Kirchliche Kunst auf der III. Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung.
samtkunst bedeutet hat, braucht hier kaum
gesagt zu werden. Für uns ist sie lange
Zeit eine der traurigsten Zeichen unseres
künstlerischen Verfalls gewesen, ein Gebiet,
auf dem Kunst nur noch Gewohnheit, nicht
mehr Bedürfnis war. Hier ist die Regene-
rier ungs-Auf gäbe gleich mit aller Energie
angepackt worden und nach den mannig-
fachsten Seiten hin. Der pompöse Grab-
stein für den reichen Mann, dem W. Kreis
zusammen mit dem Bildhauer Selmar Werner
die vornehmste Gestaltung gegeben hat,
tritt neben die einfachen Holztafeln für
Kinder und die schmiedeeisernen Grab-
kreuze, die namentlich auf dem Lande so
lange in Gebrauch gewesen sind. Hinsicht-
lich der Formen finden sich die Grabfigur,
das freistehende Grab, das Wandgrab, der
Sarkophag, die Grabkapelle und auch die
Graburne für die Feuerbestattung, des-
gleichen die verschiedensten Materialien:
Holz, Eisen, Bronze, harter und weicher
Stein. Was in allen diesen Arbeiten an-
gestrebt wird, ist Ruhe und Ernst, jeder
augenfällige Reichtum und Prunk ist im
Anblick des Todes vermieden, und so ist
hier des Anregenden genug entstanden, das,
wenn nur das Publikum will, dies Gebiet
wieder frei macht von der hohlen Kunst
des ungebildeten Steinmetzes, der es bisher
fast als seine alleinige Domäne betrachtete.
Dann aber werden die Künstler genug zu
schaffen haben. Denn das Sterben ist uns
ja allen gewiß. — ernst Zimmermann.
samtkunst bedeutet hat, braucht hier kaum
gesagt zu werden. Für uns ist sie lange
Zeit eine der traurigsten Zeichen unseres
künstlerischen Verfalls gewesen, ein Gebiet,
auf dem Kunst nur noch Gewohnheit, nicht
mehr Bedürfnis war. Hier ist die Regene-
rier ungs-Auf gäbe gleich mit aller Energie
angepackt worden und nach den mannig-
fachsten Seiten hin. Der pompöse Grab-
stein für den reichen Mann, dem W. Kreis
zusammen mit dem Bildhauer Selmar Werner
die vornehmste Gestaltung gegeben hat,
tritt neben die einfachen Holztafeln für
Kinder und die schmiedeeisernen Grab-
kreuze, die namentlich auf dem Lande so
lange in Gebrauch gewesen sind. Hinsicht-
lich der Formen finden sich die Grabfigur,
das freistehende Grab, das Wandgrab, der
Sarkophag, die Grabkapelle und auch die
Graburne für die Feuerbestattung, des-
gleichen die verschiedensten Materialien:
Holz, Eisen, Bronze, harter und weicher
Stein. Was in allen diesen Arbeiten an-
gestrebt wird, ist Ruhe und Ernst, jeder
augenfällige Reichtum und Prunk ist im
Anblick des Todes vermieden, und so ist
hier des Anregenden genug entstanden, das,
wenn nur das Publikum will, dies Gebiet
wieder frei macht von der hohlen Kunst
des ungebildeten Steinmetzes, der es bisher
fast als seine alleinige Domäne betrachtete.
Dann aber werden die Künstler genug zu
schaffen haben. Denn das Sterben ist uns
ja allen gewiß. — ernst Zimmermann.