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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 2.1898

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Kühn, Paul: Das Leipziger Kupferstich-Kabinet und die Sammlung Klinger'scher Handzeichnungen
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Schumann, Paul: Dresdener Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.6385#0260

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438

Paul Schumann:


zu gestalten, so dass für
Klinger im vollsten Masse
gilt, was er selbst als Ka-
rakteristikum der Echtheit
aufstellt: Für den wahren
Künstler gibt es keine Rich-
tung als seine Natur.
Dr. Paul Kühn.

Studie.

WILHELM CLAUDIUS—DRESDEN.

Durch Abbildung bereits bekannt sind die
Scene, in der Eva, von der Schlange berathen,
die Frucht vom Baume der Erkenntniss pflückt,
eine entzückende Umrisszeichnung, ferner
das »Urnichts« und das auf dem Rasen
unter knospenden Birken träumende Mädchen.
Der Zeichner dieser Blätter lässt uns den
Schöpfer von »Amor und Psyche« und der
»Rettungen ovidischer Opfer« bereits ahnen.
Dass der junge Künstler auch Scenen
des Alltags mit scharfem Auge beobachtet und
mit dem Stift festhielt, dafür gibt auch die
Leipziger Sammlung hinreichende und sehr
bemerkenswerthe Beispiele; einige Blätter
sind von Vogel in der Zeitschrift für bil-
dende Kunst veröffentlicht worden.
Was die Leipziger Sammlung Klinger'-
scher Handzeichnungen zur Evidenz er-
weist, ist, dass Klinger vom Beginn seiner
künstlerischen Thätigkeit an die Physiog-
nomie besass, die sich in seiner Reifezeit
zur vollsten Klarheit ausgeprägt hat, dass
alle Elemente seines Schaffens von An-
fang an vorhanden waren, dass also in
seiner ganzen Entwickelung allein Klinger's
Natur Ziel und Richtung gegeben hat,
und dass die bedeutsamen Einwirkungen
von aussen (Menzel, Böcklin, Dürer, die
italienische Renaissance, Botticelli, Signo-
relli u. A.) nur mitgearbeitet haben, seine
künstlerische Einzigartigkeit immer reiner

PRESPENER *
ARCHITEKTUR.
["Renken wir uns einige
-*—' von den hervorragen-
den Bauwerken, die im
letzten Jahrzehnt in Dresden entstanden sind,
neben einander gestellt, so ergibt sich ein sehr
buntes Bild, welches keinerlei Einheitlichkeit
aufweist. Hier steht ein Bankgebäude,
welches uns nach Florenz in die Zeit der
Hochrenaissance zurückversetzt, da ein bür-
gerliches Wohn- und Geschäftshaus, das uns
auf das lebhafteste an die deutsche Renais-
sance erinnert, wie sie sich in Braunschweig,
Hildesheim usw. entwickelt hat, dort erhebt
sich ein ebensolches, an dem der Dresdener


Studie.

WILHELM CLAUDIUS—DRESDEN.
 
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