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In der geradlinig in nordsüdlicher Richtung
zwischen der Unternstraße und der Schul-
straße geführten Bohnstraße, die in ihrem
Verlauf leicht nach Süden hin abfällt, wird
das Straßenbild durch das Nebeneinander
trauf- und giebelständiger Bürger- und Ak-
kerbürgerhäuser geprägt, das für den alten
Stadtkern Springes charakteristisch ist. Von
den traufständigen, zweigeschossigen Bau-
ten aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. ist
das Haus BOHNSTRASSE 3 als Bautyp be-
sonders hervorzuheben. Fast baugleich sind
die giebelständigen Ackerbürgerhäuser
BOHNSTRASSE 6 und BOHNSTRASSE 10,
Vierständerbauten mit hallenhausähnlichem
Raumgefüge, die im Hillenbereich zweige-
schossig genutzt werden. BOHNSTRASSE 10
ist im Dielentorbalken datiert 1748. Durch
den Wechsel der Firstlinie ist der traufstän-
dige Vierständerbau BOHNSTRASSE 16
städtebaulich von Bedeutung. Mit seinem
Baukörper schließt er den Straßenraum
nach Süden ab.
Den Verlauf der Stadtmauer markiert der
parallel zur Bohnstraße geführte Ostwall mit
seiner überwiegend traufständigen Bebau-

ung. Das Haus OSTWALL 6, ein schmaler,
zweistöckig abgezimmerter Wandständer-
bau, stammt aus der Zeit um 1830.
Zu den wenigen Bauten außerhalb des
alten Stadtkernes, die von denkmalpflegeri-
scher Bedeutung sind, zählt das Schulge-
bäude in der Straße HINTER DER BURG 1.
Das zweigeschossige, auf längsrechtecki-
gem Grundriß in Ziegel erstellte Gebäude,
datiert 1891-1892, ist durch die sechs Fen-
sterachsen mit korbbogigen Öffnungen un-
ter kleiner Verdachung und dem mit gotisie-
renden Elementen geschmückten Mittelrisa-
lit symmetrisch gegliedert.
Direkt vor den Stadttoren an der Straße
nach Hameln lagen die Mühlen, die schon
1579 Erwähnung fanden. Heute steht in der
Straße Dammtor der durch zahlreiche Um-
bauten stark veränderte Baukörper einer
Wassermühle, deren ursprüngliche Funktion
jedoch noch recht gut ablesbar ist.
In dem nördlichen Erweiterungsgebiet ge-
genüber dem Bahnhof ist das zweigeschos-
sige Wohn- und Geschäftshaus BAHNHOF-
STRASSE 50 als Denkmal ausgewiesen. Es

Springe, Dammtor 2, Wohn-Wirtschaftsgebäude,
Mitte 18. Jh.



Springe, F. Köllnischfeld,
Waldarbeiterhütte, um 1850

Springe, F. Köllnischfeld,
Waldarbeiterwohnhäuser


wurde als Bahnhofsgaststätte genutzt. Der
massive Bau von 1890 ist durch Putzfelder
und Lisenen sowie umlaufende Gesimsbän-
der aus Ziegel gegliedert. Der Eingang ist
durch einen Eckturm betont.
Auf der Südseite der VÖLKSENER STRAS-
SE gegenüber dem städtischen Friedhof
liegt der jüdische Friedhof, dessen Erstbe-
stattung nicht belegt ist.
Nördlich von Springe liegt im Deister das
FORSTHAUS KÖLLNISCHFELD. Es gehörte
bis 1928 zum Gutsbezirk, ist seitdem aber
im Besitz der Stadt Springe. Zu der Förster-
stelle, ein schlichter Wandständerbau in
Fachwerk mit mehreren Nebengebäuden,
gehört eine Gaststätte, die in einem ehema-
ligen Hallenhaus in Vierständerbauweise
untergebracht ist. Beachtenswert ist die
kleine bescheidene WALDARBEITERHÜT-
TE KÖLLNISCHFELD unter Walmdach mit
verputzten Gefachen am Rande oberhalb
der Anlage gelegen.

Springe, Hinter der Burg 1,
Schule, 1891-92


Springe, Bahnhofstraße 50,
Bahnhofsgaststätte, 1890


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