und Heidelberg finden permanente Ausstellungen währenddes
ganzen Jahres statt.

Westdeutscher (5>>ülus. Die Ausstellungen desselben im Jahre 1874
beginnen zu Hannover (Schlußtermin der Ablieferung) 12. Februar.
Es folgen: Magdeburg (8. April), Halberstadt (20. Mai), Braun-

schweig (20. Juni), Dessau (1. August). Anmeldungen 14 Tage vorher
(S. das Inserat in Nr. 46 v. I.)

Württcmöergischcr Kunslverein in Stuttgart, gehört zum Süd-
deutschen Cyklus (s. d.) S. auch Allg. Ausstellungsprogramm unter A. 2. a.

Stuttgart. Permanente Kunstausstellung im „Römischen Kaiser". Täg-
lich geöffnet. Sonntags neu arrangirt. Einsendungen bei vorheriger Anmel-
dung frachtfrei.

Süddeutscher Lpklus. Eröffnung im Januar 1874 gleichzeitig zu
Augsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Fürth, Nürn-
berg, Bamberg, Bayreuth und Regensburg; Schluß im December
1874. Die Einsendungen sind entweder nach Regcnsburg, Augsburg oder
Wiesbaden zu richten. (Näheres siche im Inserat in Nr. 12.)

Ausländische Ausstellungen.

Wien. Oesterreichischer Kunstverein. Wechsel der Bilder am Isten
jedes Monats. (Geschlossen während der Monate Juli, August, Septeinber.)
Nur die bis zum 25. jedes Monats eintreffenden Werke gelangen zur nächsten
Monatsausstellung.

— — Genossenschaft der bildenden Künstler. Schluß der
Jahrcs-Ausstellung am 31. Mai. Anmeldung und Einsendung zur nächsten
permanenten Ausstellung bis 15. Juni. Alle Anmeldungen und Mittheilun-
gen in Ausstellungs-Angelegenheiten sind ausschließlich an das Secretariat
des Künstlerhauses in Wien, Lothringcrstraße 9, zu richten.

Mrag. Kunst verein für Böhmen. Eröffnung der Kunst-Aus-
stellung am 15. April, letzter Einsendungstermin 5. April. Dauer der Aus-
stellung bis zürn 15. Juni.

— — Allgemeine permanente Kunstausstellung von Nicol. Lehmann's
Kunsthandlung. Täglich geöffnet.

Schwcizerischcr Kunftansitellnngscuülus. Die Ausstellungen. werden
unter den zum diesjährigen Turnus gehörenden Städten abgehalten wie
folgt: Lausanne 8. Mai bis 24. Mai; Aarau 81. Mai bis 21. Juni;
Bern, 28. Juni bis 26. Juli; Genf 2. August bis 30. August; Solo-
thurn 6. Septbr. bis 20. L-eptbr.; Luzern 27. Septbr. bis.18. Oktober: —
Die Einsendungen sind bis spätestens den 15. April „an das Comitö der
schweizerischen Ausstellung in Lausanne" zu richten.

Theodor Lichtenberg

Kunsthandlung

BRESLAU

Schweidnitzer Strasse 30.

Ich ersuche die Herren Künstler
freundlichst um Uebersendung von
Gemälden, trage gern einmalige
Fracht und verwende mich thätigst
für deren Verkauf. Alle Wünsche,
die Weiterbeförderung betreifend,
berücksichtige pünktlichst und be-
rechne keinerlei Spesen.

[f>76j Theodor Lichtenberg.

(jesammt-Ausgaben der Werke

itltfealÄ®©*®®

SA«tlimrt

werden gesucht in der

Expedition der Deutschen Kunstzeitimg.

OrigimlpIiotograplM nach Gemälden der Dresdener Gallerte.

„Photographische Gesellschaft”, Berlin, am Dönhofsplatz.

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