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Dohme, Robert; Dohme, Robert [Editor]; Lücke, Hermann [Editor]
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (3): Kunst und Künstler Spaniens, Frankreichs und Englands bis gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1880

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Regnet, Carl Albert: Charles Lebrun: geb. 1619, † 1690
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https://doi.org/10.11588/diglit.36321#0200

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Charles Lebrun.
Geb. 1619, f 1690.
Lebrun's Vater flammte nach DezaHier aus einer angefehenen ßhottifchen
Familie, die freilich ziemlich heruntergekommen fein mußte, denn er trieb das
Gefchäft eines Bildhauers, ohne es darin weiter als bis zur Mittelmäßigkeit zu
bringen. Die Mutter fcheint der im Jahre 161p geborene Charles fchon früh ver-
loren zu haben, denn der Vater pflegte ihn mit fleh zu nehmen, wenn er außerhalb
des Haufes befchäftigt war. Während jener nun arbeitete, unterhielt fielt der
Knabe nach feiner Weiß, indem er nachzeichnete, was ihm von Kunftgegenftän-
den zu Gefleht kam. Der Sage nach foll er fchon als dreijähriges Kind mit aus
dem Kamin genommener Kohie die Wände bekritzelt haben. Das jedenfalls lehr
früh fleh zeigende Talent fand einen theilnehmenden Gönner an einem der Auf-
traggeber des alten Lebrun, dem Kanzler Seguier, der fleh von Zeit zu Zeit Ar-
beiten des Knaben vorlegen ließ und ihn zum Zwecke weiterer Ausbildung unter-
flützte. Charles machte fo überraßhende Fortfehritte, daß der Kanzler ihn an
Vouet, der damals auf der Höhe feines Ruhmes Rand und eben im Hotel Seguier
eine Anzahl von Wandgemälden ausführte, empfahl. Auch dießr ward von der
vielverfprechenden Begabung überraßht und nahm den Knaben, der damals
wenig über zwölf Jahre alt gewefen zu fein fcheint, gern unter feine Schüler
auf; genau läßt fleh der Zeitpunkt, wann dies gefchah, leider nicht mehr be-
 
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