Jos. Aug. Lux:
PROF. FRANZ METZNER—WIEN.
Figürliche Plastik.
unlösbar schien. Meunier und Metzner haben
es vermocht, der eine mit dem Arbeits-
gewand, der andere mit der städtischen oder
halbstädtischen Alltagstracht.
Eine der neuesten Schöpfungen Metzners
ist der Brunnen in Reichenberg, von dem
wir eine Gesamtansicht und etliche inter-
essante Details bringen. Dieser Brunnen
zeigt noch deutlicher das Architekturgefühl
des Bildhauers. Es ist auf weithin sichtbare
Monumentalität abgesehen. In vier Ord-
nungen baut sich das Werk auf. Der Sockel
mit den Trägern, das mächtige Wasser-
becken, und den Blumenkranz für die Wasser-
strahlen, darüber ein hohes Postament, und
als Bekrönung eine mächtige athletische
Figur. Die imposante Wirkung, die in der
rhythmischen Wiederkehr gleicher Elemente
liegt, ist deutlich ausgeprägt. Sie besteht
666
in den gleichmäßigen Trägern als unter der
Last des Wasserbeckens zusammengekauerten
Figuren, welche die Wucht der Schwere
versinnlichen. Das Postament ist gleichfalls
belebt von gleichmäßig aneinander gereihten
halbplastischen Figuren in strenger Ordnung.
Das anatomische Motiv der Träger kehrt
wieder in der hochaufgerichteten athletischen
Figur, die das Werk bekrönt. Wie ein
Symbol der Freiheit und der Entlastung
ragt die Gestalt empor; das Gegenbild zu
den unter dem Brunnenbecken personifizierten
Naturmächten. Die dynamische Gewalt ist
durch das statische Prinzip des lastenden
Steines in dieser Brunnenschöpfung versinn-
licht. Der Geist der Architektur ist in dem
Werk nirgends verleugnet. Es baut sich
in einfach, mächtig und konstruktiv gedachten
Gliedern auf und wäre durch diese Harmonie
PROF. FRANZ METZNER—WIEN.
Figürliche Plastik.
unlösbar schien. Meunier und Metzner haben
es vermocht, der eine mit dem Arbeits-
gewand, der andere mit der städtischen oder
halbstädtischen Alltagstracht.
Eine der neuesten Schöpfungen Metzners
ist der Brunnen in Reichenberg, von dem
wir eine Gesamtansicht und etliche inter-
essante Details bringen. Dieser Brunnen
zeigt noch deutlicher das Architekturgefühl
des Bildhauers. Es ist auf weithin sichtbare
Monumentalität abgesehen. In vier Ord-
nungen baut sich das Werk auf. Der Sockel
mit den Trägern, das mächtige Wasser-
becken, und den Blumenkranz für die Wasser-
strahlen, darüber ein hohes Postament, und
als Bekrönung eine mächtige athletische
Figur. Die imposante Wirkung, die in der
rhythmischen Wiederkehr gleicher Elemente
liegt, ist deutlich ausgeprägt. Sie besteht
666
in den gleichmäßigen Trägern als unter der
Last des Wasserbeckens zusammengekauerten
Figuren, welche die Wucht der Schwere
versinnlichen. Das Postament ist gleichfalls
belebt von gleichmäßig aneinander gereihten
halbplastischen Figuren in strenger Ordnung.
Das anatomische Motiv der Träger kehrt
wieder in der hochaufgerichteten athletischen
Figur, die das Werk bekrönt. Wie ein
Symbol der Freiheit und der Entlastung
ragt die Gestalt empor; das Gegenbild zu
den unter dem Brunnenbecken personifizierten
Naturmächten. Die dynamische Gewalt ist
durch das statische Prinzip des lastenden
Steines in dieser Brunnenschöpfung versinn-
licht. Der Geist der Architektur ist in dem
Werk nirgends verleugnet. Es baut sich
in einfach, mächtig und konstruktiv gedachten
Gliedern auf und wäre durch diese Harmonie