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Dohme, Robert; Dohme, Robert [Editor]; Lücke, Hermann [Editor]
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (3): Kunst und Künstler Spaniens, Frankreichs und Englands bis gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1880

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Regnet, Carl Albert: Claude Lorrain (Claude Gelée): geb. im Schlosse Chamague 1600, † in Rom 1682
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https://doi.org/10.11588/diglit.36321#0230

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Claude Lorrain
(Claude Gelee).
Geb. im Schlöffe Chamagne 1600, f in Rom 1682.

Noch find nicht volle zwei Jahrhunderte verfloffen feit Claude Gelee's licht-
trunkenes Auge sich für immer gefchloffen, und ichon umwebt die Sage das Bild
feines Lebens.
Auch fein Weg ging durch Nacht zum Licht.
„Wann jemalen einer von einem fchlechten Anfang oder geringen Wiffenfchaft
zu fo grofser Kunft in der Mahlerei geftiegen, dafs fein Lob durch die ganze Welt
ausgebreitet worden, fo ift es gewifs unfer Claudius Gilli gewefen, der insgemein
nach feinem Vaterland Loraines genannt worden. Von ihm fallen verwunderliche
Begebenheiten zu erzählen, für, als dafs, da er erftlich in die Schreib-Schul geheilt,
und darinnen wenig und fchier nichts zugenommen, feine Eltern ihn zu einem
Pafteten-Becken gedinget, nachdem er nun in diefer Arbeit etwas erfahren, zog
er feinem Beruf nach mit vielen andern dergleichen feinen Landsleuten, nach Rom,
weilen dafelbft immerdar in die etlich hundert Lothringifche Koch und Pafteten-
Becken find, alldie weil er aber der Italiänifchen Sprach und aller Complementen
unerfahren, keinen rechten Dienft haben konnte, nähme ihn ein geiftreicher, zwar
podagrifcher, doch wegen feines luftigen Humors beliebter Mahler, genannt Auguftin
 
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