Ende des 19. Jh. wurden auf der westlichen
Seite der Bergdorfstraße zahlreiche Bauten
errichtet, die sich an städtischen Vorbildern
orientierten. Der ländliche Einfluß ist bei den
eingeschossigen Wohnhäusern in Ziegel-
bauweise unter Satteldach mit kleinem
Zwerchhaus zu bemerken. Alle Gebäude
der Hofanlage in der HIDDESTORFER
STRASSE 8, die unter hohem Baumbestand
durch eine Ziegelmauer von der Straße
abgeschlossen ist, wurden in Ziegeln er-
stellt. Das zweigeschossige Wohnhaus un-
ter Satteldach mit hofseitigem Erkerhaus ist
streng symmetrisch durch Ecklisenen mit
Bekrönung, Geschoß- und Giebelgesimse
und rundbogige Fenster mit angedeuteter
Verdachung gegliedert.
Ortskarte Seite 158/159
SPRINGE-MITTELRODE
Der Kern des als Rodungssiedlung angeleg-
ten Dorfes verfügt über keinen nennenswer-
ten alten Baubestand. Als Gesamtheit bauli-
cher Anlagen ist außerhalb die Hallermühle
ausgewiesen. Sie liegt, über eine Brücke zu
erreichen, an der Straße ZUR HALLERMÜH-
LE 27 unter altem Baumbestand. Sie gehör-
te früher zum Gut derer von Jeinsen in
Gestorf. 1766 wurde sie erstmals urkund-
lich erwähnt, seit wann sie besteht ist
jedoch unbekannt. Die Müllerfamilie Haase,
deren Name schon in Verbindung mit einem
Hallermundschen Lehen in Mittelrode 1360
erwähnt wird, ließ das zweigeschossige
Wohnhaus 1860 in Ziegel unter Halbwalm-
dach erbauen. Das benachbarte Hallen-
haus, ein Vierständer, z.T. stockwerksartig
abgezimmert, stammt aus der Mitte des
19. Jh.
Östlich der Ortschaft, durch einen Buchen-
wald von ihr getrennt, liegt das GUT BOK-
KERODE, das in einem Lehnsbrief um 1500
erstmals erwähnt wird. Erschlossen wird
der längsrechteckig angelegte Gutshof von
Osten durch ein rundbogiges, monumenta-
les Eingangstor in Sandstein mit tympanon-
ähnlicher Bekrönung und Wappen von
1722. Wichtigster und wohl auch ältester
Baukörper ist das über eine Brücke von
1736 zu erreichende Herrenhaus. Der Fach-
werkbau ist zweistöckig abgezimmert. Er
kragt über Balkenstummeln und Schwellbal-
ken im Obergeschoß kräftig vor. Sechs Fen-
sterachsen und der mittige Eingang über
vorgelegter, zweiläufiger Treppe gliedern
die Fassade mit verputzten Gefachen sym-
metrisch. Der Schlußstein über der Ein-
gangstür ist datiert 1751. Der alte Kern des
Baukörpers stammt vermutlich aus der Zeit
um 1680. Durch den hohen Sockel, die
recht hohen Geschosse, die riesigen Flä-
chen des spitzgiebligen Daches und die
geringe Bautiefe wird bei dem Betrachter
der Eindruck eines großvolumigen Baukör-
pers hervorgerufen. In der Auffahrt vor dem
Herrenhaus steht ein Sandsteinbrunnen mit
profilierter Brüstung aus der Mitte des
19. Jh. Auf der Südseite eröffnet sich ein
großflächiger Park mit altem, hohen Baum-
bestand.
Schräg gegenüber, jenseits der Brücke,
wurde 1868 das zweigeschossige, massiv
verputzte neue Herrenhaus unter Sattel-
dach mit Krüppelwalm errichtet. Eine dop-
pelläufige Treppe vor dem Mittelrisalit er-
schließt die Säulenhalle. Die langgestreck-
Mittelrode, Rittergut Bockerode, Herrenhaus, 1751
Lüdersen, Hiddestorfer Straße 8,
Wohnhaus, um 1900
Mittelrode, Rittergut Bockerode,
Herrenhaus, 1751
Mittelrode, Zur Hallermühle 27,
Hallermühle, 1860
Mittelrode, Rittergut Bockerode,
Toreinfahrt, 1722
Mittelrode, Rittergut Bockerode,
neues Herrenhaus, 1868
278
Seite der Bergdorfstraße zahlreiche Bauten
errichtet, die sich an städtischen Vorbildern
orientierten. Der ländliche Einfluß ist bei den
eingeschossigen Wohnhäusern in Ziegel-
bauweise unter Satteldach mit kleinem
Zwerchhaus zu bemerken. Alle Gebäude
der Hofanlage in der HIDDESTORFER
STRASSE 8, die unter hohem Baumbestand
durch eine Ziegelmauer von der Straße
abgeschlossen ist, wurden in Ziegeln er-
stellt. Das zweigeschossige Wohnhaus un-
ter Satteldach mit hofseitigem Erkerhaus ist
streng symmetrisch durch Ecklisenen mit
Bekrönung, Geschoß- und Giebelgesimse
und rundbogige Fenster mit angedeuteter
Verdachung gegliedert.
Ortskarte Seite 158/159
SPRINGE-MITTELRODE
Der Kern des als Rodungssiedlung angeleg-
ten Dorfes verfügt über keinen nennenswer-
ten alten Baubestand. Als Gesamtheit bauli-
cher Anlagen ist außerhalb die Hallermühle
ausgewiesen. Sie liegt, über eine Brücke zu
erreichen, an der Straße ZUR HALLERMÜH-
LE 27 unter altem Baumbestand. Sie gehör-
te früher zum Gut derer von Jeinsen in
Gestorf. 1766 wurde sie erstmals urkund-
lich erwähnt, seit wann sie besteht ist
jedoch unbekannt. Die Müllerfamilie Haase,
deren Name schon in Verbindung mit einem
Hallermundschen Lehen in Mittelrode 1360
erwähnt wird, ließ das zweigeschossige
Wohnhaus 1860 in Ziegel unter Halbwalm-
dach erbauen. Das benachbarte Hallen-
haus, ein Vierständer, z.T. stockwerksartig
abgezimmert, stammt aus der Mitte des
19. Jh.
Östlich der Ortschaft, durch einen Buchen-
wald von ihr getrennt, liegt das GUT BOK-
KERODE, das in einem Lehnsbrief um 1500
erstmals erwähnt wird. Erschlossen wird
der längsrechteckig angelegte Gutshof von
Osten durch ein rundbogiges, monumenta-
les Eingangstor in Sandstein mit tympanon-
ähnlicher Bekrönung und Wappen von
1722. Wichtigster und wohl auch ältester
Baukörper ist das über eine Brücke von
1736 zu erreichende Herrenhaus. Der Fach-
werkbau ist zweistöckig abgezimmert. Er
kragt über Balkenstummeln und Schwellbal-
ken im Obergeschoß kräftig vor. Sechs Fen-
sterachsen und der mittige Eingang über
vorgelegter, zweiläufiger Treppe gliedern
die Fassade mit verputzten Gefachen sym-
metrisch. Der Schlußstein über der Ein-
gangstür ist datiert 1751. Der alte Kern des
Baukörpers stammt vermutlich aus der Zeit
um 1680. Durch den hohen Sockel, die
recht hohen Geschosse, die riesigen Flä-
chen des spitzgiebligen Daches und die
geringe Bautiefe wird bei dem Betrachter
der Eindruck eines großvolumigen Baukör-
pers hervorgerufen. In der Auffahrt vor dem
Herrenhaus steht ein Sandsteinbrunnen mit
profilierter Brüstung aus der Mitte des
19. Jh. Auf der Südseite eröffnet sich ein
großflächiger Park mit altem, hohen Baum-
bestand.
Schräg gegenüber, jenseits der Brücke,
wurde 1868 das zweigeschossige, massiv
verputzte neue Herrenhaus unter Sattel-
dach mit Krüppelwalm errichtet. Eine dop-
pelläufige Treppe vor dem Mittelrisalit er-
schließt die Säulenhalle. Die langgestreck-
Mittelrode, Rittergut Bockerode, Herrenhaus, 1751
Lüdersen, Hiddestorfer Straße 8,
Wohnhaus, um 1900
Mittelrode, Rittergut Bockerode,
Herrenhaus, 1751
Mittelrode, Zur Hallermühle 27,
Hallermühle, 1860
Mittelrode, Rittergut Bockerode,
Toreinfahrt, 1722
Mittelrode, Rittergut Bockerode,
neues Herrenhaus, 1868
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