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pisch für diesen Hauslandschaftsbereich. In
der Nachbarschaft steht der Vierständer-
bau im KAMPWEG 1. Der als Altenteiler im
Jahre 1806 errichtete Fachwerkbau mit
Halbwalm verfügt im stockwerksartig abge-
zimmerten Wirtschaftsgiebel über ein eng-
maschiges, aber mit schmalen Hölzern aus-
geführtes Fachwerk. Die kräftigen Dielen-
torständer mit Inschrift im Dielentorbalken
wirken überproportioniert.
Das wohl älteste Haus steht in der GOL-
TERNER STRASSE 3. Es ist ein Vierständer-
hallenhaus unter Satteldach mit kleinem
Walm im Wohnteil. Der Wirtschaftsgiebel
kragt dreimal flach vor und ist stockwerks-
artig abgezimmert. Das engmaschige, kräf-
tige Fachwerk und die starken Dielentor-
ständer unter dem korbbogigen Torbalken
unterstreichen die im Dielentorbalken ein-
geschnitzte Jahreszahl von 1709 als Datum
der Erstellung des Baudenkmals.
Durch sein konstruktives und räumliches
Gefüge ist der kleine Wandständerbau in
der LEVESTER STRASSE 8 von Bedeutung.
Bei dem aus der zweiten Hälfte des 19. Jh.
stammenden Querdielenhaus unter Halb-

Göxe, Levester Straße 8,
Querdielenhaus, spätes 19. Jh.


Göxe, Golterner Straße 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1709


Göxe, Golterner Straße 23,
Wohnhaus, Jahrhundertwende


Walmdach ist der für das einfache Wohnen
mit einem Nebenerwerb um diese Zeit ver-
wendete Queraufschluß eines Hauses unter
Beibehaltung der Gebäudeproportionen ei-
nes Vierständerhauses zum Tragen gekom-
men. Das eingeschossige, in Ziegel unter
Satteldach mit mittigem Zwerchgiebel er-
richtete Wohnhaus in der GOLTERNER
STRASSE 23 stammt aus der Zeit um die
Jahrhundertwende. Der durch Zierfriese mit
Formsteinen geschmückte Bau ist durch
korbbogige Fenster mit kleiner Verdachung
symmetrisch gegliedert.
Unterhalb des Kuckshagenberges nördlich
der Bundesstraße B 65 steht ein Ehrenmal
zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten
Weltkrieges.
Ortskarte Seite 94/95
BARSINGHAUSEN-GROSSGOLTERN

Urkundlich wurde Großgoltern erstmals
1158 als Goltorne erwähnt. Es ist jedoch
sicher, daß die Siedlung wesentlich älter ist.
Für das 12. Jh. ist urkundlich belegt, daß

Goltern als Versammlungs- und Gerichts-
platz im Untergau Seelze diente. In diesem
Zusammenhang sind vermutlich auch die
drei Kreuzsteine zu sehen, die heute am
südöstlichen Ortsausgang in der ECKER-
DER STRASSE stehen. Sie wurden in der
ersten Hälfte des 16. Jh. aufgestellt. Ihr ori-
ginärer Standort und der Anlaß für ihre
Errichtung sind bis heute nicht nachgewie-
sen. Eine Flurstücksbezeichnung „Bei den
drei Kreuzen“ ist in den alten Flurkarten zu
finden. Versammlungsort für das Gericht
war der Kirchplatz mit der uralten Riesen-
linde.
Eine Kirche wird schon 1181 und 1229 in
Goltorne erwähnt. Sie gehörte anfänglich
zum Bistum Minden (1385 und 1397). Die
heutige Kirche in der HAUPTSTRASSE wur-
de 1750/54 erbaut. Es ist eine geräumige
Saalkirche auf rechteckigem Grundriß mit
Westturm. Der steinsichtig verputzte Bruch-
steinbau mit Eckquaderung auf Quadersok-
kel trägt ein hölzernes Hauptgesims. Je fünf
flachbogige Fenster, von Sandsteingewän-
den gefaßt, gliedern die Längsseiten. Die
hölzernen Türen sind datiert 1750 und

Großgoltern, Eckerder Straße/Lönsstraße, Kreuzsteine


Großgoltern, Hauptstraße, Kirche St. Blasius, 1750/54


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