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Rittergut Dunau
Das südlich von Lathwehren auf der rech-
ten Seite der Möseke liegende GUT DU-
NAU 1 wurde als Wasserburg zur Überwa-
chung des Helweges angelegt. Die Burg
lag versteckt in einem waldigen Gebiet,
geschützt durch sumpfige Flächen. Wann
die Burg hier entstand, kann nicht durch
Urkunden belegt werden. Das Herrenhaus
soll in der ersten Hälfte des 17. Jh. im Drei-
ßigjährigen Krieg erbaut worden sein. Es ist
ein zweigeschossiger Bruchsteinbau mit
Eckquaderung unter Walmdach von acht
Fensterachsen in glatten Fenstergewänden
auf der Hofseite mit rundbogiger Tordurch-
fahrt im Ostteil. Eine Verdachung mit dem
Familienwappen bekrönt die auf der Südsei-
te gelegene Eingangstür. Der zweigeschos-
sige Südwestflügel, ebenfalls in Bruchstein-
mauerwerk, steht auf den Fundamenten der
Wasserburg. Im südlich gelegenen Park mit
seinem wertvollen Baumbestand sind in der
Geländebewegung Reste der alten Befesti-
gungsanlage zu erkennen. An seinem östli-
chen Rand liegt das Erbbegräbnis der Fa-
milie von Alten.

Lathwehren, Dunau 2, Gutsmühle


Lathwehren, Auf dem Rade 2,
Wohnhaus, frühes 19. Jh.


Den großflächigen, rechteckig angelegten
Wirtschaftshof umstehen einfache Stall- und
Scheunengebäude in Fachwerk- und Zie-
gelbauweise. Die großflächigen Dächer mit
roten Ziegeln vermitteln die Geschlossen-
heit der Anlage.
Direkt an der Haferriede, die nach Norden
hin entwässert, steht die ehemalige Guts-
mühle DUNAU 2, die schon 1689 erwähnt
wird. Auf den Resten der früheren Wasser-
mühle wurde Mitte des 19. Jh. die Hollän-
derwindmühle erbaut. Das in Bruchstein
errichtete viergeschossige Mühlengebäude
ist aus dem rechteckigen Grundriß ins Ach-
teck des Mühlenstumpfes geführt. Das letz-
te Geschoß war früher von einer Galerie
umgeben. Der darüber in Holzkonstruktion
aufgesetzte leicht geschweifte Rumpf ist
mit roten Ziegeln behängt. Die guterhaltene
Mühlenhaube trägt den Bock für die Wind-
rose und das Flügelkreuz.
Ortskarte Seite 142/143

SEELZE-LETTER

Durch die Folgen der Industrialisierung wur-
de die früher von landwirtschaftlichen Bau-
ten bestimmte Ortschaft Letter seit Mitte
des vergangenen Jahrhunderts zu der
durch den Rangierbahnhof und die Sied-
lungsbauten aus dem Anfang der 20. Jh.
bestimmten Vorstadt der Landeshauptstadt
Hannover.
Der östliche Teil der Straße Im Sande
grenzt an den alten Ortskern. Die beiden
ältesten Bauten Letters, IM SANDE 4 und
IM SANDE 6, sind als Vierständer abgezim-
mert. Sie sind im Dielentor datiert 1743 und
1786. Durch Sanierungsarbeiten der letzten
Jahre wurden die in schlichter Fachwerk-
konstruktion als Kötnerhäuser erstellten
Hallenhäuser vor dem Verfall gerettet. Ihre
siedlungsgeschichtliche Bedeutung wird
durch die reizvolle städtebauliche Einbin-
dung in den Straßenraum mit der leichten
Drehung der Giebel zur Straße gesteigert.
Hinzu kommt die ortsgeschichtliche Bedeu-
tung der Hausnummer 6, die früher als
Schule genutzt wurde. Die Gruppe bauli-

Lathwehren, Dunau 1, Gut, Herrenhaus, frühes 17. Jh.


Lathwehren, Auf dem Rade 4, Lathwehren, Georgstraße 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1807 Wohn-Wirtschaftsgebäude, Mitte 19. Jh.


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