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Dohme, Robert; Dohme, Robert [Hrsg.]; Lücke, Hermann [Hrsg.]
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (3): Kunst und Künstler Spaniens, Frankreichs und Englands bis gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1880

DOI Artikel:
Atkinson, Josph Beavington: William Hogarth: geb. in London 1697, gest. daselbst 1764
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https://doi.org/10.11588/diglit.36321#0385

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William Hogarth.
Geb. in London 1697; geh. dafelbR 1764.
Schon Jahrhunderte vor Hogarth,*) den man gewöhnlich als den Begründer
der nationalen englifchen Malerei bezeichnet, hatte in England autochthone
KunEübung behänden, deren Eigentümlichkeit von Anfang an im engen An-
fchlufs an die Natur lag; wie denn dort fchon früh die Portraitmalerei eine
hervorragendere Bedeutung als in andern Ländern gewann. Mehr und mehr
aber gerieth diefe einheimifche Entwickelung durch die Bedeutung ins Stocken,
welche fremde, von Deutfchland, Holland und Italien her eingewanderte Künfller
in der GunE des Hofes und Adels gewannen. Es fei nur an die hervorragend-
Een derfelben, einen Holbein, Antonis More, Lucas de Heere, HonthorE, van
Dyk, Kneller, Eely erinnert. Zugleich führten verfpätete EinEüEe der italieni-
fchen Renaiffance —- ähnlich wie dies, nur frühzeitiger, auch in Holland gefchah
— die englifche KunE dem Manierismus in die Arme. Dem gegenüber beEeht
Hogarth's Bedeutung darin, dafs er in bewufster OppoEtion gegen die herr-
fchenden Tendenzen daran gearbeitet hat, die KunE wieder zur Natur als der ein-
zigen LehrmeiEerin zurückzuführen und he zugleich im höchEen Mafse volks-
tümlich zu machen. Und in der That im guten wie im fchlimmen Sinne war
feine KunE eine durchaus populäre.
*) Werbe von Hogarth, Gainsborough und Reynolds finden hch nur fehr vereinzelt auf dem Fetl-
lande; und felbft in England kann man wenigften die beiden letzten Meitter weniger in öffentlichen Galerien
als vielmehr erfl in den dem Fremden fchwer zugänglichen Privatfammlungen recht kennen lernen. Es
erfchien deshalb im Intereffe unterer Biographien wünfchenswerth, die Bearbeitung diefer Kapitel in die
Hände eines mit den Kunflfchätzen feines Landes vertrauten Engländers zu legen. Indem Herr J. Bea-
vington-Atkinfon lieh freundliche der Arbeit unterzog, glaubte natürlich der Herausgeber ihm die volle
Freiheit feines Standpunktes überlaffen zu follen.
 
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