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Eigenversorgung verantwortlichen Hand-
werkern arbeitete der Rest in den Wäldern
des Deisters und in den damals bedeuten-
den Steinbrüchen. 1854 wurde Auf der Hei-
de der 56 m tiefe Karlschacht für den
Abbau der Deisterkohle abgetäuft, der er-
ste Tiefbauschacht am Deister. 1867 folgte
der Bau der Antonius Zeche, in der um
1900 etwa 500 Mann beschäftigt waren.
Durch die Verlängerung der Eisenbahnlinie
von Weetzen über Barsinghausen bis Ha-
ste, konnte die Kohle gewinnbringend in
das heranwachsende Hannover transpor-
tiert werden. Die Antonius Zeche hatte ein
eigenes Anschlußgleis erhalten. Von der im
Jahre 1928 geschlossenen Zeche steht als
Zeuge dieser Epoche das alte Schachtge-
bäude ALTE ZECHE 7-17, das in den
vergangenen Jahren zu Wohnzwecken um-
gebaut wurde.
Im Tai am BANTORFER BRINK 51 ließ ein
Handwerker im Jahre 1900 ein in dieser
Landschaft auffallendes Wohnhaus errich-
ten. Der zweigeschossige Ziegelbau unter
Satteldach mit einachsigem Erkerhäuschen
ist in der Fassade regelmäßig gegliedert

durch dekorative Fensterbrüstungselemen-
te aus glasierten Formsteinen und umlau-
fende Gesimsbänder. Ebenfalls um 1900
wurde die Gaststätte BANTORFER BRINK
61 erstellt. Der giebelständige eingeschos-
sige Ziegelbau ist durch Gesimsbänder und
kleine Verdachungen über den korbbogi-
gen Fenstern gegliedert.
Ortskarte Seite 90/91
BARSINGHAUSEN-BARRIGSEN

1185 wurde Barrigsen zum erstenmal als
Barchhusen erwähnt. Die Ortschaft ist eine
der kleinsten im Landkreis Hannover. Nä-
hert man sich über die Ostermunzeler Stra-
ße von Norden, so erscheint sie dem Be-
trachter mit ihren riesigen, roten Dachflä-
chen unter dem schützenden Dach alter
Eichen als recht geschlossene Einheit. Die
Hofanlagen staffeln sich auf beiden Seiten
der nach Süden hin ansteigenden Oster-
munzeler Straße. Ortsbildprägend sind im-
mer noch die landwirtschaftlichen Bauwer-
ke in Fachwerkkonstruktion. Der Vierstän-
derbau ZUR KOKEMÜHLE 3 unter spitzem

Satteldach mit regelmäßigen, fast quadra-
tischen Gefachen ist eines der ältesten gut
erhaltenen Bauwerke Barrigsens. Der zwei-
fach vorkragende, stockwerksartig abge-
zimmerte Wirtschaftsgiebel mit den Inschrif-
ten und der Datierung von 1783 verleiht
dem Gebäude ein besonders mächtiges
Erscheinungsbild.
Zwei Hofanlagen, die die bauliche Entwick-
lung der Barrigser Landwirtschaft wider-
spiegeln, säumen den nördlichen Rand der
Ortschaft. Es ist der vierseitig fast geschlos-
sene Hof IM WIEH 1 mit dem langgestreck-
ten Hallenhaus in Fachwerkbauweise und
den Wirtschaftsgebäuden in Ziegelbauwei-
se unter Satteldach. Auffallend ist der zwei-
stöckig abgezimmerte Wohnteil des um
1800 errichteten Vierständerhauses. Im Ge-
gensatz zu dieser Hofanlage ist bei dem
Hof ZUR KOKEMÜHLE 4 das ehemalige
Hallenhaus durch ein neues zweigeschossi-
ges Wohnhaus in Ziegelbauweise im Jahre
1902 ersetzt worden. Die hellen, in rote
Klinker eingelassenen Ziersteine im Ober-
geschoß und die Dachaufbauten in Zier-
fachwerk wirken in dieser Umgebung etwas



Bantorf, Bantorfer Brink 51,
Wohnhaus, 1900


Barrigsen, Zur Kokemühle 4,
Wohnhaus, 1902


Barrigsen, Im Wieh 10,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, um 1830

Barrigsen, Zur Kokemühle 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1783



Barrigsen, Am Hänken 2, Wohn-Wirtschaftsgebäude, frühes 19. Jh

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