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Die Wiener "Kunstschau"-Ausstellung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7006#0352
Die Wiener >;'Kunstschau« -Ausstellung.
DIE WIENER „KUNSTSCHAU"-AUSSTELLUNG.
Nach längerer Pause haben die zur Klimt-
Gruppe gehörenden Wiener Künstler in
diesem Sommer wieder eine Ausstellung arran-
giert, um die Früchte ihrer Bestrebungen ge-
schlossen vorzuführen. Einen eingehenden
Bericht über diese so überaus interessante
Veranstaltung werden wir in einem späteren
Hefte veröffentlichen, doch mögen hier einige,
den Gesamteindruck der Ausstellung betreffende
Sätze Platz finden, die wir einem im »Tag«
(No. 246) erschienenen Berichte unseres Mit-
arbeiters Franz Servaes entnehmen :
Nichts Protziges schreit uns an, nichts
Imponierenwollendes drückt auf uns hernieder,
aber der freie, hohe Hauch der Kunst umwebt
uns allenthalben. In einer freudig-leichten
Stimmung, wie man sie sonst in Kunst-Aus-
stellungen schwer gewinnt, durchschreitet man
die mehr als fünfzig geschlossenen oder freien
Räume dieser prächtigen Anlage, fühlt sich
gehoben und unterhalten und immer aufs
neue angeregt.
Noch nie habe ich eine »große« Aus-
stellung gesehen, die in sich einen so har-
monischen Eindruck machte, die so voll aus
einem Gusse war wie diese Wiener »Kunst-
schau«. Man spürt: hier hat ein einheitlicher
Wille gewirkt, doch nicht der Wille eines ein-
zelnen, sondern der einer von gemeinsamem
Glauben frohbewegten Gesamtheit.
Vom Vorhandensein eines neuen Wiener
Formenstils und von seiner Tätigkeit, in den
mannigfachsten Individualitäten sich zu viel-
seitiger Betätigung zu sammeln, legt jetzt
diese »Kunstschau« ein vollgültiges Zeugnis
ab. Es ist nicht zu kühn, von einer großen
gegenwärtigen Blütezeit aller schmückenden
und dienenden Künste in Wien zu sprechen,
wie sie in solch üppigem Zusammenschluß
wohl keine andere Stadt jetzt aufzuweisen hat.
DIE WIENER „KUNSTSCHAU"-AUSSTELLUNG.
Nach längerer Pause haben die zur Klimt-
Gruppe gehörenden Wiener Künstler in
diesem Sommer wieder eine Ausstellung arran-
giert, um die Früchte ihrer Bestrebungen ge-
schlossen vorzuführen. Einen eingehenden
Bericht über diese so überaus interessante
Veranstaltung werden wir in einem späteren
Hefte veröffentlichen, doch mögen hier einige,
den Gesamteindruck der Ausstellung betreffende
Sätze Platz finden, die wir einem im »Tag«
(No. 246) erschienenen Berichte unseres Mit-
arbeiters Franz Servaes entnehmen :
Nichts Protziges schreit uns an, nichts
Imponierenwollendes drückt auf uns hernieder,
aber der freie, hohe Hauch der Kunst umwebt
uns allenthalben. In einer freudig-leichten
Stimmung, wie man sie sonst in Kunst-Aus-
stellungen schwer gewinnt, durchschreitet man
die mehr als fünfzig geschlossenen oder freien
Räume dieser prächtigen Anlage, fühlt sich
gehoben und unterhalten und immer aufs
neue angeregt.
Noch nie habe ich eine »große« Aus-
stellung gesehen, die in sich einen so har-
monischen Eindruck machte, die so voll aus
einem Gusse war wie diese Wiener »Kunst-
schau«. Man spürt: hier hat ein einheitlicher
Wille gewirkt, doch nicht der Wille eines ein-
zelnen, sondern der einer von gemeinsamem
Glauben frohbewegten Gesamtheit.
Vom Vorhandensein eines neuen Wiener
Formenstils und von seiner Tätigkeit, in den
mannigfachsten Individualitäten sich zu viel-
seitiger Betätigung zu sammeln, legt jetzt
diese »Kunstschau« ein vollgültiges Zeugnis
ab. Es ist nicht zu kühn, von einer großen
gegenwärtigen Blütezeit aller schmückenden
und dienenden Künste in Wien zu sprechen,
wie sie in solch üppigem Zusammenschluß
wohl keine andere Stadt jetzt aufzuweisen hat.