Anregungen zur Erweiterung des Programms unserer kunstgerv. Ausstellungen.
2. daß sie einen erzieherischen Wert verfolgt,
3. insbesondere praktischen Zwecken dient,
4. auf diese Weise die Kauflust geweckt, und
5. die Indiislrie des Landes gefördert wird. — Von
einem direkten Bedürfnis kann man sprechen, wenn
Künstler und Kunstgewerbetreibende in den letzten
Jahren solche Errungenschaften auf ihren einzelnen
Gebieten aufzuweisen haben, daß sie in künstlerischer
und technischer Beziehung hervorragend Schönes,
Eigenartiges, Praktisches und Preiswertes vorführen
können und mit der öffentlichen Vorführung ihrer Er-
zeugnisse den Beweis liefern wollen, daß ihre Leistungen
hinter denen anderer nicht zurückstehen und daß man
nicht nötig hat, seinen Bedarf außerhalb zu decken.
Einen erzieherischen Wert hat eine Ausstellung,
wenn sie neben hervorragenden Kunst- und Luxus-
Gegenständen für den Reichbemittelten, hauptsäch-
lich künstlerische, praktische und billige Erzeugnisse
für den gebildeten Mittelstand bietet, damit dieser
nicht gezwungen ist, für teueres, sauer verdientes
PAUL
RÖSSLER-
DRESDEN.
Verglasungen
im protestan-'
tischen
Kirchenraum.
artiges Programm fehlte, das auch den aus-
wärts Wohnenden hätte veranlassen können,
die Ausstellung zu besuchen.
Ein originelles und einem allgemeinen
Bedürfnis entsprechendes »Programm« sollte
also stets die Grundbedingung jeder noch
so kleinen Ausstellung sein, meist aber
handelt es sich um Wiederholung irgend
einer der üblichen Kunst- oder Gewerbe-
Ausstellungen — nur an anderer Stelle und
mit anderen Firmen. Das so sehnsüchtig
erwartete kaufende Publikum bleibt fern
oder geht gleichgiltig durch die Reihen der
ausgestellten Erzeugnisse, weil es meist das
nicht findet, was es sucht. Auf beiden Seiten
also große Enttäuschung, weil Nachfrage
und Angebot sich nicht treffen!
Bei jeder Ausstellung sollte man daher
vor Allem folgende Punkte berücksichtigen:
1. daß die zu veranstaltende Ausstellung
einem wirklichen Bedürfnisse entspricht,
610
Kuiistverglasiiu^. Ausgeführt von Gebrüder Liebett - Dresden.
2. daß sie einen erzieherischen Wert verfolgt,
3. insbesondere praktischen Zwecken dient,
4. auf diese Weise die Kauflust geweckt, und
5. die Indiislrie des Landes gefördert wird. — Von
einem direkten Bedürfnis kann man sprechen, wenn
Künstler und Kunstgewerbetreibende in den letzten
Jahren solche Errungenschaften auf ihren einzelnen
Gebieten aufzuweisen haben, daß sie in künstlerischer
und technischer Beziehung hervorragend Schönes,
Eigenartiges, Praktisches und Preiswertes vorführen
können und mit der öffentlichen Vorführung ihrer Er-
zeugnisse den Beweis liefern wollen, daß ihre Leistungen
hinter denen anderer nicht zurückstehen und daß man
nicht nötig hat, seinen Bedarf außerhalb zu decken.
Einen erzieherischen Wert hat eine Ausstellung,
wenn sie neben hervorragenden Kunst- und Luxus-
Gegenständen für den Reichbemittelten, hauptsäch-
lich künstlerische, praktische und billige Erzeugnisse
für den gebildeten Mittelstand bietet, damit dieser
nicht gezwungen ist, für teueres, sauer verdientes
PAUL
RÖSSLER-
DRESDEN.
Verglasungen
im protestan-'
tischen
Kirchenraum.
artiges Programm fehlte, das auch den aus-
wärts Wohnenden hätte veranlassen können,
die Ausstellung zu besuchen.
Ein originelles und einem allgemeinen
Bedürfnis entsprechendes »Programm« sollte
also stets die Grundbedingung jeder noch
so kleinen Ausstellung sein, meist aber
handelt es sich um Wiederholung irgend
einer der üblichen Kunst- oder Gewerbe-
Ausstellungen — nur an anderer Stelle und
mit anderen Firmen. Das so sehnsüchtig
erwartete kaufende Publikum bleibt fern
oder geht gleichgiltig durch die Reihen der
ausgestellten Erzeugnisse, weil es meist das
nicht findet, was es sucht. Auf beiden Seiten
also große Enttäuschung, weil Nachfrage
und Angebot sich nicht treffen!
Bei jeder Ausstellung sollte man daher
vor Allem folgende Punkte berücksichtigen:
1. daß die zu veranstaltende Ausstellung
einem wirklichen Bedürfnisse entspricht,
610
Kuiistverglasiiu^. Ausgeführt von Gebrüder Liebett - Dresden.