räumig. Das braucht das Kino. Seine Besucher
kommen und gehen; so bedarf es eines ge-
nügenden Freiplatzes, um nicht von vornherein
Ungemütlichkeit in das Haus zu tragen. Eine
Garderobe muß aber nicht nur geräumig sein,
sie hat auch die Pflicht zu bewillkommen. Rot-
blond leuchtet das Holz, das Päl für eine
geschickte Pfeilerarchitektur und für die da-
zwischen gestellten zärtlichen Toilettetische
benutzte. Diese polygonen Tischschränkchen
wurden in Terrassen gegliedert; auch das ge-
schah, um eine Höhenillusion zu geben. Durch
die starke Betonung der absichtlich tief geleg-
ten zweiten Etage der Schränkchen schnellen
die Pfeiler empor. Die leichte Decke, die durch
ein System weißer, nur durch dünnes, farbiges
Ornament bewegter Kreise, fast unsichtig wird,
macht diese beflügelten Pfeiler noch höher
steigen. Das ist alles sehr witzig und überlegt.
Eine kluge Anlage sind auch die Treppen. Es
führen je links und rechts von dem ovalen
Foyer zwei Läufe aufwärts; deren einer mündet
im Parkett, der andere steigt zum ersten Rang.
(Im Erdgeschoß des Hauses sind neben der
Eingangshalle Läden disponiert.) Jeder dieser
Treppenläufe bleibt für sich: die Besucher des
Parketts kommen mit denen des Rangs nicht
zusammen. Das steigert die Verkehrssicherheit.
Der Zuschauerraum ist ein rechtes Stück
Kinoarchitektur; er ist ganz dunkel, ein be-
wußter Rahmen für die Spiele des Lichtes. Er
kann nicht sehr hoch sein, da über ihm noch
zwei Geschosse liegen; er wirkt aber sehr frei
und gehoben. Die Decke ist schwarz; das ist
es. Schwarz irritiert den Blick. Wer könnte
die Höhe des Nachthimmels bestimmen. Man
sieht in ein Abstraktum hinein, in ein gähnen-
des Nichts; und dies umso entschiedener, als
der Bühnenrahmen den Blick mächtig anzieht.
Dies orange brennende Geviert springt uns ent-
gegen ; seine Profile, die sich nach innen gegen
die mirakulöse Bildfangfläche zu abtreppen,
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kommen und gehen; so bedarf es eines ge-
nügenden Freiplatzes, um nicht von vornherein
Ungemütlichkeit in das Haus zu tragen. Eine
Garderobe muß aber nicht nur geräumig sein,
sie hat auch die Pflicht zu bewillkommen. Rot-
blond leuchtet das Holz, das Päl für eine
geschickte Pfeilerarchitektur und für die da-
zwischen gestellten zärtlichen Toilettetische
benutzte. Diese polygonen Tischschränkchen
wurden in Terrassen gegliedert; auch das ge-
schah, um eine Höhenillusion zu geben. Durch
die starke Betonung der absichtlich tief geleg-
ten zweiten Etage der Schränkchen schnellen
die Pfeiler empor. Die leichte Decke, die durch
ein System weißer, nur durch dünnes, farbiges
Ornament bewegter Kreise, fast unsichtig wird,
macht diese beflügelten Pfeiler noch höher
steigen. Das ist alles sehr witzig und überlegt.
Eine kluge Anlage sind auch die Treppen. Es
führen je links und rechts von dem ovalen
Foyer zwei Läufe aufwärts; deren einer mündet
im Parkett, der andere steigt zum ersten Rang.
(Im Erdgeschoß des Hauses sind neben der
Eingangshalle Läden disponiert.) Jeder dieser
Treppenläufe bleibt für sich: die Besucher des
Parketts kommen mit denen des Rangs nicht
zusammen. Das steigert die Verkehrssicherheit.
Der Zuschauerraum ist ein rechtes Stück
Kinoarchitektur; er ist ganz dunkel, ein be-
wußter Rahmen für die Spiele des Lichtes. Er
kann nicht sehr hoch sein, da über ihm noch
zwei Geschosse liegen; er wirkt aber sehr frei
und gehoben. Die Decke ist schwarz; das ist
es. Schwarz irritiert den Blick. Wer könnte
die Höhe des Nachthimmels bestimmen. Man
sieht in ein Abstraktum hinein, in ein gähnen-
des Nichts; und dies umso entschiedener, als
der Bühnenrahmen den Blick mächtig anzieht.
Dies orange brennende Geviert springt uns ent-
gegen ; seine Profile, die sich nach innen gegen
die mirakulöse Bildfangfläche zu abtreppen,
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