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als Gaststätte genutzt, wurde 1910 mit dem
Steigerturm aus Angst vor weiteren Kata-
strophen erbaut. Die ehemalige Bahnhofs-
wirtschaft bildet mit dem benachbarten
Turm eine bauliche Einheit. Der zweige-
schossige Putzbau mit Ziegelelementen
wurde kurz nach der Jahrhundertwende
erbaut. Das gegenüberliegende zweige-
schossige Gebäude STEINTOR 2A ist das
ehemalige Straßenbahndepot. 1897/98
wurde Gehrden durch die Verlängerung der
Straßenbahnlinie 10 an das Straßenbahn-
netz Hannovers angeschlossen und zwei
Jahre später der große Betriebsbahnhof
errichtet. Man konnte über Leveste, Langre-
der, Egestorf bis nach Barsinghausen fah-
ren. Die Straßenbahn übernahm damals
nicht nur den Personentransport, sondern
wurde ebenfalls für Gütertransporte einge-
setzt. 1952 wurde die Deisterstrecke stillge-
legt, und 1961 folgte die Gehrdener Bahn.
Die alten Depothallen am Steintor wichen in
den letzten Jahren einer mehrgeschossigen
Bebauung. Das zweigeschossige, verputz-
te, vielfach gegliederte Verwaltungs- und
Personalgebäude wurde mit neuer Nutzung
belebt.

Entlang dem Steinweg reihten sich die
ersten Höfe Gehrdens. Die ehemalige Hof-
stelle STEINWEG 7 läßt die frühere Zuord-
nung der Gebäude zueinander nachvollzie-
hen. Das Haupthaus stand mit dem Wirt-
schaftsgiebel direkt an der Straße. Heute
nimmmt ein zweigeschossiger Putzbau von
1902 diesen Platz ein. Dahinter schlossen
sich, über eine schmale Traufgasse erreich-
bar, die Stall- und Scheunengebäude an,
die heute umgenutzt sind. Der Steinweg
entwickelte sich seit Mitte des 19. Jh. zu
einer Wohn- und Geschäftsstraße. Aufwen-
digstes Bauwerk aus dieser Zeit der Um-
strukturierung ist der zweigeschossige
Putzbau STEINWEG 14 aus dem Jahre
1858. Kranzgesimse, Lisenen rundbogige
Fenster- und Türöffnungen unter kleinen
Verdachungen gliedern das gedrungen wir-
kende Bauwerk streng symmetrisch.
Im Süden des Befestigungswalles, am
Dammtor, steht das ehemalige Brauhaus
DAMMSTRASSE 15, das im Jahre 1666 an
der Stelle des alten im Brand vom Jahre
1665 vernichteten Vorgängerbaues errich-
tet wurde. Das heute als Heimatmuseum

genutzte Gebäude ist eines der ältesten
Bauwerke Gehrdens.
Die drei parallel zueinander in Ost-West-
Richtung verlaufenden Straßen Alte Straße,
Kirchstraße und Neue Straße, die schon im
frühen Mittelalter bestanden, bestimmen
mit ihrer vorwiegend giebelständigen alten
Bebauung das Stadtbild. Die für die mittel-
alterlichen Ackerbürgerstädtchen unseres
Bereiches kennzeichnende Giebelständig-
keit mit den schmalen Traufgassen zwi-
schen den Grundstücken ist im östlichen
Verlauf der Neue Straße unverändert erhal-
ten. Hier liegen die Hofstellen der späteren
Siedler, denen nur ein begrenzter Hofraum
zur Verfügung gestellt werden konnte. Die-
ser Bereich ist als Gruppe baulicher Anla-
gen ausgewiesen. Hierzu gehören die Bau-
ten NEUE STRASSE 6, 8, 9, 10, 12, 13, 15,
17-24. Eines der ältesten Fachwerkhäuser
ist der Vierständerbau in der NEUE STRAS-
SE 13 aus dem Jahre 1752. Die meisten
Hallenhäuser stammen aus der Zeit zwi-
schen 1750 und 1830. Typisch für die
Außenwandgestaltung der Vierständerbau-
ten Gehrdens ist das regelmäßig geglieder-


Gehrden, Steinweg 14, Wohnhaus, 1858

Gehrden, Neue Straße 13
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1752


Gehrden, Neue Straße 8,


Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1826

Gehrden, Dammstraße 15,
ehern. Brauhaus, 1666



Gehrden, Neue Straße

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