Ein moderner Kunstsalon in München.
der Eindruck des Geschäftsmäßigen auf.
Was oben von der Beschränkung des Kunden-
kreises gesagt wurde, gilt auch für das
ganze äussere Arrangement des Salons. Er
gibt deutlich zu erkennen, dass er nicht mit
dem Passanten - Publikum rechnet. Keine
pompöse Monstrescheibe sucht den Vorüber-
gehenden zu fesseln, keine Firmentafel,
kein polyglottes Aushängeschild ruft den
Baedeker-bewaffneten Fremdling an. Aber
wer einmal durch Garten und Pavillon den
Weg ins Innere gefunden hat, der fühlt sich
als willkommenen Gast empfangen und wird
das Wiederkommen nicht vergessen. Die
unteren Räume machen durchaus den Ein-
druck einer intimen, behaglichen Privat-
galerie. Man wird zu ruhigem Geniessen,
nicht zum Mustern einer Ware eingeladen,
obwohl man sich das Recht zu diesem Ge-
nuss nicht durch den sonst üblichen Obolus
zu erkaufen braucht.
Es ist sehr begrüssenswert, dass sich der
Salon Brackl auch dem für kleinere Unter-
nehmungen einzig richtigen Prinzip der
Kollektiv - Ausstellung angeschlossen hat.
Bei der geradezu grotesken Armut an Aus-
stellungs-Gelegenheiten, an der München
immer noch leidet, gibt es für den jungen
Salon Aufgaben in Hülle und Fülle. So
findet der Fremde, der nach München
kommt, hier stets eine erlesene Auswahl von
542
Werken der »Scholle«. Neben den beiden
Erlers ist besonders Leo Putz vorzüglich
vertreten, gegenwärtig gar mit einer
Kollektion von einigen vierzig Nummern,
der ersten, die der Künstler überhaupt ver-
anstaltet. Von R. M. Eichler sah man neu-
lich eine schöne Auswahl neuester Schöp-
fungen, die mit den Werken Angelo Jank
und der vorgenannten Künstler das Schaffen
der »Scholle« in zureichender Weise illu-
strierten. Ausgezeichnete Leistungen waren
auch die Kollektionen von Julius Exter, von
Philipp Klein, von Max Slevogt, ungerech-
net die zahlreichen Einzelwerke, unter denen
sich Namen wie Lenbach, Kaulbach, Stuck,
W. v. Diez, Knaus, L. v. Hofmann, Böcklin,
Schramm—Zittau, Samberger, Hengeler,
Strathmann, Urban, Zumbusch, Salzmann,
Dill, Grützner mit vorzüglichen Arbeiten
vertreten finden. Eine grosse Anzahl ge-
rahmter Handzeichnungen, Aquarelle etc.,
darunter viele Jugend- und Siniplizissimus-
Originale, bieten auch dem weniger kapital-
kräftigen Käufer Gelegenheit zu wertvollen
Erwerbungen.
Diese Anfänge des jungen Salons lassen
von seiner Entwicklung alles Gute erhoffen.
Sie werden durch den Erfolg zweifellos be-
lohnt und bestätigt werden. Sie sind über-
dies dem kulturell interessierten Zeit-Be-
trachter wertvoll als Symptome der immer
der Eindruck des Geschäftsmäßigen auf.
Was oben von der Beschränkung des Kunden-
kreises gesagt wurde, gilt auch für das
ganze äussere Arrangement des Salons. Er
gibt deutlich zu erkennen, dass er nicht mit
dem Passanten - Publikum rechnet. Keine
pompöse Monstrescheibe sucht den Vorüber-
gehenden zu fesseln, keine Firmentafel,
kein polyglottes Aushängeschild ruft den
Baedeker-bewaffneten Fremdling an. Aber
wer einmal durch Garten und Pavillon den
Weg ins Innere gefunden hat, der fühlt sich
als willkommenen Gast empfangen und wird
das Wiederkommen nicht vergessen. Die
unteren Räume machen durchaus den Ein-
druck einer intimen, behaglichen Privat-
galerie. Man wird zu ruhigem Geniessen,
nicht zum Mustern einer Ware eingeladen,
obwohl man sich das Recht zu diesem Ge-
nuss nicht durch den sonst üblichen Obolus
zu erkaufen braucht.
Es ist sehr begrüssenswert, dass sich der
Salon Brackl auch dem für kleinere Unter-
nehmungen einzig richtigen Prinzip der
Kollektiv - Ausstellung angeschlossen hat.
Bei der geradezu grotesken Armut an Aus-
stellungs-Gelegenheiten, an der München
immer noch leidet, gibt es für den jungen
Salon Aufgaben in Hülle und Fülle. So
findet der Fremde, der nach München
kommt, hier stets eine erlesene Auswahl von
542
Werken der »Scholle«. Neben den beiden
Erlers ist besonders Leo Putz vorzüglich
vertreten, gegenwärtig gar mit einer
Kollektion von einigen vierzig Nummern,
der ersten, die der Künstler überhaupt ver-
anstaltet. Von R. M. Eichler sah man neu-
lich eine schöne Auswahl neuester Schöp-
fungen, die mit den Werken Angelo Jank
und der vorgenannten Künstler das Schaffen
der »Scholle« in zureichender Weise illu-
strierten. Ausgezeichnete Leistungen waren
auch die Kollektionen von Julius Exter, von
Philipp Klein, von Max Slevogt, ungerech-
net die zahlreichen Einzelwerke, unter denen
sich Namen wie Lenbach, Kaulbach, Stuck,
W. v. Diez, Knaus, L. v. Hofmann, Böcklin,
Schramm—Zittau, Samberger, Hengeler,
Strathmann, Urban, Zumbusch, Salzmann,
Dill, Grützner mit vorzüglichen Arbeiten
vertreten finden. Eine grosse Anzahl ge-
rahmter Handzeichnungen, Aquarelle etc.,
darunter viele Jugend- und Siniplizissimus-
Originale, bieten auch dem weniger kapital-
kräftigen Käufer Gelegenheit zu wertvollen
Erwerbungen.
Diese Anfänge des jungen Salons lassen
von seiner Entwicklung alles Gute erhoffen.
Sie werden durch den Erfolg zweifellos be-
lohnt und bestätigt werden. Sie sind über-
dies dem kulturell interessierten Zeit-Be-
trachter wertvoll als Symptome der immer