Backhäuser, Scheunen, Hopfenspeicher
Die Form der Verzierung (dekorativ eingesetzte
Fußwinkelhölzer) wiederholt sich wie auch die
Abzimmerungstechnik der Stockwerksbau-
weise bei dem erdgeschossig mit Raseneisen-
stein ausgefachten Speicher Nr. 16, der zur
Gruppe funktionaler Nebengebäude und über-
dies zur Gruppe der luftigen Hopfenspeicher
gehört. „1709" zitiert das Sturzholz des erdge-
schossigen Tores als Baudatum, „1790” wurde
der 1983 zum Restaurant umgenutzte Speicher
durch einen langen Anbau erweitert. Als Hop-
fenspeicher fungierte auch der Wandständer-
bau Asphalweg 2 (1. Hälfte 17.Jh.), der sich
parallel zu einem im 18.Jh. errichteten und um
eine Kübbung erweiterten Backhaus erhebt
(später Häuslingshaus; um/nach 1700). 1983
wurde der durch paarweise angebrachte
Kopfbänder charakterisierte Nutzbau abgebaut
und über einem massiven Keller neu errichtet.
Auf seine Nutzung als Speicherbau verweist die
durch die weit vorkragenden Dachbalken aus-
gebildete, traufseitige Unterfahrt. Nur wenige
Bauten geben sich durch Baudetails so eindeu-
tig als Speicher oder aber Hopfenspeicher zu
erkennen. Häufig sind es die durch Ankerbal-
ken abgetrennten Schüttböden, die die Spei-
cherfunktion nach außen hin verdeutlichen, so
u.a. bei den jeweils durch zwei Kübbungen
erweiterten Wandständerbauten Dorfstraße 20
und Nr. 52 (beide 18.Jh.). Einen durch einge-
zapfte Ankerbalken ausgeschiedenen Schütt-
boden hielt auch das Backhaus des Gehöfts
Nr. 80 vor, das wohl deutlich später (um
1760/70) als die zugehörige Scheune ent-
stand. Dieser Wandständerbau entstand, den
Kopfwinkelhölzern nach zu folgern, noch
um/nach 1710/20 (Unterrähmkonstruktion)
und wurde erst um 1900 durch einen massi-
ven Anbau mit Quereinfahrt erweitert. Schließ-
lich ist die historische Funktion bei den heute
zum Wohnhaus bzw. Laden umgenutzten ein-
stigen Nebengebäuden Nr. 60A und Nr. 62A
weniger eindeutig zu klären (vermutlich Spei-
cher oder Scheunen mit zusätzlichem Spei-
cherraum). Die durch hohe Fußstreben win-
kelsteif verbundenen Wandständerbauten in
Unterrähmkonstruktion (Nr. 62A zeigt zudem
paarweise angeordnete Kopfbänder) wurden
wohl im beginnenden 18.Jh. abgezimmert, ver-
gleichbar dem durch eine straßenparallele
Scheune des frühen 19.Jh. begleiteten sog.
Altenteiler der Hofstelle Nr. 30: Der durch lange
Fußstreben und kurze Kopfbänder akzentuierte
Wandständerbau diente wie der spätere Alten-
teiler in Unterrähmkonstruktion der Hofstelle Nr.
46 vermutlich ebenfalls ursprünglich als
Scheune oder Hopfenspeicher (beide Anfang
18.Jh.).
Einen jüngst sanierten Speicher in Ankerbalken-
(eingezapft)/Hochrähmkonstruktion um etwa
1750/60 weist auch die Hofstelle Dorfstraße
91 auf, deren 1885 erstelltes und mit einem
massiven Blendgiebel ausgestattetes
Haupthaus wie auch der anschließende
Ziegelstall gesamtheitlich zu Wohnraum umge-
nutzt wurde. Die Hofstelle ergänzt ein aus
sandsteinernen Vier-telkreissegmenten gefüg-
ter Brunnen des Jah-res 1666.
Kircher Bauerschaft, Asphalweg 2, ehern. Hopfenspeicher, 1. Hälfte 17.Jh., Aufnahme 1975
Kircher Bauerschaft, Dorfstraße 16, ehern. Hopfenspeicher von „1709"
241
Die Form der Verzierung (dekorativ eingesetzte
Fußwinkelhölzer) wiederholt sich wie auch die
Abzimmerungstechnik der Stockwerksbau-
weise bei dem erdgeschossig mit Raseneisen-
stein ausgefachten Speicher Nr. 16, der zur
Gruppe funktionaler Nebengebäude und über-
dies zur Gruppe der luftigen Hopfenspeicher
gehört. „1709" zitiert das Sturzholz des erdge-
schossigen Tores als Baudatum, „1790” wurde
der 1983 zum Restaurant umgenutzte Speicher
durch einen langen Anbau erweitert. Als Hop-
fenspeicher fungierte auch der Wandständer-
bau Asphalweg 2 (1. Hälfte 17.Jh.), der sich
parallel zu einem im 18.Jh. errichteten und um
eine Kübbung erweiterten Backhaus erhebt
(später Häuslingshaus; um/nach 1700). 1983
wurde der durch paarweise angebrachte
Kopfbänder charakterisierte Nutzbau abgebaut
und über einem massiven Keller neu errichtet.
Auf seine Nutzung als Speicherbau verweist die
durch die weit vorkragenden Dachbalken aus-
gebildete, traufseitige Unterfahrt. Nur wenige
Bauten geben sich durch Baudetails so eindeu-
tig als Speicher oder aber Hopfenspeicher zu
erkennen. Häufig sind es die durch Ankerbal-
ken abgetrennten Schüttböden, die die Spei-
cherfunktion nach außen hin verdeutlichen, so
u.a. bei den jeweils durch zwei Kübbungen
erweiterten Wandständerbauten Dorfstraße 20
und Nr. 52 (beide 18.Jh.). Einen durch einge-
zapfte Ankerbalken ausgeschiedenen Schütt-
boden hielt auch das Backhaus des Gehöfts
Nr. 80 vor, das wohl deutlich später (um
1760/70) als die zugehörige Scheune ent-
stand. Dieser Wandständerbau entstand, den
Kopfwinkelhölzern nach zu folgern, noch
um/nach 1710/20 (Unterrähmkonstruktion)
und wurde erst um 1900 durch einen massi-
ven Anbau mit Quereinfahrt erweitert. Schließ-
lich ist die historische Funktion bei den heute
zum Wohnhaus bzw. Laden umgenutzten ein-
stigen Nebengebäuden Nr. 60A und Nr. 62A
weniger eindeutig zu klären (vermutlich Spei-
cher oder Scheunen mit zusätzlichem Spei-
cherraum). Die durch hohe Fußstreben win-
kelsteif verbundenen Wandständerbauten in
Unterrähmkonstruktion (Nr. 62A zeigt zudem
paarweise angeordnete Kopfbänder) wurden
wohl im beginnenden 18.Jh. abgezimmert, ver-
gleichbar dem durch eine straßenparallele
Scheune des frühen 19.Jh. begleiteten sog.
Altenteiler der Hofstelle Nr. 30: Der durch lange
Fußstreben und kurze Kopfbänder akzentuierte
Wandständerbau diente wie der spätere Alten-
teiler in Unterrähmkonstruktion der Hofstelle Nr.
46 vermutlich ebenfalls ursprünglich als
Scheune oder Hopfenspeicher (beide Anfang
18.Jh.).
Einen jüngst sanierten Speicher in Ankerbalken-
(eingezapft)/Hochrähmkonstruktion um etwa
1750/60 weist auch die Hofstelle Dorfstraße
91 auf, deren 1885 erstelltes und mit einem
massiven Blendgiebel ausgestattetes
Haupthaus wie auch der anschließende
Ziegelstall gesamtheitlich zu Wohnraum umge-
nutzt wurde. Die Hofstelle ergänzt ein aus
sandsteinernen Vier-telkreissegmenten gefüg-
ter Brunnen des Jah-res 1666.
Kircher Bauerschaft, Asphalweg 2, ehern. Hopfenspeicher, 1. Hälfte 17.Jh., Aufnahme 1975
Kircher Bauerschaft, Dorfstraße 16, ehern. Hopfenspeicher von „1709"
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