Gurtbogen. Ein Kreuzgewölbe mit Ziegelrip-
pen deckt den Chor. Aus dem 17. Jh. stam-
men das achteckige Taufbecken, die höl-
zerne Kanzel und mehrere im Kirchenraum
aufgestellte Grabdenkmäler, die z.T. Datie-
rungen aus dem 15. und 16. Jh. tragen.
Noch zu erwähnen ist der barocke Altarauf-
satz aus dem Jahre 1710, der dem Bild-
schnitzer C.H. Bartels zugeschrieben wird.
Den bis 1898 belegten Kirchhof umgibt eine
niedrige Backsteinmauer. Unter dem weit
ausladenden Laubdach alter Bäume stehen
zahlreiche, kunstvoll behauene Sandstein-
grabmäler und reich verzierte eiserne Kreu-
ze, die nach der Einebnung erhalten blie-
ben. Die ältesten Grabsteine stammen aus
dem 17. Jh.
Die beiden bestehenden Güter mit ihren rie-
sigen Hofflächen, den Herrenhäusern, den
Wirtschaftsgebäuden, dem Baumbestand
und den Einfriedungen der weiträumigen
Parkanlagen nehmen den nordöstlichen Be-
reich der Ortschaft Lenthe ein. Auf einer
kleinen Anhöhe, leicht über der Ortschaft,
liegt im Süden das Obergut WINTER-
STRASSE 23 mit dem vermutlich ältesten
Gebäude Lenthes, dem Herrenhaus. Der
zweigeschossige, ehemals massive Bau
steht auf Kellergewölben einer ehemaligen
Wasserburg, deren Baualter unbekannt ist.
Der auf langgestrecktem rechtwinkligen
Grundriß errichtete Bau erhielt im Jahre
1604 auf der Nordfassade einen Renaissan-
ceerker aus Sandstein. Um eine größere
Raumhöhe zu gewinnen wurden im 18. Jh.
Teile des massiven Obergeschosses durch
Fachwerkwände ersetzt. Die vorhandenen
Teile eines Grabens zwischen dem Herren-
haus und dem Park mit einer Eisenbrücke,
die Laves zugeschrieben wird, waren sicher
der Grund dafür, daß das Gut Burghof
genannt wurde. Neben dem Herrenhaus ist
das zweigeschossige Pächterhaus, ein in
regelmäßigem Fachwerk errichteter Wand-
ständerbau unter abgewalmten Mansard-
dach, für Lenthe von besonderer Bedeu-
tung. Hier wurde Werner von Siemens, der
Entdecker des dynamo-elektrischen Prin-
zips, der Erbauer der elektrischen Eisen-
bahn und der ersten Telegraphenlinie im
Jahre 1816 als Sohn des damaligen Päch-
ters geboren. Eine Inschrifttafel an seinem
Geburtshaus und ein Gedenkstein erinnern
an den bedeutenden Erfinder. Das gesamte
Gut mit den riesigen Wirtschaftsgebäuden,
die als Wandständerbauten z.T. in Fach-
werk unter Satteldächern errichtet wurden,
mit der Umfassungsmauer aus Kalksand-
stein und dem alten Baumbestand der Park-
anlage bildet in seiner Geschlossenheit eine
Gesamtheit baulicher Anlagen.
Das Untergut, der frühere Dreckhof IM
EICKHOF 6, liegt im Norden der Ortschaft in
einer Senke, durch eine Parkanlage mit
hohem Baumbestand gegen die Feldmark
abgeschirmt. Der großflächige, vierseitig
geschlossene Wirtschaftshof wird im We-
sten gegen den Mühlenweg durch ein Wirt-
schaftsgebäude in Ziegelbauweise, im Nor-
den und Süden durch Wirtschaftsgebäude
z.T. in Fachwerk, z.T. in Ziegelbauweise
abgegrenzt. Erschlossen wird die Anlage im
Osten durch die Straße Im Eickhof, früher
Untergutssche Allee, die zwischen dem
Herrenhaus und dem Verwalterhaus auf
den Wirtschaftshof führt. Das zweigeschos-
sige Fachwerkhaus auf Sandsteinsockel mit
seiner symmetrischen, neunachsigen Fas-
sadengliederung und mittigem, flachen Ri-
Lenthe, Mühlenweg 2,
Kirche der 10 000 Ritter, 1737
Lenthe, Winterstraße 23, Gut
Wagenschauer Herrenhaus, um 1600
Lenthe, Winterstraße 23, Gut, Herrenhaus, um 1600
Lavesbrücke
Lenthe, Winterstraße 23, Geburtshaus
Werner von Siemens, um 1800
Lenthe, Im Eickhof 6,
Gut, Herrenhaus, erneuert 1847
207
pen deckt den Chor. Aus dem 17. Jh. stam-
men das achteckige Taufbecken, die höl-
zerne Kanzel und mehrere im Kirchenraum
aufgestellte Grabdenkmäler, die z.T. Datie-
rungen aus dem 15. und 16. Jh. tragen.
Noch zu erwähnen ist der barocke Altarauf-
satz aus dem Jahre 1710, der dem Bild-
schnitzer C.H. Bartels zugeschrieben wird.
Den bis 1898 belegten Kirchhof umgibt eine
niedrige Backsteinmauer. Unter dem weit
ausladenden Laubdach alter Bäume stehen
zahlreiche, kunstvoll behauene Sandstein-
grabmäler und reich verzierte eiserne Kreu-
ze, die nach der Einebnung erhalten blie-
ben. Die ältesten Grabsteine stammen aus
dem 17. Jh.
Die beiden bestehenden Güter mit ihren rie-
sigen Hofflächen, den Herrenhäusern, den
Wirtschaftsgebäuden, dem Baumbestand
und den Einfriedungen der weiträumigen
Parkanlagen nehmen den nordöstlichen Be-
reich der Ortschaft Lenthe ein. Auf einer
kleinen Anhöhe, leicht über der Ortschaft,
liegt im Süden das Obergut WINTER-
STRASSE 23 mit dem vermutlich ältesten
Gebäude Lenthes, dem Herrenhaus. Der
zweigeschossige, ehemals massive Bau
steht auf Kellergewölben einer ehemaligen
Wasserburg, deren Baualter unbekannt ist.
Der auf langgestrecktem rechtwinkligen
Grundriß errichtete Bau erhielt im Jahre
1604 auf der Nordfassade einen Renaissan-
ceerker aus Sandstein. Um eine größere
Raumhöhe zu gewinnen wurden im 18. Jh.
Teile des massiven Obergeschosses durch
Fachwerkwände ersetzt. Die vorhandenen
Teile eines Grabens zwischen dem Herren-
haus und dem Park mit einer Eisenbrücke,
die Laves zugeschrieben wird, waren sicher
der Grund dafür, daß das Gut Burghof
genannt wurde. Neben dem Herrenhaus ist
das zweigeschossige Pächterhaus, ein in
regelmäßigem Fachwerk errichteter Wand-
ständerbau unter abgewalmten Mansard-
dach, für Lenthe von besonderer Bedeu-
tung. Hier wurde Werner von Siemens, der
Entdecker des dynamo-elektrischen Prin-
zips, der Erbauer der elektrischen Eisen-
bahn und der ersten Telegraphenlinie im
Jahre 1816 als Sohn des damaligen Päch-
ters geboren. Eine Inschrifttafel an seinem
Geburtshaus und ein Gedenkstein erinnern
an den bedeutenden Erfinder. Das gesamte
Gut mit den riesigen Wirtschaftsgebäuden,
die als Wandständerbauten z.T. in Fach-
werk unter Satteldächern errichtet wurden,
mit der Umfassungsmauer aus Kalksand-
stein und dem alten Baumbestand der Park-
anlage bildet in seiner Geschlossenheit eine
Gesamtheit baulicher Anlagen.
Das Untergut, der frühere Dreckhof IM
EICKHOF 6, liegt im Norden der Ortschaft in
einer Senke, durch eine Parkanlage mit
hohem Baumbestand gegen die Feldmark
abgeschirmt. Der großflächige, vierseitig
geschlossene Wirtschaftshof wird im We-
sten gegen den Mühlenweg durch ein Wirt-
schaftsgebäude in Ziegelbauweise, im Nor-
den und Süden durch Wirtschaftsgebäude
z.T. in Fachwerk, z.T. in Ziegelbauweise
abgegrenzt. Erschlossen wird die Anlage im
Osten durch die Straße Im Eickhof, früher
Untergutssche Allee, die zwischen dem
Herrenhaus und dem Verwalterhaus auf
den Wirtschaftshof führt. Das zweigeschos-
sige Fachwerkhaus auf Sandsteinsockel mit
seiner symmetrischen, neunachsigen Fas-
sadengliederung und mittigem, flachen Ri-
Lenthe, Mühlenweg 2,
Kirche der 10 000 Ritter, 1737
Lenthe, Winterstraße 23, Gut
Wagenschauer Herrenhaus, um 1600
Lenthe, Winterstraße 23, Gut, Herrenhaus, um 1600
Lavesbrücke
Lenthe, Winterstraße 23, Geburtshaus
Werner von Siemens, um 1800
Lenthe, Im Eickhof 6,
Gut, Herrenhaus, erneuert 1847
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