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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 24.1909

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Schaefer, Carl: Neues aus Bremen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7005#0038

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Dr. Carl Sckae/er:

ARCHITEKT HUGO WAGNER—BREMEN.

Sparkassen-Gebäude in Delmenhorst.

Arbeit in den wohlhabenden Bürgerkreisen
wach hielt, der vielleicht von Natur dem
Bremer als Wesenszug am meisten anhaftet.

Anders als sonst im Reich bildete sich
darum auch in dieser für sich lebenden Stadt
die moderne Wohnsitte aus, als um 1820
etwa das neue Leben sachte begann, die
Festungswälle zu Anlagen, die Tore zu
unkriegerischen Wachgebäuden umgestaltet
wurden, und als vor den Toren die ersten
Wohnhäuser der Vorstädte entstanden. Daß
es Eigenhäuser sein mußten, nicht Miet-
wohnungen, war selbstverständlich. Bescheiden
in den Raumanforderungen, schlicht bürgerlich
in der Aufmachung, in einen Garten gebettet,

wenn er auch nur sehr klein sein konnte,
so war das Dreifensterhaus mit ausgebautem
Souterrain für Küche und Wirtschaft, im
Erdgeschoß die Wohnräume, darüber die
Schlafzimmer, der gegebene Bautypus für die
seit 1860 immer schneller anwachsenden
Vorstädte. Denn nicht nur der Luxus des
Reichen, sondern auch die bescheidene
Wohlhabenheit des Bürgers genügte, um ein
solches eigenes Haus zu bewohnen. Das schafft
gute Vorbedingungen für - gesunde moderne
Architektur. Noch heute ist das Eigenhaus
die hauptsächliche Wohnform für Bremen
und damit ist für architektonische und
namentlich auch für kunstgewerbliche Auf-

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