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der kleinen Ortschaft Eckerde, das früher
durch seine Lage für die Kontrolle des alten
Helweges sicher von großer Bedeutung
war. Das in einer Urkunde um 1230 als
Ekkere erstmals erwähnte Dorf wird in Zu-
sammenhang mit der Lohburg gebracht,
deren Lage bisher ungeklärt ist. Es wird ver-
mutet, daß sie am Helweg entweder zwi-
schen Eckerde und Leveste oder in Ecker-
de gestanden hat und das von Hollesche
Gut daraus hervorgegangen ist. Möglich ist
aber auch, daß die Lohburg identisch ist mit
der 1425 abgerissenen Burg von Leveste.
Alte Wirtschaftsgebäude, deren unter-
schiedliche Konstruktionen und Materialien
die verschiedenen Bauzeiten erkennen las-
sen, begrenzen den Wirtschaftshof des Gu-
tes ALTE DORFSTRASSE 2. Im ' Westen
eine Ziegelscheune mit niedrigem Drempel
aus Fachwerk und weiß verputzten Gefa-
chen. Bei der Grundsanierung um 1900 ist
der Nordgiebel aus altem Bruchsteinmauer-
werk mit Wappenstein erhalten geblieben.
Zur Straße ist der Hof begrenzt durch eine
Bruchsteinmauer und eine Längsdurch-
fahrtsscheune in Fachwerk mit verputzten
Gefachen. Teile der östlichen Giebelwand
sind in Ziegel ersetzt. Die Ostseite des
Hofes wird durch eine mächtige Scheune
unter Halbwalmdach zum Park hin abge-
grenzt, deren ehemaliges Bruchsteinmauer-
werk verputzt ist. Die Giebeldreiecke sind in
Fachwerk mit verputzten Gefachen erstellt.
Von besonderer Bedeutung ist das Mauso-
leum, im östlichen Teil des Parkes gelegen,
das dem hannoverschen Architekten Hase
zugeschrieben wird. Es ist ein eingeschos-
siger auf rechteckigem Grundriß über mas-
sivem Bruchsteinsockel errichteter Ziegel-
bau. Seine Gedrungenheit und Wehrhaftig-
keit wird durch die abgerundeten Kanten
der Eckpilaster und die Traufgesimse über
gemauerten Rundbögen betont. Die Giebel
sind über einem Rosettenfenster durch vor-1*
gemauerte Rundbögen erhöht. Erschlossen
wird das Gebäude durch ein mittiges Portal
unter Rundbogen. Ein vollständig erhaltener
Graben umgibt das zweigeschossige in
massivem Mauerwerk errichtete Herren-
haus. Es wurde im Jahre 1890 umgebaut.
Im rückseitigen Flügelanbau mit Treppen-
turm ist eine massive Wendeltreppe einge-
baut, die vermutlich von dem Vorgängerbau
stammt. Über dem Renaissanceportal des
Turmes befinden sich zwei Wappen. Die
Bekrönung trägt die Jahreszahl 1580.
Das Gut von Holle in der GEHRDENER
STRASSE 2 liegt mit seinem Herrenhaus,
den Wirtschaftsflächen und den neueren
Wirtschaftsgebäuden inmitten einer weit-
räumigen Fläche mit parkähnlicher Garten-
anlage, die im Norden durch eine Bruch-
steinmauer und im Osten durch die Südaue
begrenzt wird. Das Herrenhaus, erbaut
1895, schmückt ein Wappen der Familie
von Holle. Der zweigeschossige, verputzte
Massivbau ist in klassizistischer Anlage auf
quadratischem Grundriß zu je fünf Fenster-
achsen auf hohem Souterrain um einen
alten Kern aus den dreißiger Jahren des 19.
Jh. errichtet worden. Erschlossen wird das
Herrenhaus im Norden durch einen zweige-
schossigen Portikus über Terrasse mit dori-

Eckerde, Verkoppelungskarte, 1848/49, Amt für Agrarstruktur, Hannover




Eckerde, Gehrdener Straße 2, Herrenhaus, 1895

Eckerde, Alte Dorfstraße 2,
Gutsscheune

Eckerde, Alte Dorfstraße 2,
Gut, Mausoleum


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