Das Hebbel-Theater in Berlin.
ARCHITEKT OSKAR KAUFMANN UERL1N. Hebbel-Theater. Eingang mit Bronze-Kandelaber.
Der wichtigste Architekturteil des Haus-
innern, der Zuschauerraum, steht durchaus
in dem Zeichen feiner Gastlichkeit. Man
will nicht protzen, nicht blenden. Man gibt
gerade soviel, als die Rücksicht auf den
Gast verlangt. Aber man ehrt ihn, indem
man ihn nicht mit Imitationen täuscht. Doch
wenn zur Erzeugung der gewünschten behaglich-
feierlichen Stimmung teure Hölzer und Seiden-
stoffe nötig schienen, hat man an ihnen
nicht gespart. Und diese Materialien können
hier ihre angeborene Schönheit umso reiner
und sieghafter entfalten, da aufdringliche
Prunkarchitekturen und Prunkornamente nicht
vorhanden sind. Der ganze Zuschauerraum
ist ein Hochgesang des Holzes, das, von
lästigen polizeilichen Verboten befreit, von
keiner vergoldeten Stuckarchitektur nieder-
geschrien, mit seiner stilljubelnden Herrlichkeit
die Rampen und Wände fast bis oben kleidet.
120
ARCHITEKT OSKAR KAUFMANN UERL1N. Hebbel-Theater. Eingang mit Bronze-Kandelaber.
Der wichtigste Architekturteil des Haus-
innern, der Zuschauerraum, steht durchaus
in dem Zeichen feiner Gastlichkeit. Man
will nicht protzen, nicht blenden. Man gibt
gerade soviel, als die Rücksicht auf den
Gast verlangt. Aber man ehrt ihn, indem
man ihn nicht mit Imitationen täuscht. Doch
wenn zur Erzeugung der gewünschten behaglich-
feierlichen Stimmung teure Hölzer und Seiden-
stoffe nötig schienen, hat man an ihnen
nicht gespart. Und diese Materialien können
hier ihre angeborene Schönheit umso reiner
und sieghafter entfalten, da aufdringliche
Prunkarchitekturen und Prunkornamente nicht
vorhanden sind. Der ganze Zuschauerraum
ist ein Hochgesang des Holzes, das, von
lästigen polizeilichen Verboten befreit, von
keiner vergoldeten Stuckarchitektur nieder-
geschrien, mit seiner stilljubelnden Herrlichkeit
die Rampen und Wände fast bis oben kleidet.
120