die kurz nach der Jahrhundertwende im
typischen Villenstil errichtet wurde, wurde
durch die sinnvollen Restaurierungsarbeiten
der letzten Jahre wieder hergerichtet. Aus
der Zeit um 1910 stammen die drei durch
Erker, Giebel und Türmchen reich geglie-
derten zweigeschossigen Villen in der
GROSSE BERGSTRASSE 48, 50 und 54.
Die massiven Putzbauten sind durch Ziegel-
Fachwerk- und Putzdekor geschmückt.
In Verlängerung der Große Bergstraße liegt
auf dem Köthnerberg die HOLLÄNDERKAP-
PENWINDMÜHLE von 1729. In direkter
Nachbarschaft wurde um 1900 das Berg-
gasthaus Niedersachsen KÖTHNERBERG 4
erbaut. Der dazugehörende Park ist mit den
Gebäuden als Gruppe baulicher Anlagen
ausgewiesen. Unterhalb des Köthner Ber-
ges liegt der JÜDISCHE FRIEDHOF, der
erstmals 1752 belegt wurde.
1935/36 errichtete der Architekt Kohlmann
aus Hannover ein Wochenendhaus in der
HINDENBURGALLEE 41. Es wurde 1938
um einen Flügel und das zweite Geschoß
erweitert. Die Gliederung des Baudenkmals
erfolgte in Anlehnung an die Auffassung
des Bauhauses.
Im Süden der Stadt lag die ehemalige
Franzburg. Das Herrenhaus wurde 1967
wegen Baufälligkeit abgebrochen. Von der
ehemaligen Franzburg sind nur der Von-
Reden-Park FRANZBURGER STRASSE mit
dem kostbaren alten Baumbestand und Tei-
le der alten Gutsmauer erhalten. Die ehe-
malige Burg wurde von der Familie von
Süersen, auch Sudersen genannt, bewohnt.
Um 1650 verließ der neue Eigentümer Franz
Ernst von Reden das alte Castrum, das
innerhalb der Befestigungsanlage stand
und baute im Süerser Feld auf dem Lehns-
gut Gehrden eine neue Burg, die den
Namen Franzburg erhielt. Im Park erhielt die
Lyra-Bank zum Andenken an O. Justus Wil-
helm Lyra (1822-1882), der das Lied „Der
Mai ist gekommen“ vertonte, im Jahre 1912
ihren Platz. Oberhalb des Geländes der
ehemaligen Franzburg, unterhalb des Köth-
ner Berges, ließ Otto von Reden im Jahre
1872 am Ende der VON REDEN STRASSE
ein Familienbegräbnis errichten. Zwei wert-
volle Leichensteine aus dem 15. Jh. sind
davon erhalten.
Ortskarte Seite 106/107
GEHRDEN-LEMMIE
Lemmie wurde 1216 erstmals urkundlich
erwähnt. Es ist jedoch davon auszugehen,
daß die Ortschaft schon lange vorher be-
stand. In den ersten Schriftstücken tauchte
Lemmie als Lemenithe auf, was übersetzt
Siedlung auf der Schafweide bedeutet. Im
13. Jh. fiel die Ortschaft vollständig unter
den Einfluß des Klosters Wennigsen. Groß-
zügige Schenkungen des Sohnes von Hein-
rich dem Löwen (1226) und der Herren von
Hodenberg (1243) sowie des Klosters von
Loccum hatten dieses ermöglicht. In der
letzten Hälfte des 17. Jh. verstärkte sich
der Einfluß der Welfen. So wird in einer
Urkunde aus dem Jahre 1681 vermerkt, daß
ein Teil des Zehnts an das fürstliche Amt
Calenberg zu entrichten ist.
Noch aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen
Krieg stammt vermutlich die kleine rechtek-
kige, auf geostetem Grundriß errichtete
Fachwerkkapelle AN DER KAPELLE 3. Der
ursprünglich reine Fachwerkbau wurde
1631 das erstemal urkundlich erwähnt. Das
regelmäßige, konstruktive Holzgefüge mit
Gehrden, Große Bergstraße 14 und 16,
Wohnhäuser, um 1900
Gehrden, Mühle auf dem Köthnerberg,
1729
Gehrden, Große Bergstraße 54, 50 und 48, Villen, um 1910
Gehrden, Köthnerberg 4, Gasthaus Niedersachsen, um 1900
205
typischen Villenstil errichtet wurde, wurde
durch die sinnvollen Restaurierungsarbeiten
der letzten Jahre wieder hergerichtet. Aus
der Zeit um 1910 stammen die drei durch
Erker, Giebel und Türmchen reich geglie-
derten zweigeschossigen Villen in der
GROSSE BERGSTRASSE 48, 50 und 54.
Die massiven Putzbauten sind durch Ziegel-
Fachwerk- und Putzdekor geschmückt.
In Verlängerung der Große Bergstraße liegt
auf dem Köthnerberg die HOLLÄNDERKAP-
PENWINDMÜHLE von 1729. In direkter
Nachbarschaft wurde um 1900 das Berg-
gasthaus Niedersachsen KÖTHNERBERG 4
erbaut. Der dazugehörende Park ist mit den
Gebäuden als Gruppe baulicher Anlagen
ausgewiesen. Unterhalb des Köthner Ber-
ges liegt der JÜDISCHE FRIEDHOF, der
erstmals 1752 belegt wurde.
1935/36 errichtete der Architekt Kohlmann
aus Hannover ein Wochenendhaus in der
HINDENBURGALLEE 41. Es wurde 1938
um einen Flügel und das zweite Geschoß
erweitert. Die Gliederung des Baudenkmals
erfolgte in Anlehnung an die Auffassung
des Bauhauses.
Im Süden der Stadt lag die ehemalige
Franzburg. Das Herrenhaus wurde 1967
wegen Baufälligkeit abgebrochen. Von der
ehemaligen Franzburg sind nur der Von-
Reden-Park FRANZBURGER STRASSE mit
dem kostbaren alten Baumbestand und Tei-
le der alten Gutsmauer erhalten. Die ehe-
malige Burg wurde von der Familie von
Süersen, auch Sudersen genannt, bewohnt.
Um 1650 verließ der neue Eigentümer Franz
Ernst von Reden das alte Castrum, das
innerhalb der Befestigungsanlage stand
und baute im Süerser Feld auf dem Lehns-
gut Gehrden eine neue Burg, die den
Namen Franzburg erhielt. Im Park erhielt die
Lyra-Bank zum Andenken an O. Justus Wil-
helm Lyra (1822-1882), der das Lied „Der
Mai ist gekommen“ vertonte, im Jahre 1912
ihren Platz. Oberhalb des Geländes der
ehemaligen Franzburg, unterhalb des Köth-
ner Berges, ließ Otto von Reden im Jahre
1872 am Ende der VON REDEN STRASSE
ein Familienbegräbnis errichten. Zwei wert-
volle Leichensteine aus dem 15. Jh. sind
davon erhalten.
Ortskarte Seite 106/107
GEHRDEN-LEMMIE
Lemmie wurde 1216 erstmals urkundlich
erwähnt. Es ist jedoch davon auszugehen,
daß die Ortschaft schon lange vorher be-
stand. In den ersten Schriftstücken tauchte
Lemmie als Lemenithe auf, was übersetzt
Siedlung auf der Schafweide bedeutet. Im
13. Jh. fiel die Ortschaft vollständig unter
den Einfluß des Klosters Wennigsen. Groß-
zügige Schenkungen des Sohnes von Hein-
rich dem Löwen (1226) und der Herren von
Hodenberg (1243) sowie des Klosters von
Loccum hatten dieses ermöglicht. In der
letzten Hälfte des 17. Jh. verstärkte sich
der Einfluß der Welfen. So wird in einer
Urkunde aus dem Jahre 1681 vermerkt, daß
ein Teil des Zehnts an das fürstliche Amt
Calenberg zu entrichten ist.
Noch aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen
Krieg stammt vermutlich die kleine rechtek-
kige, auf geostetem Grundriß errichtete
Fachwerkkapelle AN DER KAPELLE 3. Der
ursprünglich reine Fachwerkbau wurde
1631 das erstemal urkundlich erwähnt. Das
regelmäßige, konstruktive Holzgefüge mit
Gehrden, Große Bergstraße 14 und 16,
Wohnhäuser, um 1900
Gehrden, Mühle auf dem Köthnerberg,
1729
Gehrden, Große Bergstraße 54, 50 und 48, Villen, um 1910
Gehrden, Köthnerberg 4, Gasthaus Niedersachsen, um 1900
205