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an der Marktstraße sein. Das bezeugt die
Inschrift des Dielentorbalkens von 1768.
Das Wohn- und Geschäftshaus MARKT-
STRASSE 25 wurde in der zweiten Hälfte
des 19. Jh. errichtet. Es handelt sich um
einen zweigeschossigen Wandständerbau
mit regelmäßigem Fachwerk unter Krüppel-
walmdach. Für eine andere Bauform steht
das Gebäude MARKTSTRASSE 10. Der
dreigeschossige Massivbau aus der Zeit
um 1915 zeigt die Abkehr von der Fach-
werkkonstruktion. Unter dem Dachgesims
ist ein dekorativer Fries, der Ahornblätter
darstellt. Auffällig ist die Fensterfront des
Mittelgeschosses. In dem Baudenkmal war
Ende des letzten Jahrhunderts Barsing-
hausens erstes Kaufhaus untergebracht.
Das für die Bergwerksgeschichte Barsing-
hausens bedeutendste Bergwerk war der
Klosterstollen, der 1856 im zur Klosterkam-
mer gehörenden Klosterforst abgeteuft wur-
de. Die Kosten für die Auffahrung teilten
sich die Klosterkammer und das Königlich
Hannoversche Bergwerk. Bis 1921 wurde
aus diesem Stollen Kohle gefördert. 1956
wurde die letzte Zeche in Barsinghausen

Barsinghausen, Altenhofstraße 13,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1742, Wohnteil


Barsinghausen, Marktstraße 10,
um 1915


stillgelegt. Ein Gedenkstein in der DEISTER-
STRASSE und Reste bergbaulicher Anla-
gen im FUCHSBACHTAL erinnern an diese
Zeit.
Von den Bauten der Stadterweiterung um
die Jahrhundertwende sind noch einige fast
unveränderte Einzeldenkmale erhalten. Zu
den einfacheren Bauten zählen BERGAMT-
STRASSE 2, OSTERSTRASSE 18 und
POSTSTRASSE 12. Die ein- und zweige-
schossigen Ziegelbauten wurden um 1900
errichtet. Umlaufende Gesimse, kleine Fen-
sterverdachungen und korbbogige Fenster
schmücken die Fassaden. Mittige Erkerhäu-
ser gliedern die an der Straße liegenden
Traufseiten. Bereits aufwendigere Schmuck-
formen zeigt der zweigeschossige Ziegel-
bau in der OSTERSTRASSE 19. Aufgeputz-
te Fenster- und Türgewände betonen den
straßenseitigen Giebel des als Gaststätte
genutzten Baudenkmals. Sehr dekorativ ist
die Gestaltung der Fassade bei den Wohn-
häusern in der BAHNHOFSTRASSE 6, 14
und BERGAMTSTRASSE 1. Fachwerkkon-
struktion und Putzfelder lockern die roten
Flächen der Ziegelbauten auf. Aufgeputzte

Gesimse, Lisenen und Fenstergewände
gliedern die Fassaden der um 1900 erbau-
ten Wohnhäuser. Zahlreiche repräsentative
Villen zeugen von der wirtschaftlichen Blüte
Barsinghausens um die Jahrhundertwende
zur Zeit des florierenden Bergbaues. Sie
sind nicht an einem Standort konzentriert,
sondern verteilen sich über die Stadterwei-
terungsgebiete dieses Zeitraumes. Die Vil-
len gehörten Bergwerksdirektoren, reichen
Kaufleuten sowie wohlsituierten Handwer-
kern. Häufig liegen sie inmitten großer priva-
ter Gärten.
In der Villa REHRBRINKSTRASSE 9 wohnte
ein Maurer- und Amtszimmermeister. In An-
zeigen der damaligen Zeit warb er für die
Spezialität seines Betriebes, der Herstel-
lung von Landhäusern und Villen. Der zwei-
geschossige Putzbau wurde 1891 errichtet.
Auffällig ist der breite Mittelrisalit zur Rehr-
brinkstraße, dessen Giebel fast die Firsthö-
he erreicht. Ecklisenen, Gesimse, Fenster,
teilweise Fensterverdachungen und dekora-
tive Fensterbrüstungen gliedern die Fassa-
de. Einige Dachhäuschen haben spitze Py-
ramidendächer. Prägnant gestaltet ist die


Barsinghausen, Altenhofstraße 27, 25, 23, 21, 19

Barsinghausen, Osterstraße 18,
Wohnhaus, um 1900


Barsinghausen, Bergamtstraße 2,
Wohnhaus, um 1900


Barsinghausen, Bahnhofstraße 6,
Wohnhaus, um 1900


Barsinghausen, Rehrbrinkstraße 9,
Villa, 1891


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