Haus »Rheingold« in Berlin.
MALER AÜGUST UNGER.
Glas-Fenster im Roten Saale.
korativ behandelten Lattenwerk aus fast
schwarzer Wasser-Eiche eingeschlossen ist.
Ehe wir hinansteigen, betreten wir halb-
rechts den »Mahagonisaah, der in seiner
Behandlung des kräftig roten Holzes,
das in Wänden und Decke besonders
reich reliefiert ist, ganz neue Bahnen ein-
schlägt, und mit Metznerschen Caprizzio-
Erfindungen besonders reich bedacht ist,
allerdings aber auch die weitestgehenden
Anforderungen an die Aufnahmefähigkeit
des Beschauers stellt, zumal der Riesen-
maßstab des in der Idee nicht gerade
klaren Doppelreliefs an der hinteren Wand
leicht ein Mißverhältnis zwischen Auf-
wand und Inhalt empfinden läßt, so lange
die orgiastische Stimmung, die hier ent-
schieden beabsichtigt ist, nicht vom Be-
trachtenden hinter funkelnden Gläsern
miterlebt wird.
Wenden wir uns jetzt zurück, so
haftet der Blick, ehe wir die Treppe
ersteigen, noch einmal mit besonderem
Entzücken an dem figürlichen Glasmosaik-
fries von August Unger, der den Zu-
gang zum Birkenholzsaal auf dieser Seite
umrahmt. Im neuen Stockwerk ist die
Rotunde mit den anschließenden Sälen
in den oberen Armen des T in Ebenholz
ausgestattet, die Decke darüber in silber-
grauem, ganz leicht mit Farbe gehöhtem,
in Musterung »gekämmtem« Putz ge-
halten. Auch hier ist das Holz werk be-
sonders eigenartig gestaltet; der Raum-
1907. TU. i.
33
MALER AÜGUST UNGER.
Glas-Fenster im Roten Saale.
korativ behandelten Lattenwerk aus fast
schwarzer Wasser-Eiche eingeschlossen ist.
Ehe wir hinansteigen, betreten wir halb-
rechts den »Mahagonisaah, der in seiner
Behandlung des kräftig roten Holzes,
das in Wänden und Decke besonders
reich reliefiert ist, ganz neue Bahnen ein-
schlägt, und mit Metznerschen Caprizzio-
Erfindungen besonders reich bedacht ist,
allerdings aber auch die weitestgehenden
Anforderungen an die Aufnahmefähigkeit
des Beschauers stellt, zumal der Riesen-
maßstab des in der Idee nicht gerade
klaren Doppelreliefs an der hinteren Wand
leicht ein Mißverhältnis zwischen Auf-
wand und Inhalt empfinden läßt, so lange
die orgiastische Stimmung, die hier ent-
schieden beabsichtigt ist, nicht vom Be-
trachtenden hinter funkelnden Gläsern
miterlebt wird.
Wenden wir uns jetzt zurück, so
haftet der Blick, ehe wir die Treppe
ersteigen, noch einmal mit besonderem
Entzücken an dem figürlichen Glasmosaik-
fries von August Unger, der den Zu-
gang zum Birkenholzsaal auf dieser Seite
umrahmt. Im neuen Stockwerk ist die
Rotunde mit den anschließenden Sälen
in den oberen Armen des T in Ebenholz
ausgestattet, die Decke darüber in silber-
grauem, ganz leicht mit Farbe gehöhtem,
in Musterung »gekämmtem« Putz ge-
halten. Auch hier ist das Holz werk be-
sonders eigenartig gestaltet; der Raum-
1907. TU. i.
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