sie kauft, dies alles schon wieder erkannt hat?
Es erscheint ziemlich zweifelhaft, bedenkt man,
was heute alles noch selbst von ernsthaften
Künstlern als Porzellankunst ausgegeben, von
wirklich Kunstverständigen schon als Porzellan-
kunst erworben wird. Das wirkliche Verständ-
nis von dem, was diese schöne Kunst ist und
zu sein vermag, scheint noch nicht weit genug
vorgedrungen zu sein, um wirklich eine solche
schon wieder ins Leben rufen zu können.
Man scheint hier nur zu oft bei den Anfängen
der Erkenntnis stehen geblieben zu sein und
nur allzu lange dort zu verharren.
* * *
Porzellankunst ist zunächst eine Kunst der
Materialerzeugnis. Porzellan, dies innige Ge-
misch zweier an sich ganz unscheinbarer
Stoffe, stellt wohl das edelste Material vor,
das der Mensch sich selber erzeugt. Es
ist so edel, daß es ganz unbeschadet mit den
feinsten und edelsten Stoffen zu rivalisieren
vermag, die die Natur geschaffen, und die
wir um ihres inneren Wertes willen mit Gold
aufzuwägen pflegen. Durchscheinend in seiner
Materie, kristallinisch in seiner Zusammen-
setzung , durch seine Glasur glänzend und
glatt, kann es nur mit den Edelgesteinen der
Natur verglichen werden, die diese freilich,
haushälterisch, wie sie oftmals ist, in so kleinen
Mengen hervorbringt, daß sie neben ihren
ästhetischen auch einen rein materiellen Wert
erhalten müssen. Als Edelgestein, als Nach-
ahmung des in China so geschätzten grün-
lich grauen Nephrits, scheint es dort auch
zuerst erfunden zu sein. Es hat auch erst
später seine besondere künstlerische Ausbil-
dung gefunden. Doch freilich, diese edle
Masse ergibt sich nicht von selber im ein-
fachen keramischen Prozeß. Sie ist (kein
reines Geschenk von Himmelsgnaden, zu;dem
der Mensch nichts weiteres hinzu zu tun hat.
Da muß gesucht und probiert, die Massen
aufs sorgfältigste präpariert, die richtige Zu-
sammensetzung gefunden, auch wohl noch
45
Es erscheint ziemlich zweifelhaft, bedenkt man,
was heute alles noch selbst von ernsthaften
Künstlern als Porzellankunst ausgegeben, von
wirklich Kunstverständigen schon als Porzellan-
kunst erworben wird. Das wirkliche Verständ-
nis von dem, was diese schöne Kunst ist und
zu sein vermag, scheint noch nicht weit genug
vorgedrungen zu sein, um wirklich eine solche
schon wieder ins Leben rufen zu können.
Man scheint hier nur zu oft bei den Anfängen
der Erkenntnis stehen geblieben zu sein und
nur allzu lange dort zu verharren.
* * *
Porzellankunst ist zunächst eine Kunst der
Materialerzeugnis. Porzellan, dies innige Ge-
misch zweier an sich ganz unscheinbarer
Stoffe, stellt wohl das edelste Material vor,
das der Mensch sich selber erzeugt. Es
ist so edel, daß es ganz unbeschadet mit den
feinsten und edelsten Stoffen zu rivalisieren
vermag, die die Natur geschaffen, und die
wir um ihres inneren Wertes willen mit Gold
aufzuwägen pflegen. Durchscheinend in seiner
Materie, kristallinisch in seiner Zusammen-
setzung , durch seine Glasur glänzend und
glatt, kann es nur mit den Edelgesteinen der
Natur verglichen werden, die diese freilich,
haushälterisch, wie sie oftmals ist, in so kleinen
Mengen hervorbringt, daß sie neben ihren
ästhetischen auch einen rein materiellen Wert
erhalten müssen. Als Edelgestein, als Nach-
ahmung des in China so geschätzten grün-
lich grauen Nephrits, scheint es dort auch
zuerst erfunden zu sein. Es hat auch erst
später seine besondere künstlerische Ausbil-
dung gefunden. Doch freilich, diese edle
Masse ergibt sich nicht von selber im ein-
fachen keramischen Prozeß. Sie ist (kein
reines Geschenk von Himmelsgnaden, zu;dem
der Mensch nichts weiteres hinzu zu tun hat.
Da muß gesucht und probiert, die Massen
aufs sorgfältigste präpariert, die richtige Zu-
sammensetzung gefunden, auch wohl noch
45