Emilie Mediz-Pelikan f und Carl Mediz.
carl mediz.
•> Frühlinsrsstimmen«
dig, dennoch sprechen sie dem Nachdenk-
lichen eine beredte Sprache. In der Spinnerin
und den Schatzhütern raunt er selbstbekenne-
risch von seinem Eigensten, der untrüglichste
Beweis für das durchaus Selbständige seiner
Persönlichkeit. Gemalte Symbole aufzulösen
in Worte ist gefährlich, ich will mir daher den
Versuch ersparen, wer die Hieroglyphen der
Künstlerseelen zu entziffern liebt, wird ja
ohnehin nicht allzuschwer herausfinden, welche
Schätze diese würdigen Häupter eines uralten
Volkstums hüten, wer das einsame Mädchen
auf weltfernem Grat, das scheu seinen Faden
spinnt, sein mag! Der rein malerisch Ge-
nießende kommt auch so auf die Rechnung
in den Wundern der Zeichnung, des Stils
und des Farbenauftrages, zumal in Werken
wie der köstliche Zirbelbaum. Angesichts
solcher Arbeiten, gedenkt man der Worte,
die Goethe dem Seismos in den Mund legt:
Wie ständen Eure Berge droben
In prächtig reinem Ätherblau
Hätt' ich sie nicht hervorgeschoben
Zu malerisch entzückter Schau.
Von Mediz, dem Lithographen und Zeichner,
mag einmal an einer anderen Stelle die Rede
sein und zwar ausführlicher und umfassender,
als es der hier beschränkte Raum zuläßt.
Daß dem ernsten Meister gesegnetes Schaffen
am vereinsamten Herde ein Trost sein möge
in dem schweren Verluste, der ihm die treue
Lebensgefährtin entriß, wird jeder mit uns
wünschen. — kuno graf Hardenberg.
carl mediz.
•> Frühlinsrsstimmen«
dig, dennoch sprechen sie dem Nachdenk-
lichen eine beredte Sprache. In der Spinnerin
und den Schatzhütern raunt er selbstbekenne-
risch von seinem Eigensten, der untrüglichste
Beweis für das durchaus Selbständige seiner
Persönlichkeit. Gemalte Symbole aufzulösen
in Worte ist gefährlich, ich will mir daher den
Versuch ersparen, wer die Hieroglyphen der
Künstlerseelen zu entziffern liebt, wird ja
ohnehin nicht allzuschwer herausfinden, welche
Schätze diese würdigen Häupter eines uralten
Volkstums hüten, wer das einsame Mädchen
auf weltfernem Grat, das scheu seinen Faden
spinnt, sein mag! Der rein malerisch Ge-
nießende kommt auch so auf die Rechnung
in den Wundern der Zeichnung, des Stils
und des Farbenauftrages, zumal in Werken
wie der köstliche Zirbelbaum. Angesichts
solcher Arbeiten, gedenkt man der Worte,
die Goethe dem Seismos in den Mund legt:
Wie ständen Eure Berge droben
In prächtig reinem Ätherblau
Hätt' ich sie nicht hervorgeschoben
Zu malerisch entzückter Schau.
Von Mediz, dem Lithographen und Zeichner,
mag einmal an einer anderen Stelle die Rede
sein und zwar ausführlicher und umfassender,
als es der hier beschränkte Raum zuläßt.
Daß dem ernsten Meister gesegnetes Schaffen
am vereinsamten Herde ein Trost sein möge
in dem schweren Verluste, der ihm die treue
Lebensgefährtin entriß, wird jeder mit uns
wünschen. — kuno graf Hardenberg.