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Wurzbach, Alfred von: Salomon Ruysdael: geb. um 1605, gest. in Harlem 1670
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.34542#0243
Salomon Ruysdaei.
Ge)x umi6o$, geft. inHarIemi67o.
Wir betraten mit van Goyen jene Periode der hoHändifchen Landfchafts-
malerei, wo diele ihre Motive lediglich in der heimatlichen Umgebung lucht und
auf dielem Terrain in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ihre Glanzepoche
erreicht. Wenn van Goyen gewiffermalsen als der Schöpfer diefer naturalidilchen
Richtung anzulehen id, fo ifl Salomon Ruysdaei einer feiner glücklichflen Schüler,
ja längere Zeit ein fo treuer Nachahmer feiner Manier, dafs auch ein geübtes
Auge Jugendlandfchaften Salomon's nicht immer auf den erden Blick von Bildern
van GoyenN zu unterfcheiden vermag. Später macht ihn eine ängdlich manierirte
Behandlung der Bäume und eine entlchiedenere Farbe, der die van Goyen'lchen
Töne feiner früheren Bilder gewichen find, leichter kenntlich.
In dem Gegendande feiner Dardellungen kommt er dagegen nie über die
Motive hinaus, welche van Goyen mit fo viel Glück und Phantade erfunden. Es
find diefelben hoHändifchen Dörfer an den fchlammigen Kanälen, in welchen dch
fein fahlgrauer Lieblingsbaum, die Weide, Ipiegelt, oder eine Staffage von der
Hand Adriaen van de Velde's ihren Durd löfclit. In der Ferne gewahrt man einen
Kirchthurm oder eine Windmühle, im Vordergründe einige Kähne und eine Fähre.
Von der unerfchöpHichen Variation dieles Themas, wie de uns in ihrem Erfinder
entgegen trat, bedtzt Salomon Ruysdaei kaum eine Ahnung.
Die vielverbreitete Andcht, dafs er ein Nachahmer des Jac. Ruysdaei gewefen,
badrt nur auf einer ungenügenden Kenntnifs feiner Werke, die ihren Lehrmeider,
van Goyen, auch der Technik nach, kundgeben. Gelegentlich wird auch van
Schoed, ein Kündler, der als Landfchaftsmaler ))in der Art des van Goyen&
nur dem Namen nach bekannt id, als fein Meider genannt. Bisher hat W. Bode,
ein mit H. Schoeff i6$OK (die beiden letzten Zahlen nicht deutlich leierlich)
bezeichnetes Bild, in der Sammlung Vieweg in Braunfchweig, als das einzige
dieles Meiders nachgewielen.
Ueber Salomon Ruysdaei dnd die verbürgten biographilchen Daten dünn ge-
lat. Nach den Veröffentlichungen des "unermüdlichen Forfchers A. van der Willigen,
der es dch zur Lebensaufgabe gemacht hat, die hoHändifchen Archive bis in
ihre verdaubteden Aktenbündel nach einem Lichtdrahle über das Jahrhundert
der holländilchen Kundblüthe aulzuwühlen, id Salomon Ruysdaei ein Bruder des
Harlemers Izak Ruysdaei, auf welchen wir in der Folge noch zurückkommen
werden, und ein Onkel, nicht, wie lange angenommen wurde, ein älterer Bruder
des berühmten Jacob Ruysdaei gewefen.
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Ge)x umi6o$, geft. inHarIemi67o.
Wir betraten mit van Goyen jene Periode der hoHändifchen Landfchafts-
malerei, wo diele ihre Motive lediglich in der heimatlichen Umgebung lucht und
auf dielem Terrain in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ihre Glanzepoche
erreicht. Wenn van Goyen gewiffermalsen als der Schöpfer diefer naturalidilchen
Richtung anzulehen id, fo ifl Salomon Ruysdaei einer feiner glücklichflen Schüler,
ja längere Zeit ein fo treuer Nachahmer feiner Manier, dafs auch ein geübtes
Auge Jugendlandfchaften Salomon's nicht immer auf den erden Blick von Bildern
van GoyenN zu unterfcheiden vermag. Später macht ihn eine ängdlich manierirte
Behandlung der Bäume und eine entlchiedenere Farbe, der die van Goyen'lchen
Töne feiner früheren Bilder gewichen find, leichter kenntlich.
In dem Gegendande feiner Dardellungen kommt er dagegen nie über die
Motive hinaus, welche van Goyen mit fo viel Glück und Phantade erfunden. Es
find diefelben hoHändifchen Dörfer an den fchlammigen Kanälen, in welchen dch
fein fahlgrauer Lieblingsbaum, die Weide, Ipiegelt, oder eine Staffage von der
Hand Adriaen van de Velde's ihren Durd löfclit. In der Ferne gewahrt man einen
Kirchthurm oder eine Windmühle, im Vordergründe einige Kähne und eine Fähre.
Von der unerfchöpHichen Variation dieles Themas, wie de uns in ihrem Erfinder
entgegen trat, bedtzt Salomon Ruysdaei kaum eine Ahnung.
Die vielverbreitete Andcht, dafs er ein Nachahmer des Jac. Ruysdaei gewefen,
badrt nur auf einer ungenügenden Kenntnifs feiner Werke, die ihren Lehrmeider,
van Goyen, auch der Technik nach, kundgeben. Gelegentlich wird auch van
Schoed, ein Kündler, der als Landfchaftsmaler ))in der Art des van Goyen&
nur dem Namen nach bekannt id, als fein Meider genannt. Bisher hat W. Bode,
ein mit H. Schoeff i6$OK (die beiden letzten Zahlen nicht deutlich leierlich)
bezeichnetes Bild, in der Sammlung Vieweg in Braunfchweig, als das einzige
dieles Meiders nachgewielen.
Ueber Salomon Ruysdaei dnd die verbürgten biographilchen Daten dünn ge-
lat. Nach den Veröffentlichungen des "unermüdlichen Forfchers A. van der Willigen,
der es dch zur Lebensaufgabe gemacht hat, die hoHändifchen Archive bis in
ihre verdaubteden Aktenbündel nach einem Lichtdrahle über das Jahrhundert
der holländilchen Kundblüthe aulzuwühlen, id Salomon Ruysdaei ein Bruder des
Harlemers Izak Ruysdaei, auf welchen wir in der Folge noch zurückkommen
werden, und ein Onkel, nicht, wie lange angenommen wurde, ein älterer Bruder
des berühmten Jacob Ruysdaei gewefen.
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