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rungen zu schaffen, denke der Künstler
wieder mehr an alle die Unternehmungen
menschlicher Tatkraft, an denen unsere
Zeit noch reicher als irgend eine frühere.
— Der Maler und Zeichner scheue sich
nicht, frühzeitig den Druckern und Ver-
legern illustrierter Zeitschriften und Werke
sein Können anzubieten. Nicht als Grand-
Seigneur, sondern als einer, der seine
Kunst angewendet wissen möchte. Er soll
nicht Fertiges anbieten, dies nur als Probe
vorlegen, aber fragen nach den Bedürf-
nissen, nach dem was etwa gebraucht
wird. Und was könnten nicht alles un-
sere Druck- und Vervielf ältigungs - An-
stalten, die ja für alle Handels- und
Fabrikations - Zweige Muster, Vorlagen,
Bilder und Verzierungen herstellen müssen,
brauchen. Wer solches Ansinnen mit dem
»Stolz eines Künstlers« von sich weist,
wird allerdings besser seine besten
Schaffensjahre im »Cafe Grössenwahn«
verbringen.
Ganze Männer, grosse Meister, sogar
des letzten Jahrhunderts, dessen Kunst und
Künstler sich ja so oft vom Leben ab-
gewandt, haben so angefangen und höchst
erfreulicher Weise ist sogar unter den
jetzt etwa 30jährigen Künstlern gerade
mancher von den erfolgreichsten, im
materiellen und rein künstlerischen Sinne,
zu nennen, der durch solches Anpassen
an die künstlerischen Handels- und Fab-
rikations-Bedürfnisse unserer Zeit sein
Glück sich geschmiedet.
Denn das ist durchaus verkehrt, dass
sich der Künstler etwas vergebe, sobald
er je etwas anderes schaffe, als was er
sich in einer Musestunde ausgedacht. Mit
nur ganz geringer Übertreibung lässt sich
sagen: Alle Kunstwerke der Renaissance
sind als Auftragswerke entstanden.
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1906. VII. 6.
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menschlicher Tatkraft, an denen unsere
Zeit noch reicher als irgend eine frühere.
— Der Maler und Zeichner scheue sich
nicht, frühzeitig den Druckern und Ver-
legern illustrierter Zeitschriften und Werke
sein Können anzubieten. Nicht als Grand-
Seigneur, sondern als einer, der seine
Kunst angewendet wissen möchte. Er soll
nicht Fertiges anbieten, dies nur als Probe
vorlegen, aber fragen nach den Bedürf-
nissen, nach dem was etwa gebraucht
wird. Und was könnten nicht alles un-
sere Druck- und Vervielf ältigungs - An-
stalten, die ja für alle Handels- und
Fabrikations - Zweige Muster, Vorlagen,
Bilder und Verzierungen herstellen müssen,
brauchen. Wer solches Ansinnen mit dem
»Stolz eines Künstlers« von sich weist,
wird allerdings besser seine besten
Schaffensjahre im »Cafe Grössenwahn«
verbringen.
Ganze Männer, grosse Meister, sogar
des letzten Jahrhunderts, dessen Kunst und
Künstler sich ja so oft vom Leben ab-
gewandt, haben so angefangen und höchst
erfreulicher Weise ist sogar unter den
jetzt etwa 30jährigen Künstlern gerade
mancher von den erfolgreichsten, im
materiellen und rein künstlerischen Sinne,
zu nennen, der durch solches Anpassen
an die künstlerischen Handels- und Fab-
rikations-Bedürfnisse unserer Zeit sein
Glück sich geschmiedet.
Denn das ist durchaus verkehrt, dass
sich der Künstler etwas vergebe, sobald
er je etwas anderes schaffe, als was er
sich in einer Musestunde ausgedacht. Mit
nur ganz geringer Übertreibung lässt sich
sagen: Alle Kunstwerke der Renaissance
sind als Auftragswerke entstanden.
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