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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 32.1913

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Mittenzwey, Kuno: Die Sammlung Louis S. Günzburger
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https://doi.org/10.11588/diglit.7014#0029

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DIE SAMMLUNG LOUIS S. GÜNZBURGER.

Die Sammlung Günzburger ist eigentlich
Hodler, und durch die Zahl und die Be-
deutung der Werke Hodlers, die hier verhält-
nismäßig frühzeitig durch einen umsichtigen
Sammlerwillen vereinigt worden sind, wird die
Sammlung ihren Namen in der jüngsten Kunst-
geschichte behalten, auch nachdem sie durch
die Anfang März bei Hugo Helbing—München
stattfindende Auktion aufgelöst worden ist.
Aber auch was die Sammlung außer Hodler
aufweist, ist nicht von der zufällig wählenden
Liebhaberei eines Kunstfreundes zusammenge-
tragen worden, der den internationalen Kunst-
markt bereist. Die Sammlung konnte so, wie
sie geworden ist, nur in Genf entstehen. Und
durch die fast völlige Beschränkung auf Schwei-
zer Künstler und durch die überragende Re-

präsentation Hodlers hat die Sammlung eine
gewachsene Geschlossenheit erhalten, daß man
es wohl bedauern darf, daß sie durch den Ver-
kauf zerstreut wird.

Günzburger hat schon früh zu Hodler ge-
halten, und die langjährigen persönlichen Be-
ziehungen zwischen Künstler und Sammler haben
es mit sich gebracht, daß die frühesten wie die
jüngsten Werke Hodlers in der Sammlung ver-
einigt sind. Nur was man durch diese einzig-
artige Zusammenstellung für einen Eindruck von
dem jungen und dem jetzigen Hodler erhält,
mag hier kurz berichtet sein, weil es über die
ephemere Vereinigung in der Sammlung hinaus
interessant ist. Da ist zunächst das Selbstbild-
nis des Neunzehnjährigen von 1872, im Hell-
dunkel einer Velasquez gemalt. Aber dereigen-

1913. VII. 2.

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