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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 18.1906

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Bredt, Ernst Wilhelm: Klagen der Künstler
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https://doi.org/10.11588/diglit.8554#0047

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wenn er seine Kunst als angewandtes
Glied einer architektonischen Aufgabe
betrachtet, solche Aufgaben willig über-
nimmt, wenn auch zunächst seine persön-
lichen Wünche und Pläne dabei zu kurz
kommen sollten. — Aber auch von dem
Bildhauer sind noch viele Aufgaben zu
erfüllen die direkt manche Fabrikations-
zweige bisher von kunstlosen Nachtreten!,
so gut es eben ging, ausfüllen lassen
mussten. —

Für jedes Werk, das der Bildhauer
und Maler, gleich an die Stätten des
Lebens stellen, das er im Dienste des
gegenwärtigen Lebens wirken lassen kann,
spart er Ausstellungs-Kosten, der Ge-
fahr der Ausstellungen entgeht er auch,
und gegen eine abfällige Kritik hat er
immer noch die eine Entgegnung und
königliche Rechtfertigung: »Ich diene«.

Doch was sollen solche Vorschläge
auf der Künstler Klagen?

Sie wären zweifellos völlig wertlos
und überflüssig, wenn die Richtung
unserer jugendlichen Kunst eine den
Lebens-Aufgaben unserer Zeit entgegen-
gesetzte wäre.

Was Goethe z. B. für seinen Aufsatz

442

»Vorschläge, den Künstlern Arbeit zu
verschaffen« sich aufgeschrieben, ist für
unsere Zeit ziemlich anregungslos. Jene
Zeit wendete sich von einem grossen ge-
meinschaftlichen Zusammenwirken aller
bildenden Künste ab. Unsere Zeit wendet
sich glücklicher Weise der angewandten
Kunst, der Anwendung aller bildenden
Künste in einem grosskünstlerischen Sinne
unverkennbar zu! — Die fruchtbare Wirk-
samkeit unserer Künstler für Handwerk
und Heim ist durchaus nicht das einzige
Zeichen solcher Gesundung einer ganzen
Kultur.

Der grosse Zug in der Malerei unserer
»Jugend« scheint mir nach grossen deko-
rativen Aufgaben der Malerei zu schreien.
Und vielleicht die besten Lehrer des
Kunstgewerbes unserer Zeit, finden durch
den engsten Anschluss an Industrie und
Handel Aufgaben für sich und ihre Schüler,
deren Lösungen die grosse glückliche Ten-
denz unserer ganzen Kunst zum Leben
hin in unberechenbarer Weise fördern
wird. Fast an alle Künstler der »Jugend«
und der »Scholle« ist hier zu erinnern.

So wird Strasse und Palast und Heim
Ausstellung und Museum sein und das






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