Von der Schärfe abgesehen, mit der Hand-
werker und Gewerbetreibende auf der
einen, und Kunstgewerbeschule auf der anderen
Seite zuweilen gegeneinander stehen, und die
mehr Ausfluß ist des Temperaments als Folge-
wirkung einer tatsächlich bestehenden Ver-
schiedenheit der grundlegenden Anschauung,
ist das Vorhandensein eines solchen Gegen-
satzes an sich menschlich durchaus ver-
ständlich. Schon weil Handwerk und Ge-
werbe aut eine Vergangenheit zurückblicken
können, die der Schule fehlt. Und in wel-
cher Lebensstellung immer es auch sei, wer
wäre bereit, seine wohl erworbenen Rechte
ohne weiteres preiszugeben? Und dennoch,
sobald sie über die natürliche Abneigung
wider alles auf Um- und Neugestaltung
Abzielende erst hinweg gekommen sind, können
Kunstgewerbtreibende und Handwerker alles
Frondieren wider die Kunstgewerbeschule un-
möglich anders denn als einen Schnitt in
das eigene Fleisch empfinden. Ist doch die
Quelle aus der die kunstgewerbliche Fach-
schule ihre besten Kräfte schöpft die Summe
der aus dem werktätigen Leben, den Arbeits-
sälen und Ausstellungen gezogenen Erfahrung.
Wider die Schule sein, heißt also für Hand-
werk und Gewerbe wider das eigenste Lebens-
interesse handeln.
Diese Erkenntnis hat denn auch in letzter
190S. VII. 1.
werker und Gewerbetreibende auf der
einen, und Kunstgewerbeschule auf der anderen
Seite zuweilen gegeneinander stehen, und die
mehr Ausfluß ist des Temperaments als Folge-
wirkung einer tatsächlich bestehenden Ver-
schiedenheit der grundlegenden Anschauung,
ist das Vorhandensein eines solchen Gegen-
satzes an sich menschlich durchaus ver-
ständlich. Schon weil Handwerk und Ge-
werbe aut eine Vergangenheit zurückblicken
können, die der Schule fehlt. Und in wel-
cher Lebensstellung immer es auch sei, wer
wäre bereit, seine wohl erworbenen Rechte
ohne weiteres preiszugeben? Und dennoch,
sobald sie über die natürliche Abneigung
wider alles auf Um- und Neugestaltung
Abzielende erst hinweg gekommen sind, können
Kunstgewerbtreibende und Handwerker alles
Frondieren wider die Kunstgewerbeschule un-
möglich anders denn als einen Schnitt in
das eigene Fleisch empfinden. Ist doch die
Quelle aus der die kunstgewerbliche Fach-
schule ihre besten Kräfte schöpft die Summe
der aus dem werktätigen Leben, den Arbeits-
sälen und Ausstellungen gezogenen Erfahrung.
Wider die Schule sein, heißt also für Hand-
werk und Gewerbe wider das eigenste Lebens-
interesse handeln.
Diese Erkenntnis hat denn auch in letzter
190S. VII. 1.