Die Sammlung Oertel München.
HOLZPLASTIK
IN LINDENHOLZ
TIROLER ARBEIT
UMI4IO—1420.
»THRONENDER
KAISER«, H. 1,03 M
SAMMLUNG
DR. OERTEI.-
MÜNCHEN.
glaubt, möge eine Madonna wie die auf vorst.
Seiten abgebildete uns erhalten bleiben. Kann
etwas den Wert der Sammlung noch erhöhen,
so ist es gewiß der nicht landesübliche, aus-
gezeichnete Erhaltungszustand der einzelnen
Stücke, denen in der Hand eines so ehrfürchtig
seinen Besitz hütenden Sammlers wie Richard
Oertels die böse Entstellung erspart geblieben
ist, zu der sich andere in dem Wunsche ent-
schließen, die Dinge nur ja recht nett und sauber
vor sich zu sehen. Wie in dieser kraftvollen
Kunst der Holzschnitzerei des ausgehenden
Mittelalters die Plastik und ihre Bemalung fast
untrennbar sind als Ausdruck eines einigen
Kunstgefühls, so ist auch alles vermieden, was
an neuer Bemalung von taktloser Hand dem
einzelnen Werk schaden könnte. Für all diese
Fürsorge, Arbeit und allen Opfermut sollte
Oertel nun wenigstens der eine Wunsch in Er-
füllung gehen: woran er so hängt nicht über
den Ozean wandern zu sehen. Es sind immer
wieder Versuchungen, die dahin zielten, an ihn
herangetreten. Zum Teil sogar sehr unerfreu-
liche, was ihre Urheber betrifft. Da wäre es
Pflicht für die deutschen öffentlichen und pri-
vaten Sammlungen, das hier wie vielleicht nie
wieder zusammengehäufte nationale Gut mit
allen verfügbaren Mitteln zu sichern. w.
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HOLZPLASTIK
IN LINDENHOLZ
TIROLER ARBEIT
UMI4IO—1420.
»THRONENDER
KAISER«, H. 1,03 M
SAMMLUNG
DR. OERTEI.-
MÜNCHEN.
glaubt, möge eine Madonna wie die auf vorst.
Seiten abgebildete uns erhalten bleiben. Kann
etwas den Wert der Sammlung noch erhöhen,
so ist es gewiß der nicht landesübliche, aus-
gezeichnete Erhaltungszustand der einzelnen
Stücke, denen in der Hand eines so ehrfürchtig
seinen Besitz hütenden Sammlers wie Richard
Oertels die böse Entstellung erspart geblieben
ist, zu der sich andere in dem Wunsche ent-
schließen, die Dinge nur ja recht nett und sauber
vor sich zu sehen. Wie in dieser kraftvollen
Kunst der Holzschnitzerei des ausgehenden
Mittelalters die Plastik und ihre Bemalung fast
untrennbar sind als Ausdruck eines einigen
Kunstgefühls, so ist auch alles vermieden, was
an neuer Bemalung von taktloser Hand dem
einzelnen Werk schaden könnte. Für all diese
Fürsorge, Arbeit und allen Opfermut sollte
Oertel nun wenigstens der eine Wunsch in Er-
füllung gehen: woran er so hängt nicht über
den Ozean wandern zu sehen. Es sind immer
wieder Versuchungen, die dahin zielten, an ihn
herangetreten. Zum Teil sogar sehr unerfreu-
liche, was ihre Urheber betrifft. Da wäre es
Pflicht für die deutschen öffentlichen und pri-
vaten Sammlungen, das hier wie vielleicht nie
wieder zusammengehäufte nationale Gut mit
allen verfügbaren Mitteln zu sichern. w.
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