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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 32.1913

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Jaumann, Anton: Der Konfitüren-Raum bei A. Wertheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.7014#0155

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Konfitürenraum A. Wertheim.

PROFESSOR
J. WACKERLE
WANDPLATTE
FARBIG
GLASIERT

AUSFÜHR.

G KOSSH. KE-
RAMISCHE
MANUFAKT.

KARLSRUHE

Der Widerspruch liegt in dem System des
Warenhauses. Wenn die Prinzipien, die beim
Bau des Hauses, wie bei der Ausstattung des
Innern gelten, auch für die feilgehaltenen Wa-
ren beachtet würden, so wäre die Freude des
Kunsthandwerkers freilich ungetrübt. So aber
ist noch eine beträchtliche Kluft vorhanden.
Die Architektur wird fast durchweg den tüch-
tigsten, wenn auch teuersten Architekten an-
vertraut. Manche Warenhäuser gehören in-
folgedessen zum Besten, was moderne Bau-
kunst geschaffen. Die Inneneinrichtung zeigt
fast durchweg Geschmack und Solidität, alle

Türen, Aufzüge, Beleuchtungskörper sind sorg-
fältig durchgearbeitet, einzelne Räume werden
zu hervorragenden künstlerischen Interieurs
ausgebildet, so daß sich für das Kunstgewerbe
häufig sehr schöne Aufträge ergeben. Aber
die Besitzer der Warenhäuser sind Kaufleute,
und sie müssen, um den Betrieb zu erhalten,
riesige Umsätze erzielen. Sie haben mit der
Masse zu rechnen und sie müssen Ware brin-
gen, die massenhaft erzeugt und darum billig
ist und dem Geschmack der Menge zusagt.
Sie haben an den „Spielereien und Absonder-
lichkeiten" des Kunstgewerbes kein geschäft-

ig
 
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