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schäft in der HAUPTSTRASSE 61. Die einst
als Meierhof genutzte Anlage kam 1683 in
den Besitz der Landesherren und ist seit
1750 Dienstwohnung des Amtmannes. Sie
wurde zwischenzeitlich als Jagdhaus der
Welfen genutzt. Das zweigeschossige
Fachwerkhaus ist durch acht Fensterach-
sen und mittigen Eingang über vorgelegter
Treppe gegliedert. Die Brüstungsfelder der
Traufseiten sind mit Kreuzstreben verziert.
Die Nordseite ist heute mit Sandsteinplat-
ten und die Ostseite mit senkrechter Holz-
schalung behängt. Im Obergeschoß liegt
ein Saal mit Stuckdecke und Kaminen, die
1683 datiert sind. Früher muß auf dem
Grundstück ein gestalteter Garten vorhan-
den gewesen sein.
Am östlichen Rand des alten Ortskernes
steht in der SCHULSTRASSE die ev. Pfarr-
kirche, die in ihrem Kern vermutlich mittelal-
terlichen Ursprungs ist. Der längsrechtecki-
ge Saalbau unter im Osten abgewalmtem
Satteldach wurde in weiß verputztem
Bruchsteinmauerwerk 1856 umgebaut und
1885 durch den querrechteckigen Turm
ergänzt. Zwei Seitentürmchen vermitteln

die Überleitung aus dem Rechteckgrundriß
des Turmstumpfes in das Achteck der
Turmspitze. Neben der neugotischen Aus-
stattung von 1856 durch Wellenkamp sind
eine Sandsteintaufe und ein Passionsrelief
aus dem 16. Jh., sowie ein Sandsteinepi-
taph von 1548 erwähnenswert. Der Kirchhof
mit der Kirche und dem Pfarrhaus SCHUL-
STRASSE 13 bilden eine Gesamtheit bau-
licher Anlagen.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche
wurde um 1900 in den Proportionen und
den Gestaltungsmerkmalen einer „Zucker-
rübenburg“ die zweigeschossige Schule,
SCHULSTRASSE 9, in Ziegel unter Sattel-
dach mit mittigem eingezogenen Portal in
zweiachsigem Erkerhaus errichtet.
Einer der letzten in seinen Proportionen und
seiner ursprünglichen Abzimmerung eines
Vierständerhallenhauses gut erkennbaren
Bauten, ist das Fachwerkgebäude in der
LANGE STRASSE 5. Aus der ersten Hälfte
des 19. Jh. stammt der riesige zweige-
schossige Fachwerkbau HAUPTSTRASSE
9 unter Walmdach mit kleinem Stallgebäu-
de in Fachwerk. Das neunachsige stock-

werksartig abgezimmerte Bauwerk mit mitti-
gem Eingang über vorgelegter Sandstein-
treppe ist auf der Straßen- und den beiden
Schmalseiten heute mit senkrechter Ver-
bretterung versehen. Die Gefache an der
Gartenfront sind mit roten Ziegeln ausge-
mauert.
In direkter Nachbarschaft, HAUPTSTRASSE
11, steht der zweigeschossige Ziegelbau
aus der Zeit um 1910. Das Walmdach ist
durch ein weit vorspringendes spitzgiebli-
ges Erkerhaus mit Sprengwerk und kleinen
mit spitzen Türmchen bekrönten Erkern in
der straßenseitigen Dachfläche gegliedert.
Auf derselben Straßenseite liegt daneben
der bescheidene, zweigeschossige Fach-
werkwandständerbau HAUPTSTRASSE 13
hinter hoher Hecke mit Garten. Der stock-
werksartig abgezimmerte, streng symme-
trisch gegliederte Bau mit rot ausgemauer-
ten Gefachen entspricht dem Haustyp des
einfachen, quererschlossenen Pfarr- oder
Amtshauses aus der Mitte des 19. Jh. Vier
Hausnummern weiter wurde im letzten Drit-
tel des 19. Jh. das zweigeschossige, trauf-
ständige Wohn- und Geschäftshaus in der

Schulenburg, Schulstraße, Kirche, 1856


Schulenburg, Schulstraße 9,
Schule, um 1900


Schulenburg, Hauptstraße 13,
Wohnhaus, Mitte 19. Jh.



Schulenburg, Hauptstraße 9,
Wohnhaus, frühes 19. Jh.


Schulenburg, Hauptstraße 61,
ehern. Amtshaus, spätes 17. Jh.


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