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Hedinger, Martin: Zu Beckeraths Plakat-Entwurf für Badenweiler
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7006#0041
Zu Beckeraths Plakat-Entwurf für Badenweiler.
Das Motto „Erneuerung" hat Prof. Willy von
Beckerath-Hamburg seinem Entwurf für ein
Plakat Badenweilers gegeben. Mit dem ersten
Preis in der Konkurrenz einiger Künstler aus-
gezeichnet, wurde er von der Kurkommission,
die diese Konkurrenz veranlaßt hat, zur Aus-
führung bestimmt.
„Erneuerung". Dem äußeren Anlaß einer
Erweiterung der Bäderbauten Badenweilers ent-
stammt das Motto; den Heilmitteln des Bades
selbst macht es seine schuldige Reverenz. Die
bewußte Schaffung eines künstlerischen Wertes,
im Gegensatz namentlich zu dem bisher für
Badenweiler werbenden Plakate, will das gewählte
Wort hauptsächlich besagen.
Ein Plakat soll erserjt werden, das die land-
läufige Form, eine Häufung einzelner, unkünst-
lerischer, teilweise unter lokalpolitischen Rück-
sichten gewählter Bilder, die „Ansichtspostkarten-
form" (sit venia verbo!) vertritt.
Hier ist nicht der Ort, der Notwendigkeit,
auch die Plakatindustrie rein künstlerischem
Wirken zu unterstellen, das Wort zu reden. Wer
heute nach künstlerischen Plakaten sucht, findet
sie zu seiner größten Freude zahlreicher, als er
ursprünglich zu hoffen wagte. Aber er muß noch
suchen! Daß rein praktische Erwägungen der
Forderung eines Kunstwertes vom Plakat zu Hilfe
kommen, ist schon eher ein Punkt, der noch öfters
zu wiederholen ist. Ihnen weichen meist An-
sichten, die aus rein künstlerischen Erwägungen
nicht zu bekehren waren; je reiner, je künst-
lerischer die Plakatwirkung, desto billiger die
Herstellungskosten. Was dem Unbeteiligten fast
paradox scheint, weiß sich der Freund der Sache
zu erklären! Der Beckerath'sche Entwurf kann
ein Prototyp dessen genannt werden, was das
moderne Plakat verlangt.
Breite Flächen mit wenigen, aufeinander ab-
gestimmten kräftigen Farben; ruhige Linien, die
sich im wesentlichen auf die Konturierung des
Wiederzugebenden beschränken und jedes Detail
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Das Motto „Erneuerung" hat Prof. Willy von
Beckerath-Hamburg seinem Entwurf für ein
Plakat Badenweilers gegeben. Mit dem ersten
Preis in der Konkurrenz einiger Künstler aus-
gezeichnet, wurde er von der Kurkommission,
die diese Konkurrenz veranlaßt hat, zur Aus-
führung bestimmt.
„Erneuerung". Dem äußeren Anlaß einer
Erweiterung der Bäderbauten Badenweilers ent-
stammt das Motto; den Heilmitteln des Bades
selbst macht es seine schuldige Reverenz. Die
bewußte Schaffung eines künstlerischen Wertes,
im Gegensatz namentlich zu dem bisher für
Badenweiler werbenden Plakate, will das gewählte
Wort hauptsächlich besagen.
Ein Plakat soll erserjt werden, das die land-
läufige Form, eine Häufung einzelner, unkünst-
lerischer, teilweise unter lokalpolitischen Rück-
sichten gewählter Bilder, die „Ansichtspostkarten-
form" (sit venia verbo!) vertritt.
Hier ist nicht der Ort, der Notwendigkeit,
auch die Plakatindustrie rein künstlerischem
Wirken zu unterstellen, das Wort zu reden. Wer
heute nach künstlerischen Plakaten sucht, findet
sie zu seiner größten Freude zahlreicher, als er
ursprünglich zu hoffen wagte. Aber er muß noch
suchen! Daß rein praktische Erwägungen der
Forderung eines Kunstwertes vom Plakat zu Hilfe
kommen, ist schon eher ein Punkt, der noch öfters
zu wiederholen ist. Ihnen weichen meist An-
sichten, die aus rein künstlerischen Erwägungen
nicht zu bekehren waren; je reiner, je künst-
lerischer die Plakatwirkung, desto billiger die
Herstellungskosten. Was dem Unbeteiligten fast
paradox scheint, weiß sich der Freund der Sache
zu erklären! Der Beckerath'sche Entwurf kann
ein Prototyp dessen genannt werden, was das
moderne Plakat verlangt.
Breite Flächen mit wenigen, aufeinander ab-
gestimmten kräftigen Farben; ruhige Linien, die
sich im wesentlichen auf die Konturierung des
Wiederzugebenden beschränken und jedes Detail
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