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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 18.1906

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Bredt, Ernst Wilhelm: Klagen der Künstler
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https://doi.org/10.11588/diglit.8554#0033

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Kunstlebens macht, zu wiederholen, um
so vor ihrer Gefahr zu warnen — die
nachfolgenden Zeilen -möchten lüngeren
Künstlern einen Weg weisen, auf dem
sie mit jenen bösen Kunstzuständen tat-
sächlich fast gar nicht in Berührung
kommen und ein glücklicheres Kunstleben
erwarten dürfen. — Denn wenn Einem
das Klima einer Zone nicht zusagt, so

wird er vergeblich mit kleinen Mitteln
das Klima zu verändern versuchen, er
wandert, wenn er vernünftig, ohne Zeit-
verlust in eine ihm nicht gesundheits-
schädliche Landschaft.

Der Vergleich ist aber nicht zu ernst
zu nehmen, denn eine Lehre zum Ver-
zichten gibt das Folgende nicht; ganz im
Gegenteil zum Wirken, dass es besser werde.

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II. DER KÜNSTLER UND DIE AUSSTELLUNGEN.

Was hilfts viel, gegen die ganz natür-
lichen Schäden von Ausstellungen Front
zu machen. Welche Künste des Auf-
fallens sind nicht gezeitigt worden. Die
Entrüstung darüber, dass solche Künste
viel mit den sehr probaten Auffall-Mittel-
chen von Strassen-Läuferinnen gemein
haben, ändert nicht das geringste am
Misserfolg der Stolzen, am Erfolg derer,

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die aus den Festen Geld zu machen wissen.
Da die Erfolge aber nachgerade sich als
sehr kurze erwiesen haben, so ist's doch
wohl klüger für den jüngeren Künstler,
wenn er sich hütet, mit mutmaßlichen
Ausstellungs-Erfolgen zu spekulieren. Er
tue es keinesfalls mit seinem ganzen künst-
lerischen Vermögen, häufe sich erst auf
sichererem Wege ein solches an.








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