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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 20.1907

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Vogt, Adolf: Buntpapiere und Tapeten-Fabrikation
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Liebert, August: Die Mannheimer Gartenbau-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.9555#0353

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Die Mannheimer Gartenbau-Ausstellung.

ALFONS UNGERER—KARLSRUHE.

Anhänger und Vorstecknadel.

schule in Elberfeld (Lehrer F. A. Loeber jr.) und
aus der Fachklasse für Graphik und Buchkunst
an der Berliner Kunstgewerbeschule (Professor
Emil Orlik). Aus einzelnen Stempeln zusammen-
gesegte Muster zeigt Frl. M. von Uchatius in
Wien, originell und sehr wirkungsvoll; schöne
Linoleumschnitte stammen aus den Fachklassen
der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in
Magdeburg (Lehrer Fr. Nigg), der Kunstgewerbe-
schule in Düsseldorf (Lehrer F. H. Ehmke) und der
Handwerkerschule in Dessau (Lehrer W. Danz).

BERLIN. ADOLF VOGT.

DIE MANNHEIMER GARTENBAU-AUSSTEL-
LUNG beurteilte in der Frankfurter Zeitung
vom 1. August ein bekannter Fachmann, Garten-
bau-Direktor August Siebert-Frankfurt. Die
Schlugsäge seiner Ausführungen mögen hier
folgen: „Ein Vergleich dieser Ausstellung mit
der in Darmstadt 1905 stattgehabten liegt
sehr nahe ; hier wie dort hat eine starke Beein-
flussung der Gesamtanordnung und spezieller
Ausstellungsobjekte durch Künstler und Architekten
Plag gegriffen. Wenn man aber einen Vergleich
zieht, so drängt sich dem unbefangenen Be-
obachter die Überzeugung auf, daß die Aus-
stellungin Darmstadt, wenn auch räumlich kleiner,
in Bezug auf die Originalität der von Künstlern

geschaffenen Gärten, insonderheit aber auch in
Bezug auf die Pflanzenschmuckkunst den Mann-
heimer Darbietungen weit überlegen war.

Dag sich die auf beiden Ausstellungen ge-
gebenen Anregungen einführen werden, dag es
der neuen Richtung gelingen wird, in breiteren
Schichten der Gartenbesißer festen Fuß zu fassen,
möchte ich nicht annehmen. Wohl bin ich der
Ansicht, dag in vielen Fällen ein Zusammen-
arbeiten der drei in Betracht kommenden Faktoren,
Besißer, Bau- und Gartenfachmann, nicht nur
wünschenswert, sondern sogar notwendig ist,
aber das darf nicht dazu führen, dag nur rein
künstlerische Intentionen ausschlaggebend sind.

Wenn derartige Ausstellungen aber den Erfolg
zeitigen, dag der Gartenbesiger, der in der Tat
Blumen- und Pfanzenfreund ist, der Gestaltung
seines Gartens selbst mehr Aufmerksamkeit
schenkt und die Anlage, die Pflanzungen nach
den Ratschlägen eines künstlerisch durch-
gebildeten Gartenfachmannes — und deren
gibt es in diesem Berufe eine erfreuliche Anzahl
- ausführt oder ausführen lägt, dann haben sie
ihren Zweck erfüllt, dann haben sie gezeigt, welche
Befriedigung es dem selbstschaffenden Besißer
gewähren kann, wenn er seinem Garten den
Stempel der persönlichen Geschmacksrichtung,
der eigenen Liebhaberei aufdrückt." —

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