Mißstände und Mißverhältnisse im Kunstleben Schleswig-Holsteins.
wilhelm thiele—frankfurt a. m.
Speisezimmer.
Ausführung: Julius Glückert—Dannstadt.
und Kunstnachfrage dauernd volkszvirtschaft-
lich leiden und niemals aus der Zwickmühle
herauskommen. Es fehlen uns nicht die
willigen Männer und treuen Helfer, sobald
nur einmal die schwere Masse ins Rollen ge-
bracht werden könnte. Talente sind überall
reichlich vorhanden. Jetzt oder nie ist die Zeit
gekommen zur Erfüllung wohlberechtigter
Ansprüche der Künstler und Kunsthand-
werker Schleswig-Holsteins! Zur Befrie-
digung der, mit steigender wirtschaftlicher
Kraft auch gesteigerten Bedürfnisse ein-
heimischer Bürgerkreise. Wir müssen danach
streben, einen einheimischen Markt zu
schaffen, der ohne mit »Großmärkten« in
Wettbewerb zu treten, unsere modernen
ästhetischen Forderungen erfüllt; beim öffent-
lichen Gebäude, beim eigenen Hause, oder
in der vorübergehenden Wohnstätte, in
Stadt-, Vorstadt- und Landwohnung, an
Küche und Keller, Speisesaal, Gaststube
und Garten einfach und selbständig. Mehr
verlangen und brauchen wir einstweilen nicht.
Dies aber können und sollten wir erreichen.
Vorbedingung ist: alle kleine Gesichts-
punkte fahren zu lassen und von der Be-
deutung dessen erfüllt sein, was wir erstreben
in gemeinsamer Tat. Nicht einen Mitstreiter
können wir bei dieser mühevollen Pionier-
arbeit zur »Rückeroberung« eigenen Besitzes
missen. Dann kann es zur Not gelingen.
Glückt es trotzdem nicht, so haben wir
getan, was wir konnten. Geschenkt wird
uns nichts! — wilhelm schölermann.
705
wilhelm thiele—frankfurt a. m.
Speisezimmer.
Ausführung: Julius Glückert—Dannstadt.
und Kunstnachfrage dauernd volkszvirtschaft-
lich leiden und niemals aus der Zwickmühle
herauskommen. Es fehlen uns nicht die
willigen Männer und treuen Helfer, sobald
nur einmal die schwere Masse ins Rollen ge-
bracht werden könnte. Talente sind überall
reichlich vorhanden. Jetzt oder nie ist die Zeit
gekommen zur Erfüllung wohlberechtigter
Ansprüche der Künstler und Kunsthand-
werker Schleswig-Holsteins! Zur Befrie-
digung der, mit steigender wirtschaftlicher
Kraft auch gesteigerten Bedürfnisse ein-
heimischer Bürgerkreise. Wir müssen danach
streben, einen einheimischen Markt zu
schaffen, der ohne mit »Großmärkten« in
Wettbewerb zu treten, unsere modernen
ästhetischen Forderungen erfüllt; beim öffent-
lichen Gebäude, beim eigenen Hause, oder
in der vorübergehenden Wohnstätte, in
Stadt-, Vorstadt- und Landwohnung, an
Küche und Keller, Speisesaal, Gaststube
und Garten einfach und selbständig. Mehr
verlangen und brauchen wir einstweilen nicht.
Dies aber können und sollten wir erreichen.
Vorbedingung ist: alle kleine Gesichts-
punkte fahren zu lassen und von der Be-
deutung dessen erfüllt sein, was wir erstreben
in gemeinsamer Tat. Nicht einen Mitstreiter
können wir bei dieser mühevollen Pionier-
arbeit zur »Rückeroberung« eigenen Besitzes
missen. Dann kann es zur Not gelingen.
Glückt es trotzdem nicht, so haben wir
getan, was wir konnten. Geschenkt wird
uns nichts! — wilhelm schölermann.
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