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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 24.1909

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Moser, Koloman: Koloman Moser's Projekt für die Ausmalung der Heil.-Geist-Kirche in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.7005#0376

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Ansicht der chorseite. Unter der Orgelempore rechts vom Eingänge die Vertreibung aus dem Para-
diese, an den Abschluß wänden der Seitenschiffe die sechste, siebente und achte Kreuzweg-Station.

Vaters mit Tiara etc.; Sophonias, »zu jener
Zeit werde ich durchsuchen Jerusalem mit
Laternen« etc.; Aggäus, »mein ist das Silber
und mein das Gold« -, Zacharias, »gelobet sei
Gott der Herr, weil er Erlösung erwiesen
seinem Volke Israel«; Malachias, vom heiligen
Opfer weissagend. In dem Gurtbogen über der
Orgel die beiden Nebenpropheten, Elias, Sinn-
bild des glorreichen Triumphzuges und Elisäus,
Vorbild der Dörnen-Krönung Christi.

In der Mitte des Bogens die eherne Schlange
Moses. An der großen halbkreisförmigen Wand
der Patriarch Moses, der Typus des heiligen
Apostel Petrus auf dem Berge Sinai, von den
Händen Gottes die Gesetztafeln empfangend.

In der tiefen Seitenkapelle, vom Altar
rechts, die Verkündigung Mariens, an den
Seitenwänden (nicht ersichtlich) Bilder aus
der Jugend Christi, an der kuppeiförmigen
Decke der englische Gruß. Über dem Ein-
gange zur Kapelle, die Himmelfahrt Mariens.
An der Altarwand des zweiten Seitenschiffes
Christus am Ölberg. Über dieser Ni sehe die Dar-
stellung des Schmerzensmannes. Nun beginnen
den Seitenwänden der Nebenschiffe entlang
die vierzehn Stationen; zwischen der fünften
und siebenten von der Taufkapelle unter-
brochen. An der halbrunden Wand derselben

die Taufe Christis im Jordan, über dem
Eingange die Vision des die Erbsünde tilgenden
Kindes; zu einer Seite Eva mit der Schlange,
zur anderen Seite die Mutter Maria. Bei der
Station sieben zwischen den beiden Fenstern
das Schweißtuch Veronikas. Nach der vier-
zehnten Station an dem Altar des linken
Seitenschiffes die Frauen am Grabe, darüber
der auferstandene Heiland. In der halbkreis-
förmigen großen Apsis des Hochaltares die
Ausgießung des heiligen Geistes. Maria in der
Mitte, zu Seiten die Apostel, Petrus durch
seine Haltung herausragend. Zu Häupten
Märiens der heilige Geist, darüber Vater und
Sohn von goldenen Wolken umsäumt. Im Gurt-
bogen davor an den unteren beiden senkrechten
Flächen die Darstellung der klugen und törich-
ten Jungfrauen — im Bogen selbst die vier
Evangelisten, deren Mitte das Lamm Gottes
bildet. An der Decke des Mittelschiffes
Symbole für Christus und die katholische
Kirche, an denen der Seitenschiffe jeweilige
ähnliche Darstellungen mit Bezug auf die Vor-
gänge an den Seitenwänden. In der Farbe
herrscht weiß, gold, blau vor und zwar so,
daß diese Farben im Bilde der Hochaltarwand
ihren Kulminationspunkt erreichen. —

koloman moser.

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