Wilhelm Michel:
freilich die Qualitäten
des Geschmackes
in einen gewissen
Gegensatz zu den
Qualitäten schöpfe-
rischer und genia-
lischer Produktion.
Allein Formquali-
täten sind sie sicher-
lich auch, ganz
abgesehen davon,
daß Preetorius trotz
seines romantischen
Schnörkels zu denen
gehört, die ein gül-
tiges, ein maßgeben-
des Wort über die
Erscheinung der
Welt mitzusprechen
haben. Geschmack
ist gerade die Eigen-
schaft, die unserem
Volke in seiner künst-
lerischen Produktion
EMIL PREETORIUS DARMSTADT.
PORTRÄT-SKIZZE J. P.
Aquarell:,Hellgrün und^Grau.
sie eine ganze Fülle von sub-
jektiv-geistiger Verarbeitung
objektiver Daten. Diese Ver-
arbeitung gedeiht vielfach bis
zum reinen, ornamentalen
Schnörkel. Mit anderen Wor-
ten: Was gemeinhin Ergebnis
eines energischen Umsetzungs-
prozesses ist, findet sich bei
Preetorius schon in der »Natur-
studie« vor. — Diese hyper-
trophische Subjektivität kann
wohl nur zum Teil als ein
Vorzug angesprochen werden.
Sie hindert den Künstler
zweifellos, die ganze Strenge,
die rauhen wohltätigen und an-
spornenden Zurechtweisungen
des Objektes zu erfahren. Aber
sie hindert ihn auch an jenen
Formlosigkeiten, denen Künst-
ler, die allzu rückhaltlos auf
die Anforderungen des Objektes
eingehen, leicht verfallen. —
Es steckt in Preetorius viel
subjektive, eingeborene Form,
vor allem nach der Seite des
Geschmackes hin. Ich stelle
PORTRAT-SKIZZE: RENE P.
Oetönte Bleistift-Zeichnung; auf Japan.
114
freilich die Qualitäten
des Geschmackes
in einen gewissen
Gegensatz zu den
Qualitäten schöpfe-
rischer und genia-
lischer Produktion.
Allein Formquali-
täten sind sie sicher-
lich auch, ganz
abgesehen davon,
daß Preetorius trotz
seines romantischen
Schnörkels zu denen
gehört, die ein gül-
tiges, ein maßgeben-
des Wort über die
Erscheinung der
Welt mitzusprechen
haben. Geschmack
ist gerade die Eigen-
schaft, die unserem
Volke in seiner künst-
lerischen Produktion
EMIL PREETORIUS DARMSTADT.
PORTRÄT-SKIZZE J. P.
Aquarell:,Hellgrün und^Grau.
sie eine ganze Fülle von sub-
jektiv-geistiger Verarbeitung
objektiver Daten. Diese Ver-
arbeitung gedeiht vielfach bis
zum reinen, ornamentalen
Schnörkel. Mit anderen Wor-
ten: Was gemeinhin Ergebnis
eines energischen Umsetzungs-
prozesses ist, findet sich bei
Preetorius schon in der »Natur-
studie« vor. — Diese hyper-
trophische Subjektivität kann
wohl nur zum Teil als ein
Vorzug angesprochen werden.
Sie hindert den Künstler
zweifellos, die ganze Strenge,
die rauhen wohltätigen und an-
spornenden Zurechtweisungen
des Objektes zu erfahren. Aber
sie hindert ihn auch an jenen
Formlosigkeiten, denen Künst-
ler, die allzu rückhaltlos auf
die Anforderungen des Objektes
eingehen, leicht verfallen. —
Es steckt in Preetorius viel
subjektive, eingeborene Form,
vor allem nach der Seite des
Geschmackes hin. Ich stelle
PORTRAT-SKIZZE: RENE P.
Oetönte Bleistift-Zeichnung; auf Japan.
114