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liste von 1689 aufgeführt wurden. Zu den
Vollmeiern kamen bis 1876 noch 2 Halbmei-
er, 6 Höflinge, 17 Kötner und etwa 20 Neu-
bauern. Der Kernbereich der Ortschaft an
der Kirche wird auf der Ostseite der Burg-
dorfer Straße durch die Gebäude der Hof-
anlage BURGDORFER STRASSE 10, das
ehemalige Pastorenhaus BURGDORFER
STRASSE 12, ein zweigeschossiger Fach-
werkwandständerbau aus der zweiten Hälf-
te des 19. Jh., und das ehemalige Hallen-
haus BURGDORFER STRASSE 14 geprägt.
Zu der Gruppe baulicher Anlagen um die
Kirche gehören das ehemalige Küsterhaus
in der BURGDORFER STRASSE 5 von 1831
und die ehemalige Schule in der BURG-
DORFER STRASSE 7. Der zweigeschossige
Ziegelbau stammt aus dem Jahre 1906.
Eine besonders gut erhaltene Hofanlage mit
einem nahezu unveränderten Haupthaus ist
der Vollerbenhof Deiters in der BURGDOR-
FER STRASSE 1. Hier wird der Wirtschafts-
hof von dem steilen Giebel des Haupthau-
ses, der Traufseite der Scheune in Ziegel
aus dem Jahre 1877 und der Wagenschau-
er begrenzt. Als besonders gut erhaltene
Beispiele für das Niederdeutsche Hallen-

haus in Vierständerbauweise sind zu erwäh-
nen das Haupthaus der ehemaligen Hofstel-
le HAUPTSTRASSE 16, das in den letzten
Jahren umgebaut wurde, und die Vierstän-
derbauten des Hofes HAUPTSTRASSE 28
aus der Zeit Ende des 18. Jh. und des
Hofes HAUPTSTRASSE 32 aus dem Jahre
1751. Diese Hofstellen mit den erhaltenen
Haupthäusern und Nebengebäuden sind
Zeugen für eine spätere Siedlungserweite-
rung des alten Dorfkernes um die Kirche.
Die Hofstellen in der HAUPTSTRASSE 12
mit der Ziegelscheune aus dem Jahre 1858
und in der HAUPTSTRASSE 9 mit dem
Wohnhaus aus dem Jahre 1904 zeigen die
für das Calenberger Land typischen Hofan-
lagen und landwirtschaftlichen Bauten. Die
ein- und zweigeschossigen Wohnbauten,
unter Zeltdach in Ziegel errichtet, stehen
mit ihrer Schau- und Eingangsseite hinter
einem schmalen Vorgarten mit schmie-
deeisernem Zaun direkt an der Straße. Die
ebenfalls in Ziegel errichteten Wirtschafts-
gebäude wie Scheune, Stall und Wagen-
schauer gruppieren sich um den rechtecki-
gen, mit Kopfsteinen gepflasterten, seitlich

vom Wohnhaus gelegenen Wirtschaftshof.
Besonders hervorzuheben ist die Geschlos-
senheit der Hofanlage in der HAUPT-
STRASSE 12, die durch die Einheitlichkeit
der Gestaltungselemente, wie Ziegelform-
steine, umlaufende Friese, Gebäudepropor-
tionen und Dachneigung von Haupthaus
und seinen Nebengebäuden, gegeben ist.
Aus der Zeit um 1900 stammen das Wohn-
haus HAUPTSTRASSE 10 und die Gaststät-
te in der GEHRDENER STRASSE 2. Etwa 15
Jahre später wurde das zweigeschossige
Wohnhaus der Hofstelle Beekestraße 5 er-
richtet. Eine Besonderheit ist der aufgemal-
te Fries mit Motiven aus dem bäuerlichen
Leben.
Ortskarte Seite 110/111
GEHRDEN-NORTHEN

Als mittelalterliche Rodungssiedlung wurde
Northen 1304 und 1324 in den Lehnsregi-
stern des Bischofs von Minden geführt. Die
Gerichtsbarkeit lag bei dem Go-Gericht in
dem nahen Gehrden. Am nordöstlichen
Rand des alten Ortskernes steht die kleine

Leveste, Hauptstraße 32,'
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1751


Leveste, Burgdorfer Straße 5,
ehern. Küsterhaus, 1831


Leveste, Hauptstraße 16,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, um 1800


Leveste, Hauptstraße 28,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, Ende 18. Jh.



Leveste, Burgdorfer Straße 1, Hofanlage
Wohn-Wirtschaftsgebäude, um 1800

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